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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.06.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-06-13
- Erscheinungsdatum
- 13.06.1905
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- Deutsch
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5488 Nichtamtlicher Teil. 134, 13. Juni 1905. haben und daß besonders in unserm Sachsenland das ideale Ver hältnis zwischen König und Volk besteht, wie sich solches Schiller im Don Carlos gedacht hat. Die von echtem Patriotismus ge tragene Rede erzielte bei den lauschenden Zöglingen die beabsich tigte Begeisterung für Idealismus und Vaterland. Der allgemeine Gesang der Sachsenhymne beschloß die Feier. Ein Wieland-Museum in Biberach. — In Ergänzung unserer Mitteilung in Nr. 102 entnehmen wir der »Beilage zur Allgem. Ztg.-: Das alte Reichsstädtchen Biberach in Oberschwaben wird zur Erinnerung an seinen größten Sohn, den Dichter Wie land, ein eigenes Museum erhalten. Die Vaterstadt des Dichters weist bereits eine Wielandstraße und ein Wielanddenkmal auf. Um aber alles auf den Dichter sich Beziehende und noch Er haltene zu sammeln, regte ein angesehener Bürger des Städt chens, Kaufmann Schelle, den Gedanken an, ein eigenes Wieland museum zu errichten. Der Verwirklichung des Planes wurde durch den Urenkel des Dichters, Oberlandesgerichtsrat vr. Karl Peucer in Colmar, lebhaftes Interesse entgegen gebracht. Derselbe hat nicht bloß eine ganze Reihe von Gegen zug Habens dem künftigen Museum vermacht, sondern eine eigne Familienstiftung dem Museum bestimmt. Da auch seine Schwester, Frau Elisabeth Hecht-Peucer, neben vielen Gegenständen 20000 ^ dem Museum zuteil werden läßt, und ein dritter Urenkel des Dichters, Geheimrat vr. Reinhold in Weimar, sich an den Stif tungen beteiligt, so ist das Museum gesichert. Es ist auch bereits das Gartenhaus Wielands angekauft worden, so daß zu hoffen ist, es werde noch vor der Wiederkehr des hundertsten Todestages Wielands im Januar 1913 das Wielandmuseum eröffnet sein. Die Tischplatte als Noten Heft. — Der Grazer Musik schriftsteller E. M. v. Savenau erzählt in der Festnummer der »Neuen Zeitschrift für Musik« zum Tonkünstlerfest folgendes: -Im Landesmuseum -Joanneum« zu Graz befindet sich eine steinerne Tischplatte aus dem sechzehnten Jahrhundert, die wegen der darauf angebrachten Ätzungen nicht nur den Liebhaber von Altertümern zu interessieren vermag, sondern noch weit mehr den Musikfreund, den Musikhistoriker. Die Tischplatte, eine Kehlheimer Platte, weist nämlich an zwei Seiten ihres Randes Gesangsnoten (Mensural- noten) eines Trinkliedes für fünf Stimmen auf, so aneinander gereiht, daß die um den Tisch Sitzenden, die wohl recht notenfeste Sänger sein mußten, das derb-launige Lied danach singen konnten. Die gleichsam als aufliegende Notenblätter geätzten Singstimmen haben die Überschriften: Discantus (im Violinschlüssel geschrieben), Altus (um eine kleine Terz höher als der gewöhnliche Sopran schlüssel notiert), Quintus und Tenor (beide mit vorangesetztem Altschlüssel), Bassus (im Baritonschlüssel). Diese Tischplatte befand sich einst als Eigentum der Gemahlin des Erzherzogs Karl II., Maria von Bayern, in der Schatzkammer der Burg zu Graz; als die Schatzkammer unter der Kaiserin Maria Theresia aufgehoben wurde, kam sie in den Besitz des -Joanneum«. Außer den Noten sieht man noch auf der Platte: Wappen, die Jahreszahl 1589, Würfelabbildungen, das »khürtzweillige Fortuna-Spill« und in dessen Mitte die Spielregeln, alles in Stein