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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.06.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-06-21
- Erscheinungsdatum
- 21.06.1905
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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5724 Nichtamtlicher Teil. pik 141, 21. Juni 1905 Lieferanten trotz aller unternommenen Versuche nicht immer ermittelt werden konnten. Hierher gehören auch die Klagen unsrer Mitglieder gegen die den Rabatt-Sparvereinen angehörenden Buchbinder und Papierhändler, die allenthalben unfern Bestimmungen unterzuordnen eine ebenso schwierige als zum Teil ergebnislose Arbeit für Ihren Vorstand bildete. Es kann nicht oft genug betont werden, daß ein Schutz des ordnungsmäßigen und satzungstreuen Sortiments gegenüber der Buchbinderkonkurrenz dringend erforderlich erscheint und gerade zu zur zwingenden Notwendigkeit geworden ist, falls dieses Sortiment auf die Dauer in seiner Existenz wirklich erhalten werden soll! der Deutsche Verlegerverein könnte unsers Erachtens keine in reicherm Maße der Allgemeinheit zugute kom mende Tätigkeit entfalten, als wenn er eine gründliche Ände rung dieser auf die Dauer vollkommen unhaltbaren Zustände ernstlichst und baldigst in die Wege leiten wollte. Als einen großen Fortschritt würden wir auch die entsprechende Säuberung des Schulischen Adreßbuchs ansehen, die ohne weiteres dnrchzuführen in der Macht des Börsen vereins liegt; falls — was erklärlich sein dürfte — der Böisenvereinsvorstand Bedenken tragen sollte, seinerseits kraft seines Amts eine solche Maßregel ohne weiteres zu beschließen, so würde sich ja die nächstjährige Börsen vereins - Hauptversammlung in entscheidender Weise mit der Angelegenheit befassen können. Jedenfalls muß in dieser oder jener Form eine Besserung dieser Verhältnisse mit Entschiedenheit angeftrebt und baldmöglichst herbeigeführt werden. Der Umstand. daß die Buchbinder nach wie vor die Kundschaft der Schüler durch Gratisverteilung von Schülerkalendern und andre, die Freundschaft er haltende kleine Geschenke an sich zu fesseln suchen, daß auf Grund unsrer Verkaufsbestimmungen aber der Sortimenter nicht in der Lage ist. in ähnlicher oder gleicher Weise zu operieren, so daß er in dieser Hinsicht in vielen Fällen konkurrenzunfähig ist und unter Umständen dauernden ge schäftlichen Schaden erleidet, veranlahte uns. dem Ersuchen verschiedener unsrer Mitglieder entsprechend in eine erneute Prüfung des betreffenden Paragraphen unsrer Verkehrs ordnung einzutreten; wir werden bei Punkt 7 der heutigen Tagesordnung auf die Angelegenheit zurückkommen. Hinsichtlich der prinzipiellen Stellungnahme des Buch handels gegenüber dem Schmutz in Wort und Bild dürfte im wesentlichen volle Einmütigkeit der Anschauungen herrschen; nur hinsichtlich der zu ergreifenden Maßnahmen gehen die Meinungen der Kollegen weit auseinander. Ihr Vorstand erachtete es jedenfalls als seine Pflicht, auch seinerseits jene Bestrebungen nach Kräften zu unterstützen, die sich — ohne eine neue I-ex Heinze heraufbeschwören zu wollen — die energische Bekämpfung der unsittlichen Lite ratur zur Aufgabe gestellt haben; dieser unsrer Anschauung weitere Folge gebend, haben wir auch den korporativen Bei tritt unsers Verbandes zum Leixnerschen Volksbund erklärt, und wir dürfen hoffen, damit auch im Sinne unsrer Mit glieder gehandelt zu haben. Die nachweislich von Jahr zu Jahr sich verringernde Möglichkeit, selbst gegen verhältnismäßig hohe Gehalts zahlung tüchtiges, den heutigen Anforderungen sich wirklich voll gewachsen zeigendes Gehilfenpersonal zu erlangen, läßt die Frage der Beseitigung des am besten und kürzesten mit dem Worte ..Gehilfenelend« zu bezeichnenden Zustandes mehr und mehr als eine brennende erscheinen; wir wollen hierbei durchaus nicht verkennen, daß die Schuld an diesen Verhältnissen keineswegs bei der