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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.09.1925
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- 1925-09-24
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- 24.09.1925
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14410dör1eLblatj f. d. Dtichn. Buchhandel Redaktioneller Teil. 224, 24. September 1925. Walter Hofmann selbst das Wort und dankte für die Übergabe der neuen Halle in seine Leitung. In eindrucksvollen Ausführungen verbreitete er sich über den Sinn der Feier und über die Absicht der Bücherhallcn. Die deutsche Volksbüchereiarbeil stehe erst am Anfänge, und cs seien in den letzten zwanzig Jahren bestenfalls Richtlinien oder Bausteine gesunden worden. Was fehle, sei Klarheit über die geistigen Formen der Bttchereiarbeit und die Antwort auf die Frage, wie die Menschen in ihrem geistig-seelischen Sein beschaffen sind. Zu erforschen sei die Erkenntnis der Lebensantriebe der Menschen in ver schiedenen Kreisen, und dementsprechend müsse ein neues System des deutschen Schrifttums angestrebt werden. Nachdem Oberbürgermeister vr. Rothe den Rednern für ihr großes Interesse an dem Werke und ihre Wünsche gedankt hatte, fanden in zwei Gruppen Führungen durch das neue Haus und seine Räume statt, die die Zweckmäßigkeit und Gediegenheit der Einrichtungen erkennen ließen. Der Rat der Stadt Leipzig hatte darauf die etwa 200 Gäste zu einem gemeinsamen Mittag essen im neuen weißen Saale des Zoologischen Gartens und am Abend zu einer Festvorstellung der »Zauberflöte« im Neueu Theater ein geladen. Die aus allen Teilen Deutschlands gekommenen Volks bildungsdezernenten und Bibliothekare fanden sich an den folgenden Tagen noch zu besonderen Sitzungen zusammen. Als Festgaben wurden den Teilnehmern seitens der Stadt Leipzig u. a. eine Reihe der zweckmäßig angeordneten Fachverzeichnisse der Städtischen Bücherhallen überreicht, sowie zwei aus Anlaß der Feier entstandene neue Veröffentlichungen, die als »Kleine Schriften zur Büchereifrage, Hrsg, von der Deutschen Zentralstelle für v^lkstüml. Bllchereiweseu« bet Quelle L Meyer in Leipzig soeben erschienen sind Die eine behandelt »Volksbücherei und Volkwerdung. Drei Gruppen von Leitsätzen und Richtlinien« (VIII, 32 S. 4°), die andere den »Raum der Bücherei. Aufnahmen und Grundrisse aus den städti schen Bücherhallen zu Leipzig. Mit einem einleitenden Text von Walter Hofmann«. (Vlll, 32 S., 6 Bl. Skizzen, 23 Tafeln). vr. Hans Praesent. Verbandstag der deutschen Schriftsteller in Wiesbaden. Einen schönen Abschluß des sehr erfreulichen, gastlichen Verlaufs der Ver anstaltung des »Deutschen Schriftsteller-Verbandes« in Wiesbaden, über die im Bbl. Nr. 222 bereits berichtet wurde, bildeten ein Be such der Sektkellereien von Kupferberg in Mainz, eine Besich tigung der Mainzer Anlagen und der Nosenausstellung unter Führung von Professor Christiansen. Die Wiesbadener »Literarische Gesell schaft« vereinigte die Teilnehmer zu einer Abschiedsversammlung im Taunus-Hotel. Am Vormittag fand die Mitgliederversammlung statt, in der u. a. die Wahlen vorgenommen wurden. Zunächst ernannte der Verbandstag den bisherigen Verbandsvorsitzenden vr. Gustav Diercks in Berlin, der zuglich