^ 134/13. Juni 1905. Fertige Bücher. 5495 eutsche Vertage-Anstatt Leipzig Dtuttzart Oerkln Für die Sommerferien wollen die Herren Sortimenter gefl. auf Lager nicht fehlen lassen das Ferien-Bilderbuch von „Lieber Land und Meer". Ein elegant kartonierter Quartband, 100 Seiten mit ISO Bildern von L. Wain. Preis Mk. l.50 ord., in Rechnung mit 25°/«. Einzeln gegen bar mit 33'/-"/«, von 5 Excmpl. an, falls jetzt auf diese Offerte hin bestellt, 50°/«, von 10 Exempl. an 60°/«. . Dieses lustige Bilderbuch sprüht von jenem seltenen überwältigenden Humor, der, auf der Höhe eines Wilhelm Busch stehend, auf jung und alt gleich erfrischend wirkt. Gleichzeitig verweisen wir bei dieser Gelegenheit aus die neuen Dktav-AnLgabe» der bei uns erschienenen Werke von Hans Huckebein, der Llnglücksrabe. Das Pusterohr. Das Bad am Samstag Abend. Oktav-Ausgabe. Kartoniert Mk. 3.— ord., Mk. 2.25 netto, Mk. 2.— bar 1 Freiexemplare ll/10 fest Geheftet Mk. 2.50 ord., Mk. l.85 netto, Mk. l.70 bar j und 7/6 bar. Die kühne Müllerstochter. Der Schreihals. Die Prise. Oktav-Ausgabe. Kartoniert Mk. 2.— ord., Mk. l.50 netto, Mk. l.35 bar j Freiexemplare ll 10 fest Geheftet Mk. l.50 ord., Mk. l.l3 netto, Mk. l.— bar ^ und 7 6 bar. Sie schlichen sich in Format und Ausstattung den übrigen Schriften von Wilhelm Busch an. Die Quart-Aus gaben bleiben natürlich nach wie vor bestehen, aber durch die neuen Oktav-Ausgaben ist erst weiten Kreisen recht zum Bewußtsein gekommen, daß cs sich hier doch um etwas ganz anderes handelt, als nur um Bilderbücher für Kinder. So schreibt z. B. Richard Schaukat in der Österreichischen Rundschau über sie u. A. Göttlich leichter schwebte kein Deutscher je über dem Leben ..an dem wir kleben" als der alte Einsiedler, der dort oben in irgend einer verkrochenen Kleinstadt haust, und um den's jetzt schon so lange gar still geworden ist. Immer wieder aber kommen sie zu uns, seine mutwilligen Kinder, diese unsterblichen Bücher der Künstlerfreiheit, diese wunderbaren Zeugen einer schrankenlosen und durchaus unbefangenen, homerisch in sich selbst ruhenden Natur. . . . Die ganze Kindheit ersteht aus den zwei Ur-ur-Kinderbüchern, die da vor mir liegen. . . . Leute sitze ich über ihren unerhörten technischen Waghalsigkeiten, die alle, alle so spielend gelingen, so selbstverständlich ablaufen, heute sinne ich über ihrer tiefen, klaren Weisheit, diesen Abgründen des Allzumenschlichen, die wie grüne Gletscherspalten ins Herz der Welt zu führen scheinen.... Sind sie denn „eigentlich" Kinder bücher, diese grausamen, schadenfrohen und lästerlich-kalten Geschichten von den zerquetschten und aufgerollten sind in der Kiste geköpften Räubern, von dem erhängten Raben, dem an die Lichtscheere eingeschnürten Säugling und den „Tief in den Kopf", daß die Zähne fliegen, geschmetterten Pusterohr? ... Ihr Reiz ist ein eminent künstlerischer. Sie haben zu ihren Vorwürfen die höheren Beziehungen der Bewältigung, nicht die niederen stofflichen der Anekdote, nicht die konstruktiven des Witzes. And darin liegt auch ihr erzieherischer Reiz und Wert: der dem kindliche» Gemüte intellektuell wohl unfaßliche, aber unbewußt es erhebende Faktor des durchaus Schöpferischen, Unerschöpflichen bedingt diese „ethisch" reine Seelenwirkung. Kinder aber sind ja so viel würdiger, Kunst zu atmen, als wir Verbrauchten, Unselbständigen, ängstlich nach „Gesetzen" Schielenden, ärmlich mit dem Tag Paktierenden, denn die Kinder sind Gott noch nahe. Und die große Kunst ist göttlichen Ursprungs.