Gehilfenschaft allein liegt, wie wir dies auch bereits mehrfach öffentlich anerkannt habe», daß vielmehr auch heute noch die im allgemeinen wenig erfreulichen Erwerbsverhältnisse des Buchhandels mit allen ihren ungünstigen Nebenwirkungen, sowie die Pflichl- vergessenheit oder Unfähigkeit so mancher Prinzipale, die sich die gründliche und gewissenhafte Ausbildung der ihrer Obhut anvertrauten Lehrlinge nicht angelegen sein lassen wollen oder angelegen sein lassen können, ihr volles Maß an diesem bedauerlichen Zustand tragen; aus diesem Grund können wir es nur umsomehr beklagen, daß die nunmehr schon seit einer Reihe von Jahren auf die Tätigkeit des Lehrlingsausschusses gesetzten Hoffnungen und Erwar tungen bisher so gänzlich enttäuscht worden sind, und wir möchten an dieser Stelle dem dringenden Wunsche Ausdruck geben, daß der Börsenvereinsvorstand die Lehrlingsfrage mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln und auf das nach drücklichste verfolgt. Die zugunsten der Kassen der Lehrervereine im Berichtsjahr in verstärktem Maß bewirkte, bezw. in die Wege geleitete Herausgabe von Schulbüchern und Jugend schriften gab uns wiederholt Veranlassung, beschwerde führend an das Königlich Sächsische Kultusministerium heran zutreten; in einer unterm 28. November 1SV4 von uns in Gemeinschaft mit dem Vorstand des Vereins Dresdner Buchhändler an das Königliche Kultusministerium gerichteten Eingabe, in der wir besonders die bezügliche Tätigkeit der Pestalozzivercine in scharfer Weise beleuchteten, glauben wir dem Kultusministerium derart überzeugendes Material geliefert zu haben, daß wir uns einer unfern Wünschen günstigen Entschließung des Ministeriums ver sichert halten. Sollten wir uns in dieser Erwartung jedoch täuschen, so wird der im Herbst d. I. wieder zusammentretende Sächsische Landtag sich mit der Frage zu beschäftigen haben; wir haben bereits mit verschiedenen Abgeordneten Rücksprache genommen und allerseits ver ständnisvolle Würdigung und bereitwilligstes Entgegen kommen gefunden. Der Versuch einer Leipziger Firma, durch Grün dung einer Vereinsbuchhandlung auf ganz besonders eigen gearteter Grundlage dem Provinzialsortiment neue Wunden zu schlagen, zwang uns zu energischer öffentlicher Abwehr; wir können heute mit Genugtuung feststellen, daß unser Eingreifen von vollem Erfolge begleitet war. die dem Sortiment drohende Gefahr darf in jeder Beziehung als dauernd beseitigt betrachtet werden. Die sich neuerdings häufende Gepflogenheit der Ver leger, ihren dem Sortimenter zum Vertrieb übergebenen Ver lagswerken Bücher bestellkarten beizufügen, denen als Adressaten die Firma der betreffenden Verlagshandlung auf gedruckt ist und auf denen die Möglichkeit des Bezugs durch das Sortiment überhaupt vollständig verschwiegen wird, ver- anlaßte uns. bei verschiedenen Verlagshandlungen vorstellig zu werden und um entsprechende Abstellung zu bitten; wir erblicken in der geschilderten Handlungsweise der betreffenden Verleger sowohl eine direkt ungehörige Ausnutzung des Sortiments als auch eine durch nichts begründete Umgehung des letzter», und wir bitten unsre Mitglieder hierdurch ganz ausdrücklich, uns vorkommendenfalls sofort von ähnlichen verlegerischen Manipulationen Mitteilung machen zu wollen, damit wir die geeigneten Maßregeln zu deren Beseitigung ergreifen können. Zu den dem Buchhandel ohnehin schon in reichem Maße erwachsenden fortlaufenden Spesen ist durch die reichs gesetzliche Regelung des Lagereiwesens eine neue und zwar keineswegs leichte Last hinzugetreten; alle buchhändlerischen Firmen haben ihr gesamtes Personal zur Lagerei-Berufs genossenschaft anzumelden, gleichviel ob die betreffenden Gehilfen, Lehrlinge. Markthelfer und Laufburschen aus schließlich oder nur zeitweilig zu >Lagerarbeiten« herange zogen werden. Wir verweisen unsre Mitglieder auf diese
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