sein 60jähriges Schriftsteller-Jubiläum feierte, zum Ehrenvorsitzenden, vr. Otto Wenzel-Berlin und Dr. Conrad- München, als noch lebende Mitgründer aus dem Jahre 1878, zu Ehren mitgliedern. l)r. Wilhelm Wcndlandt-Berlin wurde einstimmig zum Vorsitzenden erwählt, vr. Erich Drach-Berlin zum stellvertretenden Vorsitzenden und Amtsgerichtsrat a. D. vr. Brandis zum Schatz meister. Der Vorstand setzt sich ferner u. a. aus folgenden Herren zusammen: Eulenberg, Herzog, Leip, vr. Haalck, Butz, Niebour, Beneke, Fleischer und v. Konarski. Einer Einladung der österreichischen Landesgruppe des Verbandes, den nächstjährigen Verbandstag in Wien abzuhalten, wurde entsprochen. Ferner lagen Einladungen des Magistrats von Kiel und Freudenstadt vor. Eine außerordentliche Versammlung findet im Frühjahr in Jena zur Eröffnung des zweiten Schriftstellerheims statt. Die frühere Orts gruppe des Schriftsteller-Verbandes in Wiesbaden soll im Zusammen wirken mit der Literarischen Gesellschaft (Hans Olden, Prof. Heyden reich) wieder ins Leben treten und die örtliche Verwaltung des hier seit Jahren betriebenen Schriftstellerheims »Demminshort«, Kapellen straße 80, übernehmen. Die ausführlichen sachlichen Verhandlungen werden im Druck erscheinen. Der Vorsitzende vr. Wendlandt konnte noch die österreichischen Journalisten im Kurhaus begrüßen. Die Mit teilung von der nächstjährigen Tagung in Wien fand stürmischen Beifall. »Reklame ist Dienst an der Allgemeinheit.« »^ckvertisinx a pudlie serviee«, Reklame ist Dienst au der Allgemeinheit — unter diesem Leitwort stand eine Zusammenkunft englischer N e - k l a m e f a ch l e u t e mit englischen Industriellen, die vor kurzem in Harrogate stattsand. In England liegen die wirtschaftlichen Verhält nisse wenn auch nicht ganz so schlimm, so doch ähnlich wie in Deutsch land. Der Absatz der englischen Waren stockt im In- und Auslande, die Gäste in den großen und teuren Hotels vermindern sich, und die Verkchrsunternehmungen haben Schwierigkeiten. Es zeugt von prak tischem englischen Geschäftsgeist, daß die Führer der verschiedenen in dustriellen Verbände sich in dieser Krise mit den Neklamefachlenten zusammensetzc'n, nm über Mittel und Wege zu beraten, wie diese wirtschaftliche Krise durch groß angelegte Reklamefcldzügc und wirkungsvolle Werbearbeit zu beheben ist. Auf der Konferenz in Harrogate wurde von den führenden Männern der einzelnen Industrien, und Gewerbe die augenblickliche Lage ausführlich geschildert und die Gründe der wirtschaftlichen Krise dargelegt. Die einzelnen Referate hatten reinen wirtschaftlichen Charakter und interessieren an dieser Stelle nicht. Wichtig und für Deutschland, das es wirklich nötig genug hat, vorbildlich ist jedoch die Tendenz, die aus allen Vorträgen sprach: Die Produzenten müssen eng mit den Re klame f a ch l e u t e n Zusammenarbeiten. Werbung für den verstärkten Absatz ist ein Dienst am Vaterlande. Wenn auch die Konferenz in Harrogate keine augenblicklichen prak tischen Ergebnisse gehabt hat, so ist sie doch insofern neu und bahn brechend gewesen, als der englische Industrielle offen erklärt hat^ daß er, und durch ihn die ganze englische Wirtschaft, den Reklame fachmann nötig hat. Man war sich am Schluß der Tagung einig