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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.09.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-09-28
- Erscheinungsdatum
- 28.09.1905
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- Deutsch
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geschrieben, den Andreiß Kort zu hindern oder in den Weg zu treten, und steht solche unter Unserer Huld und Gnade wie auch unter Gebot und Bestallung. Unser Amtmann auf Un serem Schloß Steinburg, der welcher nun da ist, oder hier nach kommen wird, hat Andreiß Kort jährlich für Buchdrucken Hundert ReichSthaler zu bezahlen, wenn er für den Druck billig zu fordern hat. Wie vorgeschrieben steht. Geschehen aus Unserem Schloß Kopenhagen, den 2l. No vember 1632. Unter^Unsrem Siegel. Christian ». U. Andreiß Kort ist gleichlautend mit Andreas Koch, wie er sich auf den Glückstädter Drucken aus jener Zeit nennt. Die Druckerei diente zunächst den Zwecken der Regierung, und aus ihr gingen seit 1633 die Privilegien der verschie denen in Glückstadt ansässigen Religionsverwandten, die Land gerichtsordnung, die Polizeiordnung, Kirchenverfassungen und andere amtliche Sachen hervor, daneben aber auch Pre digten und schöngeistige Werte. Von den Drucken möchte ich aus jener Zeit ansühren: eine Leichenpredigt von Wilhelm Alardus über Katharina Kruse 163«! »Unser von Gottes gnaden Christian des Vicrdten zu Dennemarcken, Norwegen — —. Und von desselben Gnaden Friedrichen Erben zu Norwegen, beider Hertzogen zu Schleswig- Holstein — revidirte Landtgerichts-Ordnung — — Gedruckt in der königl. Vestung Glückstadt durch Andreas Koch AVLXXXVII in 4°.»! -Johann Rotlöben's DanksagungS-, Trost- und Warnungs- Predigten 1643 in 4".- 1649 erschien von Johann Heinrich Voigt, Schreibmeister zu Glückstadt: Postulats-Lob und Lustgedichte, auf einem Bogen in 4". Korrektor der Firma war der öffentliche Kaiserliche Notar Johann Christian Thydeman, selbst Dichter und Schöngeist. Von 1658—79 war die Druckerei im Besitze des Sohnes von Andreas, Melchior Koch, der 1649 in Hamburg Buch druckergesell geworden war. Er hat vorwiegend amtliche Werte gedruckt, so 1665 die revidierte Landgerichtsordnung, 1667 das dithinarsische Landrecht, 1670 die holsteinische Polizeiordnung und 1676 die Kirchen-Konstitution in der Grafschaft Pinneberg, alles in 4". Nach seinem Tode hat die Witwe noch einige Zeit das Geschäft fortgefuhrt, bis es 1682 an Reinhard Janßen übsr- gegangeu ist. Bei diesem erschien unter andern: 1683: Nicol. Petersen (Past. in Elmshorn), Ltüovosius alter, in Folio; 1688: Maurit. Kramers Warnung für den Quakerquarke, in 80; 1699: Maur-Kramer's Wiederbringung der evangelischen Wahrheit, insonderheit in Dithmarschen, in 8°. Es folgte Johann Friedrich Schwendimann als Drucker und von 1704—17 Gotthilf Lehmann. Dieser scheint früher in Leipzig gedruckt, möglicherweise auch den Nachdruck gepflegt zu haben.') Seit 1680 erschien nämlich bei ihm ohne Ortsangabe der erste Teil von Hoffmannswaldaus »Sinnreiche Heldenbrieffe, auch Andere Herrliche Gedichte«. Ein dritter, mit kursächsischem Privileg 1703 erschienener, »durch anderer Deutschen auserlesene ungedruckte Gedichte vermehrter Teil« nennt als Drucker Th. Fritsch in Leipzig, der vierte vom Jahre 1704 wieder Gotthils Lehmann, Buch händler in Glückstadt, als Verleger; auf dem Titel des fünften vom Jahre 1705 steht: Glückstadt und Leipzig, Verlegts Gotthilf Lehmann, KUnigl. privil. Buchhändler, während der sechste Teil vom Jahre 1709 wieder bei Th. Fritsch in Leipzig erschien. ') Er scheint gleichzeitig Buchhändler gewesen zu sein. