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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.06.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-06-13
- Erscheinungsdatum
- 13.06.1905
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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V 134, 13. Juni 1908. Nichtamtlicher Teil. 5487 großen Lesesaale stehen dem Besucher zirka 200 politische Tagesblätter, darunter 13 fremdsprachliche bezw. auslän dische, zur Verfügung und 192 Zeitschriften, aus allen Wissens gebieten für Gewerbe, Handel, Industrie und Technik bieten dem Besucher Anregung und Belehrung. Die Bibliothek besitzt gegenwärtig über 20 000 Bände. — Die Filiale in Bocken- heim wurde im abgelaufenen Geschäftsjahre von 17 000 Personen besucht. — Die von der Freibibliothek verwaltete Musikalien-Frei bibliothek, die erste in Deutschland, wurde am 1. Dezember er öffnet. Die Zeit von vier Wochen ist noch zu kurz, um ein klares Bild über die Benutzung der einzelnen Abteilungen zu gewinnen. Die Bibliothek verfügt über 1350 gebundene und katalogisierte Musikalien, während ca. 2000 Nummern vorerst zurückgestellt sind, bis das nötige Geld für das Einbinden vorhanden ist, da un gebundene Exemplare grundsätzlich von der Benutzung aus geschloffen sind. — Die Kaffe schließt mit einem Fehlbetrag von über 10 000 der teils durch einmalige Beiträge, teils durch eine Anleihe hei einigen Mitgliedern des Vorstands gedeckt ist. — Der Magistrat hat bei der Stadtverordnetenversammlung die Erhöhung der Subvention auf 12 000 ^ beantragt. Unzüchtige Bücher. Vom Reichsgericht. (Nachdruck verboten.) — -Pikante Lektüre» boten in Zeitungsinseraten und Katalogen die Buchhändler Anton und Heinrich Ohler in Köln aus. Die Polizei wurde auf sie aufmerksam und beschlagnahmte im Laden des Anton Ohler eine Anzahl schlüpfriger Schriften, u. a.: -Die Memoiren einer Verführten» — -Der Mädchenspiegel oder der Jungfrauen - Tribut« und -Schlaflose Nächte«. Das Landgericht Köln hat am 8. November v. I. die beiden genannten Buchhändler wegen Anpreisens und Feilhaltens unzüchtiger 500 ^) verurteilt. Bezüglich Anton Ohlers heißt es im Ur teile, er habe behauptet, den unzüchtigen Charakter der Schriften nicht gekannt zu haben; dies könne ihm aber nicht geglaubt werden. Schon die Titel und Titelbilder hätten ihn stutzig machen müssen. Obendrein habe er auf ein Buch geschrieben: -Es wird gebeten, dies Buch weder Kindern noch jungen Leuten zu geben«. Bei der Strafausmessung kam in Betracht, daß Anton O- schon vorbestraft ist. — Gegen das Urteil hatte nur Anton Ohler Revision eingelegt. Er bemängelte lediglich die Feststellungen und behauptete, der unzüchtige Charakter der Schriften sei nicht ausreichend festgestellt. — Das Reichsgericht erkannte am 8. Juni dem Anträge des Reichsanwalts gemäß auf Verwerfung der Revision. Lentze. Deutsche Gesellschaft für ethische Kultur. — Diese Vereinigung hielt in Jena am 8., 9. und 10. Juni ihren Gesell- schaftstag ab. Am 8. Juni fand nur Begrüßung der Delegierten statt. Vorträge hielten: Professor vr. A. Döring-Berlin: Grund gedanken der ethischen Bewegung, vr. A. Levy-Berlin: Moderne Armenpflege, vr. R. Penzig-Berlin: Der Moralunterricht in der öffentlichen Schule, vr. Herm. Türk-Jena: Der sittliche Grund gedanke des Pandora- und Sündenfallmythus, vr. Stanton Coit- London: Über die internationale Zusammenkunft der ethischen Gesellschaften im September 1906, Professor vr. W. Foerster- Charlottenburg: über die Ethik im Völkerleben, Professor vr. B. Meyer-Berlin: Kunst und Ethik. ania. — Wie in Dänemark (s. Börsenbl. 1903, Nr. 34, u. 1904, Nr. 61), so ist jetzt auch in Norwegen ein literarisches Bureau er richtet worden, das in derselben Richtung tätig sein will. Es übernimmt die Vermittlung von Übersetzungen der Werke nor wegischer Schriftsteller an ausländische Verleger oder Zeitungen und umgekehrt auch die Unterbringung fremder Werke in nor wegischer Übertragung. Seiner schon bestehenden Theateragentur ll'bea.t.erdurog.u«, die das Aufführungsrecht und den Ver trieb norwegischer, auch ausländischer Dramen an Bühnen des Auslands und der norwegischen Heimat vermittelt, hat nämlich Herr eauä. wLA. Karl Fischer, Amanuensis an der Universitäts bibliothek in Christiania (Adr.: Kirkegade 6b), ein derartiges all- gemein-literarisches Verkaufskontor