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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.09.1925
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- 1925-09-24
- Erscheinungsdatum
- 24.09.1925
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- Deutsch
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Xr 224, 24. September 1925. Redaktioneller Teil. vörlenblatk f. ». Dtschn. «uchhaudet 14409 Wir müßten unbedingt dieses oder jenes deutsche Werk lesen — wir halten uns die deutschen Fachzeitschriften — sie zu lesen ist un beschreiblich schwer und ermüdend. Schachtelsätze, endlose Perioden — das Prädikat zu finden gleicht einer schwierigen Charade — die Franzosen und Engländer schreiben knappe, einfache und klare Sätze.« — Man sehe sich die Blätter durch — die Leute haben recht. Greift der gebildete, fremde Leser zur französischen und engli schen Unterhaltungslektüre, so ist auch dies begreiflich, wenn man die »gute und moderne deutsche Literatur« sieht, die in den Buchhand lungen ausliegt. Oft unmögliche, geschmacklose Erzeugnisse dritt-' rangiger Schriftsteller oder -innen. Was Wunder, wenn der billigere, weitaus wertvollere und bekanntere französische oder englische Autor, der daneben liegt, gekauft wird. Man geht aus dem Laden, beschämt und ärgerlich. Eröffnung der Ausstellung »Elsaß-Lothringen« in der Deutschen Bücherei. — Aus Anlaß der Vertretertagung des Hilfsbundes der Elsaß-Lothringer im Reich, die vom 17. bis zum 20. Sept. inLeipzig stattfand, ist in der Deutschen Bücherei eine Ausstellung »Elsaß- Lothringen« veranstaltet worden. An derselben haben sich in hervor ragender Weise die Universitätsbibliothek Leipzig mit wertvollen älteren Beständen und Handschriften, die Leipziger Stadtbibliothek mit einer Reihe alter Drucke, die Bibliothek des Reichsgerichts mit ihren Schätzen an alter und neuer juristischer Literatur, das Deutsche Museum für Buch und Schrift mit reichem Bildmaterial und die Privatsammlung von Professor Kippenberg (Insel-Verlag) mit erlesenen Kostbarkeiten aus Goethes Straßburger Studienzeit, die in einer Sondersammlnng »Goethe und das Elsaß« zusammengefaßt sind, beteiligt; die elsaß lothringische Literatur der neueren Zeit ist aus den Beständen der Deutschen Bücherei bestritten worden. So bietet die Ausstellung eine elsaß-lothringische Gesamtschau der großen öffentlichen und privaten Sammlungen Leipzigs. Die Ausstellung wurde Sonntag, den 20. September, nachmittags 4 Uhr, durch den Direktor der Deutschen Bücherei Herrn vr. Heinrich Uhlendahl eröffnet. Zu der schlichten Eröffnungsfeier fanden sich etwa 70 Vertreter des Hilfsbundes der Elsaß-Lothringer unter Führung des Ministerialdirektors Götz-Stutt- gart, der an Stelle des dienstlich telegraphisch abberufenen Bundes vorsitzenden Ministerialrat vr. k. e. Donnevert-Berltn getreten war, sowie des Vorsitzenden der Leipziger Ortsgruppe der Elsaß-Lothringer, Herrn Richard Müller, in der Deutschen Bücherei ein. Direktor Uhlendahl begrüßte die Erschienenen, legte in kurzen Ausführungen das besondere Interesse dar, das die Deutsche Bücherei als Sammel stätte des deutschsprachigen Schrifttums, ganz besonders des ausland- deutschen, an Elsaß-Lothringen nehme, und dankte den älteren Biblio theken Leipzigs für ihre gütige Mitwirkung, durch die es erst er möglicht worden sei, der Ausstellung ihren eindrucksvollen und um fassenden Charakter zu geben. Darauf erläuterte der Bibliothekar der Deutschen Bücherei vr. Hans Praesent den Grundgedanken und die Gliederung der Ausstellung, an die sich eine Führung und Besichti gung anschloß. Die Ausstellungsgegenstände sind in 32 Vitrinen untergebracht, die folgende Anordnung zeigen: 1. Älteste Schriftdenk mäler in Nachbildungen; 2. Inkunabeln; 3.