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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.09.1925
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- 1925-09-24
- Erscheinungsdatum
- 24.09.1925
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- Deutsch
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ssci? 224, 24, September 1925. Redaktioneller Teil. VSrs-nbl-U >. d. Dtschn. B^chtzand-I. I432S das den Herren Autoren, die es bekommen können, auch gönne, so wird dadurch aber der Ladenpreis des Buches in jedem Falle ganz außerordentlich mehr in die Höhe getrieben, als es die Steigerung der technischen Herstellungskosten an sich bedingt. Auch an die Ausstattung und an die Korrekturen sollten die Autoren nicht zu hohe Ansprüche stellen, wenn sic mäßige Ladenpreise wünschen. Gewiß sind eine tadellose Ausstattung und ein vollkommen exakter Text etwas sehr Schönes; aber sogar der zum Sp.-Konzern gehörige Verlag von I. F. B. hat vor wenigen Tagen an einen gemeinsamen Autor geschrieben: .Sachlich ist im übrigen noch zu sagen, daß die Bedenken des Berlages B. durchaus gerechtfertigt sind, denn die Abbildungs- kostcn sowie die durch so zahlreiche Stöcke entstehende Steige rung des Druckpreises sind heute für fast jedes wissenschaftliche Werk nicht mehr tragbar. Die Kaufkraft ist nun in weitesten Kreisen so außerordentlich tief gesunken, daß die energischste Einschränkung in den Jllustrationsansprüchcn notwendig ist, wenn es überhaupt noch möglich sein soll, größere wissenschaft liche Werke auf den Markt zu bringen'. Das ist, hochgeehrter Herr Geheimrat, keine propagan distische Schwarzmalerei, sondern es sind sehr betrübende Tat sachen, die ich Ihnen dargelegt habe, und es bleibt kein anderer Ausweg, als daß man den Verhältnissen gefaßt ins Auge sieht, sich mit diesen Tatsachen absindet und zum Bücherkauf zuredet und nicht abrodet.« Der im Anfang erwähnte Brief des Herrn I. F. L. lautet: »Sehr geehrter Herr Kollege! Auf Ihre Anfrage vom 4. August, ob ich heute noch meinen Standpunkt aufrechterhalten könne, den ich in meinem Briefe an Herrn Gcheimrat von Gr. vom 17. Juli 1924 dargelegt habe, muß ich Ihnen Mitteilen, daß im vergangenen Jahre wesentliche Verschiebungen eingetreten sind. Bor allem sind sowohl die Papier- wie auch die Druckpreise in dieser Zeit ganz wesentlich in die Höhe gegangen, sodaß diese naturgemäß aus die Bücherpreise zurückwirken müssen. Meinen Berechnungen vom Januar 1924 habe ich außer dem den Absatz der letzten 4 Jahre zugrunde gelegt. Wenn ich nun an Hand der Absatzstatistik den Absatz von 1924 mit 1921 vergleiche, so mutz ich leider fcststellen, daß bei einer großen Zahl meiner medizinischen Lehrbücher der Absatz aus den 4. Teil zurückgegangen ist, bei einigen noch mehr. Ich habe medizinische Lehrbücher, von denen im Jahre 1921 2900 Stück, im Jahre 1924 nur 400 Stück verkauft wor den sind. Brauchte ich somit im Jahre 1921 zum Absatz einer Auslage nur 1—2 Jahre auzunehmen, so muß ich nach den Ergebnissen des letzten Jahres 5—10 Jahre annehmcn. Wenn ich aber die Zinsen des angelegten Kapitals 10 Jahre lang in Ansatz bringen muß, so bleibt der Gewinn natürlich ein entsprechend geringerer; bei einigen Werken wird über haupt kein Gewinn mehr herauskommen, sondern das Buch wird mit einem mehr oder weniger großen Fehlbetrag ab schließen, selbst wenn die ganze Auflage verkauft ist. Da die Preise für Satz, Druck und Papier durchschnittlich zum mindesten 25A in die Höhe gegangen sind, kann ich auch den Durchschniitssatz für die Bogenberechnung von 30—40 Pfen nigen nicht mehr aufrechterhalten, sondern muß 40—SO Pfen nige für neue Bücher verlangen. Bei einzelnen Büchern ver dient man ja hübsch und sogar mehr, als unbedingt notwendig wäre; aber wenn ich bedenke, daß ein solches Verlagswerk auch immer wieder moralische Pflichten auferlegt, daß ich z. B. durch Günthers ,Rassenkunde', bei der ich ja schön verdient habe, genötigt war, vier rassenkundliche Monographien zu ver legen, bei denen ich bei jeder einzelnen 1000 bis 2000 Mark drauflegen mußte, so hat das schöne Ergebnis dieses Buches kaum ausgereicht, den Fehlbetrag der wissenschaftlichen Arbeiten zu decken, die ich im Anschluß daran drucken mußte. Würden wir es machen wie der Deutsche Arztebund, der nur Bücher druckt, bei denen man auf einen sicheren Absatz rechnen kann, so könnten auch wir die Preise durchschnittlich etwas billiger stellen. Da aber der deutsche wissenschaftliche Buch- Börsenblatt f. den Deutschen Buchhandel. 