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 72. Jahrgang. Auch einheimische Dichter, so der Herzhorner Prediger Nie. Ludw. Esmarch') und der Glückstädter Advokat Christoph Waltereck haben bei Lehmann drucken lassen. Von dem letzter» erschien: -Holsteinische Musen, Worinnen enthalten Ehren-Gedichte, Briefe, Cantaten, Oden, Sonnette, Madrigalen, Sinngedichte und Grabschriften. Glückstadt, Bey Gotthilf Lehmann, Königl. privil. Buchhändler NVOVXIl. Ferner: »Teutsche Oden, Can taten, Madrigalen und Sinngedichte, in zwey Theilen ver saßet.« Zweite, vermehrte Auflage. Glückstadt, 1711.") Weitere Gedichtsammlungen des holsteinischen Poeten sind in Hamburg und 1715 in Goslar, wohin er als Advokat übersiedelte, erschienen. Später ist er nach Wolfen büttel gezogen und dort 1735 gestorben. Von später» Glückstädter Druckern ist Johann Jakob Babst (1740—63) zu erwähnen. Bei ihm erschien u. a. das sehr seltene Register über Casp. Danckwsrths Landes-Be schreibung der Herzogtümer Schleswig und Holstein. Es herrschte damals ein ziemlich reges geistiges Leben in Glückstadt, das königlich war und von dem Niedergang, der im herzoglichen Anteil herrschte, nicht betroffen wurde. Einige Räte der Regierungskanzlei und Geistliche hatten sür die damalige Zeit bemerkenswerte Sammlungen und Biblio theken, und einige bedeutende Werke, die allerdings zum größten Teil in Hamburg erschienen, hatten Glückstädter zu Verfassern. 1750 begründete der Regierungs- und Justiz rat F. D. C. von Cronhelm (1709—58) die Schleswig-Hol steinischen Anzeigen, die bei Babst erschienen und noch jetzt bei den Nachfolgern herauskommen. Cronhelm beabsichtigte auch, eine periodische Zeitschrift bei Babst herauszugeben. 1756 kündigt er an"') »Schleswig-Holsteinisches Magazin oder Sammlung vermischter Schriften zur Aufnahme der Wissen schaften und Künste«. Die Zeitschrift, die in Glückstadt er scheinen sollte, sollte auch »allerlei Bücher und Schriften, die in den Herzogthümern, Grafschaften und Kopenhagen heraus gekommen, wenn sie von Wichtigkeit sind oder seltene und vorzügliche Materien betreffen, ausführlich besprechen». Sie ist indessen nicht erschienen, vermutlich weil der Herausgeber bald nach der Ankündigung starb. Dagegen erschien bei Babst seit 1740 die »Fortuna», eine politische Zeitung oder ein Adreßblatt, das sich bis auf den heutigen Tag erhalten hat. Ein recht beträchtlicher Teil der Druckschriften der fol genden Jahrzehnte bestand aus kleinern Schriften, Vor schlägen zur Verbesserung und Umgestaltung des Schul wesens, Festgedichten und Liedern, Gelegenheitspredigten, z. B. beim Eintritt des neuen Jahrhunderts, nach einer Feuersbrunst oder Wassersnot, bei Einweihung einer neuen Schleuse. Reformationspredigten u. a. erschienen in größerer Zahl, oft zum Besten der Armen und Hilfsbedürftigen. Auch manche Einblattdrucke: »Marschlied für die dänischen See- und Landtruppen im April 1801«, »Schlachtgesang auf das Seetreffen vor Kopenhagen, den 2. April 1801« und ähnliche, daneben aber auch Schriften wie »Schneider, Über weibliche Bildung und die zweckmäßige Einrichtung einer weiblichen Bildungsanstalt oder Töchterschule, Glückstadt 1804«; ') Sion, Worin zu finden: 1. Geistliche Gedichte. 2. Be- gräbniß Gedichte. 3. Geistliche Epigrammata. Glückstadt und Leipzig. Bey Gotthilff Lehmann, Königl. Privil. Buchhändler L6LO6VII. 8°. Helicon. Worinn enthalten 1. Hochzeit-Gedichte. 2. Glück- wünschungs Gedichte. 3. Weltliche Epigrammata. Glückstadt und Leipzig. Bey Gotthilff Lehmann, Königl. Privil. Buchhändler. LOUMVII. 8°. Gedanken über das andere Jubeljahr der Kirche. 1717. 81 ") Ein 2. Teil des Werkes ist auch 1711 in Glückstadt er schienen und ebenfalls da 1716: Ehren- und Scherz Gedanken. '") Kordes, Lexikon fchleswig-holstcin. Schriftsteller, S. 533. 1134
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