geätzt. Kostbare Malereien auf Pergamentblättern. — In dem Studiengebäude des Bayerischen Nationalmuseums in München wurde kürzlich eine verhältnismäßig nicht sehr umfang reiche, dafür aber um so kostbarere und instruktivere Ausstellung allgemeinem und unentgeltlichem Besuche geöffnet. In künst lerischer Anordnung vereinigt sie alle jene mannigfaltigen und verschiedengestaltigen Gegenstände, die dem Bayerischen National museum im Laufe des Jahres 1904 zugeführt werden konnten, zu einem außerordentlich gefälligen Gesamtbilde, das in gewissem Sinne belehrender als die reichen Bestände der Säle des Museums die Bedeutung dieses nationalen Kunst- und Kulturinstituts und die Aufgaben seiner Verwaltung darzulegen vermag. Diese Neuerwerbungen des Bayerischen Nationalmuseums unterzieht Herr vr. PH. M. Halm in der -Beil. z. Allg. Ztg.« einer Betrachtung, der wir die Schilderung von dreißig neuer worbenen prachtvollen Pergamentblättern entnehmen. Cr sagt: Unstreitig den ersten Rang in dieser Sonderausstellung nehmen in künstlerischer wie kunstgeschichtlicher Bedeutung die dreißig Pergamentblätter ein, die uns Darstellungen von Kostbarkeiten aus der Kunstkammer des fürstlichen Mäcens Herzog Albrecht V. von Bayern geben. Sein Hofmaler Hans Mielich, der geist reiche Erfinder des unvergleichlichen Miniaturenschmucks der Buß psalmen Orlandos di Lasso und der Motetten des Cyprian de Rare, hat, wie das mehrfach wiederkehrende Monogramm des Künstlers besagt, diese köstlichen, mit Aquarell und Deck farben gemalten und mit Gold gehöhten Blätter zwischen 1546 bis 1551 gefertigt. In außerordentlich peinlicher Zeichnung aller Einzelheiten und mit bewunderungswürdiger Wiedergabe aller Farben- und Lichteffekte der verschiedenen Materialien schildert Mielich uns Ketten, Schwertgriffe, Gehänge, Schmuckgegen stände, ein Hausaltärchen, -Bierkandeln« und ähnliches, und läßt uns so einen Blick in das fürstliche Kunstkabinett werfen, dessen Reichtum sich uns auch noch in so manchem Stücke der königlichen bayerischen Schatzkammer widerspiegelt. Von besonderm Interesse ist es, daß sich dort auch noch einzelne der von Mielich abge bildeten Originale erhalten haben. Da aber der größere Teil der hier dargestellten Objekte eingeschmolzen wurde, so bedeutet dieses bildliche Inventar eine höchst wertvolle Ergänzung des uns er haltenen Schatzes. Es erweitert unsre Anschauung von dem hohen Stande der Edelmetallkunst jener Zeit um ein wesentliches und ist hervorragend geeignet, die Stellung und den Einfluß Hans Mielichs auf die Goldschmiedekunst Münchens klarer über blicken zu lassen. Die ausgestellte Kollektion der prächtigen Malereien stammt bekanntlich aus der Sammlung des ehemaligen Direktors des Nationalmuseums, des Geheimrats von Hefner- Alteneck, der dieselben im Jahre 1845 in Aschaffenburg erstand und ihren hervorragenden Wert sogleich erkannte. Daß diese be greiflicherweise auch von andern Museen ersehnten Prachtblälter dem engern Vaterland erhalten blieben, ist einer Vereinigung opferwilliger Münchener Bürger mit Herrn Baron Cramer-Kletr an der Spitze zu verdanken, die, den drohenden schweren Verlust erkennend, in wenigen Tagen die noch fehlenden Mittel flüssig zu machen wußte. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. 16. iLÜrAavA, No. 9. 1. luni 1905. 8^. 8. 141—156, Nr. 3751 —4168. vstt 8. 4^. 8. 277—312. Nit ^dbiläun§6n ünä vruelcprobsn. ^ntiHus.ria>t in Nüneben. 8". 41 8. 1008 Nrn. kancklunA in vrsscken. No. 112 unck 113. 8". 8 8. 222 unck 218 Nrn.
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