angegliedert, für das er einen besondern Namen nicht einführt. Dem Besitzer ist für sein Unter nehmen schon die Unterstützung von einer ganzen Reihe nor wegischer Schriftsteller zuteil geworden. Unter andern haben z. B. die in Deutschland bereits bekannten Dichter Arne Garborg, Andreas Haukland, Vilh. Krag, Jonas Lie, Bert und Mons Lie, Niels Collett Vogt dem neuen Bureau die Übersetzung ihrer Werke, deren Anbringung und die Wahrung ihrer literarischen Interessen im Ausland übertragen. Als Referenzen sind in dem Eröffnungs-Rundschreiben angegeben: Vilh. Krag, Vorsitzender des norwegischen Schriftstelleroereins; Björne Björnson, Direktor des Nationaltheaters in Christiania; A. Heiberg, Direktor von -Bergens nationale Scene» in Bergen und schließlich die Verlage Aschehoug L Co. und Cammermeyer in Christiania. Bargum. Internationaler Verband zum Schutze des gewerb lichen Eigentums. — Die grotzbritannische Regierung hat dem Schweizerischen Bundesrat unter dem 12. April d. I. den Beitritt 1. der Kolonie Neu-Seeland zu der Zusatzakte ä. ä. Brüssel, den 14. Dezember 1900, betreffend die Abänderung der Überein kunft zum Schutze des gewerblichen Eigentums vom 20. März 1883 und des dazu gehörigen Schlußprotokolls von demselben Tage, 2. der Kolonie Ceylon zu der vorgenannten Überein kunft vom 20. März 1883 nebst Schlußprotokoü von demselben Tage und der Zusatzakte ä. ä. Brüssel, den 14. Dezember 1900 angezeigt. Der Beitritt der Kolonie Ceylon wird am 10. Juni d. I. in Kraft treten. Bibliotheksverkauf. — Die Bibliothek von Goethes Enkel, des 1883 verstorbenen Maximilian Wolsgang von Goethe, ist in den Besitz des Antiquariats Lipsius L Tischer in Kiel übergegangen. Sie enthält außer einer reichhaltigen Sammlung philologischer Werke eine Reihe hervorragender Stücke unsrer klassischen Literaturperiode. Eins der interessantesten Stücke der Sammlung ist z. B. die 1794 bis 1801 erschienene Ausgabe von Wielands Werken, ein prächtiges Exemplar auf Schreibpapier mit einer zwei Seilen langen, eigenhändigen Notiz Wielands über die Provenienz des Exemplars, das vorher der Herzogin Anna Amalie von Sachsen-Weimar und auch Fernow gehörte. Auch viele wertvolle Stücke mit handschriftlichen Widmungen hervorragender Personen, wie Mendelssohn-Bartholdy, Eckermann, Freiligrath, Johanna und Adele Schopenhauer, um nur einige Namen zu nennen, finden sich in der Sammlung. Zu den für Bibliophilen interessantesten Stücken gehört eine Anzahl prächtig gebundener Werke aus dem Besitz Goethes selbst, die sämtlich mit seinem Exlibris versehen sind. (Dtschr. Reichs-Anz.) Akademie der Künste zu Berlin. — Von dem preußischen Kultusminister sind in Bestätigung der statutenmäßig von der Genossenschaft der Ordentlichen Mitglieder der Königlichen Aka demie der Künste vollzogenen Wahlen die Maler Herren Wirk licher Geheimer Rat Professor Ferdinand Graf Harrach, Ex zellenz, und Professor Ernst Hildebrand, ferner die Bildhauer Herren Professor Fritz Schaper und Professor Gerhard Janensch, und schließlich der Musiker Herr Professor Xaver Scharwenka zu Mitgliedern des Senats der Akademie der Künste für den Zeitraum vom 1. Oktober 1905 bis Ende September 1908 weiter berufen worden. (Dtschr. Reichsanzeiger.) Buchhändler-Lehranstalt in Leipzig. — Am 8. Juni früh 8 Uhr veranstaltete die Buchhändler-Lehranstalt, die nach altem Brauch stets nach Himmelfahrt erst das neue Schuljahr be ginnt, eine Nachfeier von Königs Geburtstag und Schillers hundertjährigem Todestag. Die über 200 Zöglinge zählende Schülerschar hatte sich im kleinen Saale des Buchhändler hauses versammelt. Herr Direktor vr. Frenzel ließ zur Ein leitung der Feier den Choral -Lobe den Herren» anstimmen. Herr Lehrer Oskar Fickert behandelte in seiner Festrede Schiller als Erzieher des deutschen Volks. Er legte, wie das -Leipz. Tageblatt» mitteilt, dar, wie Schiller in seinen ersten Werken, den Räubern, in Kabale und Liebe, in Don Carlos, größere politische Freiheit für das Volk gefordert, wie er in den Dramen Wallenstein, Jungfrau von Orleans und Tell das nationale Bewußtsein des Volks zu wecken gesucht hat, wie aber sein höchstes Ziel die Heranbildung eines sittlich freien Volks gewesen ist. Den Schluß der Rede bildete der Nachweis, daß Schillers Ideale seit 1870 zum größten Teil sich verwirklicht 723*
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