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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.11.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-11-29
- Erscheinungsdatum
- 29.11.1902
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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277, 2S. November 1802. Nichtamtlicher Teil, 8321 Bohatta, Amanuenses an der Universitäts-Bibliothek zu Wien, In zwanzigjähriger Arbeit ist hier ein Hilfsmittel für Wissenschaft, Bibliotheken und Buchhandel geschaffen worden, wie es andre Völker längst besitzen, das die Deutschen aber bisher schmerzlich entbehrten. Welche Entsagung und welcher unermüdliche Fleiß dazu nötig war, um das Material zusammenzutragen, das lehrt schon das Verzeichnis der wichtigsten Quellen vor dem ersten Bande, Ein Blick auf den Inhalt bezeugt die Sorgfalt und die Sachkenntnis der Autoren und läßt die durchaus praktische Anordnung erkennen, die das Werk für jeden leicht benutzbar macht. Es wird, wenn es vollendet ist, in drei Bänden von etwa 80 Druckbogen großen Oktavformats, etwa 60 000 Titel mit genauer Angabe der Quellen, denen die Beweise für die Autorschaft entnommen sind, enthalten. Vorläufig werden nur die Anonymen von I5Ü1 bis 1850 geboten; doch ist bereits für einen Supplementband, der auch Nachträge und ausführliche Register enthalten soll, die Fort führung von 1851—1900 in Angriff genommen. Der erste Band erschien 1902, Er umfaßt die Buchstaben L—o, über 14000 Nummern auf 422 Seiten, Die Ausstattung sucht, ohne den Ernst der wissenschaftlichen Publikation zu be einträchtigen, einen gefälligen Eindruck hervorzurufen, und die Druckerei von Breitkopf L Härtel in Leipzig hat diese schwierige Aufgabe mit großem Erfolg gelöst. Auch der Einband und das Vorsatzpapier mit eingedrucktem Lx librie (wie der übrige Buchschmuck von Hirzei gezeichnet) sind von diskreter Vornehmheit, Auf Grund aller dieser Eigenschaften hat der erste Band bei der Kritik durchweg freundliche Auf nahme gefunden und der Gesellschaft viele neue Mitglieder, namentlich unter den großen Bibliotheken und Antiquariaten des In- und Auslandes, zugeführt. Für dieses Jahr bietet die Gesellschaft ein Muster moderner Buchausstattung in Gestalt einer Sammlung von Essays unter dem Titel -Neue Buchkunst, Studien im Jn- und Ausland, herausgegeben von Rudolf Kautzsch«, Marillier behandelt darin die englische Buchkunst, Deneken die dänische, Pol du Mont die belgische und holländische, Blei die amerikanische und Loubier die deutsche. Als Hauptmeister werden Otto Eckmann, Joseph Sattler und Peter Behrens in besondern Charakteristiken von Loubier, Kautzsch und Haupt gewürdigt. Den Druck besorgen Pöschel L Trepte in Leipzig, und es ist zu erwarten, daß hier unter der Leitung des Direktors des Buchgewerbe museums und unter Mitwirkung von Peter Behrens ein Ganzes von ungewöhnlicher Einheitlichkeit und Stilgemäßheit entsteht, 1903 soll außer dem zweiten Band des Anonymen- Lexikons noch die Wiedergabe einer völlig unbekannten merk würdigen bildlichen Satire aus dem Zeitalter der Romantik geboten werden, und für später sind bereits ein Faksimile einer besonders schönen Inkunabel, eine Samm lung deutscher Hausmusik aus dem achtzehnten Jahrhundert, der Neudruck der ersten Ausgabe von Schillers »Räubern« und anderes in Aussicht genommen. Man sieht, es mangelt der Gesellschaft wahrlich nicht an Arbeitsstoff, und cs ist nur zu wünschen, daß durch ständiges Wachsen der Mitglieder zahl die verschiedenartigen Interessen der Bibliophilen in ihren Publikationen zu immer kräftigerem und vollkominncrem Ausdruck gelangen mögen. Trotzdem sie, ihrem vornehmen Charakter gemäß, auf jede laute Agitation verzichtet, ist sie heute schon bei weitem die zahlreichste aller gleichartigen Vereinigungen; aber noch immer wissen selbst viele, die dem Buchgewerbe nahestehen oder als Sammler und Männer der Wissenschaft die Liebe zum Buche pflegen, nichts von ihrer Existenz, Sonst würde gewiß für den niedrigen Beitrag von jährlich acht Mark sich schon ein weit größerer Teil unsrer Börsenblatt für den deutschen Buchhandel, es, Jahrgang, Buchhändler, Drucker und Bücherfreunde den Besitz der wertvollen Gaben der