—4. Drucke des 16. Jahr hunderts (Humanismus und Reformation); 5.—6. Drucke des 17. Jahrhunderts; 7.—8. Elsaß-Lothringisches Recht; 9.—10. Geschichts- quellen; 11.—12. Geschichtsdarstellungen; 13. Kulturgeschichte; 14. Politische Schriften; 15.—18. Ältere Literaturgeschichte in Neu drucken; 19.—21. Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts; 20.—24. Malerei und Graphik; 25.-27. Baukunst und Plastik; 28. Zeit schriften; 29.—32. Goethe und das Elsaß. An den Wänden und in den oberen Vitrinen sind Landkarten, Bilder und Kunstreproduktionen ausgestellt. Eine nähere Beschreibung und Würdigung der bemerkens werten Ausstellung wird in einer der nächsten Nummern folgen. Die Ausstellung ist bis zum 30. September wochentäglich von 9 Uhr vor mittags bis 9 Uhr abends geöffnet und kostenlos zu besichtigen. Ausstellung »Auto und Motorrad« in Dresden. — Die Aka demische Buchhandlung A. Dressel in Dresden beab sichtigt, in diesem Winterhalbjahr eine Werbung für das wissenschaft liche, technische Buch zu veranstalten, und beginnt die erste Ausstel lung mit dem Literaturgebiet: »Das Auto und Motorrad«. Herr Professor Wawrziniok, Direktor des Instituts für Kraftfahrwcsen, hat hierzu die wissenschaftliche Leitung übernommen. Für die späteren Veranstaltungen haben weitere namhafte Professoren der Dresdner Hochschule ihre Mitarbeit bereits zugesagt. Vorgesehen sind zunächst folgende Gebiete: Fabrikorganisation — Wärmewirtschast — Chemie — Elektrotechnik und Maschinenbau. Alle Verleger, die Literatur über das Auto und Motorrad und verwandte Gebiete herausgebracht haben, werden auf diese Werbegelegenheit aufmerksam gemacht. Die zweite Ausstellung für Bureaubedars und Reklame und die sechste Papier-Messe in Hamburg werden gemeinsam vom 3. bis 7. Ok tober 1925 in den Ausstellungshallen am Zoo in Hamburg, räum lich miteinander verbunden, abgehalten werden. Anmeldungen sind an das Messeamt, Hamburg 1, Johanniswall 22, zu richten. Die vorliegenden Platzbestellungen lassen erkennen, daß diese Veranstal tungen als ein wirksames Mittel zur Behebung der Absatzkrise be trachtet werden. Das vorjährige, mit regem Interesse aufgenommene »Schreibmaschinen-Wettschreiben« wird dabei wiederholt (4. Oktober) ; es ist beabsichtigt, die Meisterschaft von Norddcutschland in Verbindung mit dem Ehrcnwanderprcis zum Austrag zu bringen. Bedingung für die Zuerkennung der Meisterschaft ist, daß eine Mindestzahl von sechs Anschlägen in der Sekunde erreicht wird. Die übrigen Preise werden, ohne daß eine Mindestleistung verlangt wird, für die besten Arbeiten verteilt. Die Anmeldegebühr (bis 30. September einzusenden) beträgt für die Person 5 Reichsmark. Anmeldeformulare und genaue Vor schriften für das Wettschreiben sind versandbereit und durch Herrn Arthur Lindcmann i. Fa. Siegfr. Lindemann Ww. L Sohn, Hamburg, Nathausstraße 6, zu beziehen. Eröffnung der III. Städtischen Bücherhalle zu Leipzig. — Am 17. September fand die feierliche Eröffnung und Einweihung der HI. Städtischen Bücherhalle in Leipzig-Gohlis (Nichterstraße 8) und