92. Jahrgang. Handel bei mindestens drei Viertel der Monographien, die heute gedruckt werden, nicht nur umsonst arbeitet, sondern schwer Geld darauflegt, so darf man es ihm auch nicht verübeln, wenn er bei einigen wenigen Lehrbüchern, vorausgesetzt, daß sie guten Absatz finden, etwas mehr verdient, als zum unbe dingten Lebensunterhalt nötig ist. Wenn ich übrigens heute meine medizinischen Lehrbücher ansehe, von denen ich früher alle 2—3 Jahre eine neue Auf lage drucken konnte, so muß ich heute mit Schmerz feststellen, daß ich zurzeit nicht ein medizinisches Lehrbuch habe, von dem die Durchschnittsauflage von 3000 auch nur annähernd in 3 Jahren verkauft wird. Bei einem Absatz von 300 Stück, wie er bei vielen dieser Bücher heute üblich ist, dauert es 10 Jahre, bis die Auslage verkauft ist, vorausgesetzt, daß in der Zwischenzeit nicht ein KEurrenzwcrk erschien, das das Werk vom Wettbewerb ausschaltet. So sehr ich zugunsten zumal der Studentenschaft für möglichst billige Preise bin, muß doch auch von der anderen Seite berücksichtigt werden, in welch schwierigen Verhältnissen der Buchhandel zurzeit liegt, und daß, wenn Drucker, Papier händler und Buchbinder um 25A aufschlagen, auch der Ver leger gezwungen ist, die Preise zu erhöhen. Hierbei möchte ich aber doch auch darauf Hinweisen, daß die höheren Bücherpreise auch zum guten Teil durch die höheren Honorare mit ver anlaßt sind. Früher wurden fast durchweg 10^ vom Netto preis Honorar bezahlt. Heute werden fast durchweg 10^ vom Ladenpreis bezahlt. Während der Verfasser somit früher von einem Buche, das 10 Mark kostete, 60 Pfennige erhielt, erhält er heute 1 Mark, also fast das Doppelte. Auch dieser Umstand wirkt natürlich verteuernd; denn wenn ein Verleger statt 1800 Mark Honorar 3000 Mark zahlt, so bleibt ihm nichts anderes übrig, als den Preis des Buches so in die Höhe zu setzen, daß die 1200 Mark Unterschied wieder herauskommen. Meines Erachtens ist das, was uns am meisten schädigt, zurzeit der Umstand, daß sich die Studentenschaft zum großen Teil das Bücherkaufen überhaupt abgewöhnt hat. W wäre daher meines Erachtens vor allem nötig, daß von seiten der Gelehrten die Studenten darauf hingewiesen würden, daß zu ihrer wissenschaftlichen Ausbildung der Besuch des Kollegs un bedingt nicht genügt, sondern daß jeder zum Persönlichen Stu dium sich auch eine entsprechende kleine Bücherei anschaffen muß. Wenn solche Aufforderungen in allen Universitätsver zeichnissen zum Ausdruck kommen würden, könnte vieles ge bessert werden; sowie der Verleger wieder einen größeren Ab satz hat, so wird er ganz von selbst die Preise so bemessen, daß er bei billigem Preise einen möglichst großen Absatz erzielt. Das kann man aber nur, wenn tatsächlich gekauft wird, und da zurzeit von Studenten fast nichts gekauft wird, so ist dies eben mit in erster Linie der Grund, warum die Preise bei allen Büchern, die neu gedruckt werden, höher angesetzt iverden müssen; denn wenn man 10 Jahre braucht, bis ein Buch ver kauft ist, so muß man eben ganz anders rechnen, als ivenn man das Buch in 2—3 Jahren ausverkauft. Sowie der Absatz aber nachläßt, so kann der Verleger auch nur noch kleine Auflagen drucken, und wenn sich die Kosten statt auf 3000 nur auf 2000 Stück verteilen, so muß der Preis naturgemäß wiederum steigen. So treibt ein Keil den anderen und ich bitte daher auch Sie, dafür zu sorgen, daß in Leipzig und, wenn möglich, in ganz Deutschland in erster Linie die Studentenschaft wieder zum Kaufen angeregt wird. Sowie sie es tut, wird die Senkung der Preise ganz von selbst wieder eintreten.« '250 3ahre Emil Weise s Buchhandlung in Dresden. Am 22. September 1675 erteilte der Kurfürst Johann Georg II. zum ersten Male fünf Dresdner Bnchhändlersirmen ein Privileg und schuf damit für Dresden den »nnmeius elansng«, der fast einundeinhalb Jahrhundert bestanden hat: denn noch in den verschiedenen Kampf schriften und Eingaben der Dresdner Buchhändler an den Nat oder die Negierung zu Beginn des 19. Jahrhunderts wird auf die 1675 festgelegte Zahl 5 Bezug genommen, wenn es etwa galt, gegen einen neuen Eindringling Stellung zu nehmen. Unter diesen fünf 1675 1859
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