darüber, daß die Nächste Konferenz noch größer sein müsse. Alle Fabrikanten des ganzen Landes müßten in enge Beziehungen zu den Werbefachleuten treten. Um diese Zusammenarbeit vorzubereiten und einzuleiten, wurde eine Kommission eingesetzt. Langsames Nachlassen der Hochkonjunktur im Buchdruckgewerbe. — Wie aus einer vom Verband der Deutschen Buchdrucker (sreigewerk- schaftlichen Gehtlfenorganisation) aufgenommeueu Statistik hervorgeht, waren bei einem Mitgliederbestände von 75100 im Monat August 982 Arbeitslose vorhanden (gegen 790 im Monat Juli). Erstmalig wurden auch wieder Kurzarbeiter sestgestellt. 2 Mitglieder arbeiteten nur bis 8 Stunden wöchentlich, über 9 Stunden wöchentlich mar 1 Mit glied tätig und 9 Mitglieder arbeiteten 17—24 Stunden wöchentlich. Im Januar 1924 hatte der genannte Verband 18,858 Arbeitslose: dieser Prozentsatz fiel bis Februar 1925 auf 0,258 und stieg dann langsam wieder bis auf. 1,2^ im Juli d. I. Der Gutenberg-Bund (christliche Gewerkschaft) hatte im Januar vorigen Jahres 8,5A Ar beitslose, in den ersten drei Monaten dieses Jahres 0,1A und im Juli 0,3A Arbeitslose. Bei der Gesamtheit aller deutschen graphischen Fachverbände bewegte sich die Arbeitslosigkeit in dem vorhin an gegebenen Zeitraum zwischen 26,558 und 5,8A. Den niedrigsten Prozentsatz wies der Monat April dieses Jahres mit 4,958 auf. Aus- diesen statistischen Feststellungen geht ein Abflauen der Konjunktur im Buchdruckgewerbc hervor, die von der »Zeitschrift für Deutsch lands Buchdrucker« als eine zweifellos sehr gute innerhalb der letzten zwölf Monate bezeichnet wurde (Nr. 76 vom 22. Sept. d. I.). — Der Konjunkturrückgang macht sich besonders auch im Berliner Buchdruckgewerbc bemerkbar. Während monatelang keine Arbeits losen auf dein Arbeitsnachweis vorgemerkt waren, bezifferte sich der Arbeitslosenstand in der Woche vom 1. bis 8. August d. I. bereits aus 197 Gehilfen (106 Setzer, 70 Drucker, 5 Maschinensetzer, 8 Schweizer- degcn, 3 Stereotypeure, 5 Korrektoren), sowie 188 Hilfsarbeiter und 30 Hilfsarbeiterinnen, insgesamt also 415 Arbeitslose. In der Woche vom 7. bis 12. September d. I. waren dagegen schon 449 arbeitslose Gehilfen vorhanden (234 Setzer, 156 Drucker, 34 Maschinensetzer, 8 Schweizerdcgen, 5 Stereotypeure, 12 Korrektoren), außerdem 181 arbeitslose Hilfsarbeiter und 90 Hilfsarbeiterinnen, insgesamt 72l> Arbeitslose. Evangelische Weltanschauungswoche in Leipzig. Die Theologische Arbeitsgemeinschaft in Leipzig veranstaltet vom 25. September bis 1. Oktober in Leipzig (Universität) eine Evangelische Weltan- schauungswoche unter dem Leitthema: »Vom Kulturwillen des Protestantismus«. Der Tagungsplan umfaßt folgende Vorträge: Prof. E. Grisebach (Jena): »Gibt es eine protestantische Weltanschauung?« Prof. H. I. Moser (Heidelberg): »Die gemein bildende Macht der Musik.« Prof. D. W. Elert (Erlangen): »Das Problem der Ethik.« Neichskunstwart vr. Nedslob: »Kunst, Kultur, Kultus.« Prof. vr. Rudolf Ehrenberg (Güttingen): »Naturwissenschaft und Dogma.« Pfarrer Wehrmann (Hamburg): »Soziales Gewissen und soziale Organisation.« Neichsminister a. D. vr. Schroeder: »Volk» Staat, Kirche.« Neichsgerichtspräsident vr. Simons: »Recht.«
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