die Übergabe neuer Räume daselbst an die »Deutsche Zentralstelle für volkstümliches Büchereiwesen« unter Vorsitz des Oberbürgermeisters vr. Rothe statt. In seiner Eröffnungsrede hieß er die erschienenen Kultusminister von Sachsen, Preußen und Thüringen, sowie eine große Zahl von weiteren Vertretern der Ministerien und Behörden, führende Volksbibliothekare aus allen Teilen des Reiches und Öster reichs willkommen. Auch der Börsenverein der Deutschen Buchhändler war durch Mitglieder ebenso wie die Deutsche Bücherei und das »Lite rarische Zentralblatt für Deutschland« bei der Feier vertreten. Die seit dem Jahre 1913 bestehenden städtischen Bücherhallen in Leipzig sind bekanntlich unter der takräftigen Leitung ihres Direktors Walter Hof mann zum Ausgangspunkt einer neuen deutschen Volksbüchereibewegung geworden, und die zu einer würdigen Kund gebung gestaltete Einweihungsfeier der neuen Halle, zu der das Dienst wohnungsgebäude des früheren kommandierenden Generals umgebaut worden war, ließ in den dabei gehaltenen Ansprachen deutlich er kennen, welchen lebhaften Anklang und welche Ausdehitung die »Leip ziger« Richtung des Volksbüchereiwesens an vielen Orten des Jn- und Auslandes bereits gefunden hat. Oberbürgermeister vr. Rothe gab einen Überblick über das in den bisherigen zwei Bücherhallen Geleistete und skizzierte die zukünftigen Pläne des vollständigen Aus baues. Für die Einrichtung der neuen Halle hatten die städtischen Körperschaften 100 000 Mark bewilligt. 18 000 Bände werden für sie bestimmt sein und 1200 Bände für die Handbibliothek ihres zweck mäßig eingerichteten Lesesaals. 59 500 Bände stehen dann den städti schen Bücherhallen zur Verfügung; das letzte Jahr zeigte 180 000 Be nutzungen. Die Weihe des neuen Hauses solle der Freude über das bisher Erreichte dienen, den Gästen vorführcn, worin das besondere System der Leipziger Volksbüchereiarbeit bestehe, und um einen Aus blick für die weitere Entwicklung dieser Arbeit zu gewinnen. Der sächsische Volksbildungsminister vr. K a i s e r dankte der Stadt Leipzig für die große Fürsorge, mit der sie die Idee Walter Hofmanns in die Tat umsetze, aus der reicher Segen für die Volksbildung erwachse und womit auch dem Buchhandel fruchtbarer Boden bereitet werde. Die Zerrissenheit des Volkes beruhe in den Bildungsgegensätzen, und cs müsse eine einheitliche deutsche Bildung, verschieden nach der be sonderen Art jedes Einzelnen, angestrebt werden. Der preußische Staatsminister Prof. vr. Becker betonte den einzigartigen Charakter der Leipziger Büchereiarbeit und das hohe Verdienst der Stadt Leipzig, daß sie der finanzielle Träger der Zentralstelle für ganz Deutschland in schwerer Zeit gewesen sei. Zwei Vertreter des österreichischen Bundcsministeriums und des Deutschen Schulvcreins Südmark feierten die wertvollen Anregungen, die ihrer eigenen Volksbüchereiarbeit aus Leipzig zugute gekommen wären. Weiter sprachen u. a. vr. v. Crdberg, der erste Vorsitzende der Deutschen Zentralstelle, Direktor Bäuerle vom Verein zur Förderung der Volksbildung in Stuttgart, Alex. Knoll vom Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund; ferner übcr- brachtc die besten Wünsche der Leipziger Universität der Direktor der Universitäts-Bibliothek Prof. Glauning, die der Stadtbibliothek deren Direktor vr. I o h. H o f m a n n. Schließlich nahm Direktor
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