Gesellschaft und die Benutzung ihrer Einrichtungen gesichert haben. Eine Anmel dung an das Sekretariat der Gesellschaft in Weimar, Wörthstraße 20, genügt, um die Mitgliedschaft zu erlangen und sowohl die jetzt erscheinenden, wie die frühern Publi kationen zu erhalten. Wer der Gesellschaft beitritt, fördert dadurch ihre rein idealen Absichten und verschafft zugleich sich selbst eine Reihe von schönen, eigenartigen Werken, die, mit seinem eingedruckten Namen versehen, der Privat bibliothek eine besondere Zierde werden Prof, vr, Georg Witkowski. Kleine Mitteilungen. Vom Reichsgericht, Z 17 des Prcßgcsetzes, (Nachdruck verboten.) — Von der Anklage des Preßoergehens ist am 18. Sep tember d, I, der Redakteur der -Obersränkischen Zeitung- Fritz Goßler vom Landgericht Hof sreigesprochen worden. Der Gast wirt S. hatte eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft gemacht, der keine Folge gegeben wurde. Nachdem sie auch vom Ober staatsanwalt abgewiesen war, brachte der Angeklagte, che die Beschwerdefrist gegen den oberstaatsanwaltlichen Bescheid abge- lausen war, einen Artikel über jene Sache in seinem Blatt. Hierin fand die Anklage eine vorzeitige Veröffentlichung von amtlichen Schriftstücken aus einem Stralprozeß, Das Landgericht hat den Angeklagten sreigesprochen, weil es ihm glaubte, daß er der Mei nung gewesen sei, mit dem Bescheid des Oberstaatsanwalts sei das Verfahren beendet gewesen. — Aus die Revision des Staats anwalts hob am 27, November d, I, das Reichsgericht das Urteil auf, weil auch die fahrlässige Verfehlung gegen Z 17 des Preß- gesetzes strafbar sei. dieses großen Geschichtswerks empfingen wir vom Herausgeber, Herrn Professorin, K, Lamprccht in Leipzig, folgenden -Bericht vom Herbst 1902-: Die Allgemeine Staatengeschichte, als Geschichte der euro päischen Staaten von Heeren und Ukert begründet, fortgesetzt von Giesebrecht, ist bekanntlich im vorigen Jahr von Professor Lamprecht dahin erweitert worden, daß neben die Geschichte der europäischen Staaten die Bearbeitung der außereuropäischen Staatengeschichtc, sowie die Einrichtung einer besondern Gruppe der deutschen Landesgeschichten für das Reich und Oesterreich ge treten ist. Dabei ist die Redaktion der landesgeschichtlichen Gruppe von Or. Armin Tille, dem Herausgeber der -Deutschen Geschichts blätter-, übernommen worden. I, Im Bereich der europäischen Abteilung sind im ver flossenen Berichtsjahr erschienen: Der erste Band der Geschichte der Niederlande von Blök, der zweite Band der Geschichte Belgiens von Pirenne, der fünfte Band der Geschichte Däne marks von Schäfer und der siebente Band der Geschichte Spaniens von Schirrmacher, Im Druck sind ein fünfter und ein sechster Band der Geschichte Bayerns von Riezler. Diese beiden Bände behandeln die inhaltreiche politische Geschichte Bayerns unter der Regierung des Herzogs, dann Kurfürsten Maximilian I,, 1597— 1651, sowie Verfassung, Verwaltung, Kultur, Lltteratur und Kunst in dem Zeitraum von 1508—1651, Ueber den Fortschritt der sonstigen Werke dieser Abteilung ist das Folgende zu berichten. Für Belgien hat Professor Pirenne in Gent die Fortsetzung seines mittlerweile in das Französische übersetzten Werks, zunächst in zwei Bänden bis zum Ausgang des anoion rägime, übernommen. Von der böhmischen Geschichte stellt Professor Bachmann in Prag das Manu skript eines zweiten Bands, der die Ereignisse bis zum Prager Fenster sturz des Jahres 1618 erzählen wird, sür Herbst 1964 in Aussicht, Eine Geschichte des Byzantinischen Kaiserreichs hat Proscssor Gelzer in Jena übernommen. Die Geschichte der Balkan- staatcn, die vor der Aussicht, die byzantinische Geschichte be arbeitet zu sehen, nur schwer ins Auge gefaßt werden konnte, ist nunmehr derart gefördert worden, daß Professor Jorga in Bukarest die rumänische, Prosessor Jirerek in Wien die serbische Geschichte schreiben wird, und daß auch für die Be arbeitung der bulgarischen Geschichte bestimmte Aussichten er öffnet werden können. Professor JireLek hofft dabei, im Laufe des Jahres 1903 wenigstens die mittelalterliche Geschichte Ser biens sertig zu stellen. Die Geschichte Rumäniens von Professor Jorga wird gegen Ostern 1903 im Manuskript fertig vorliegen, also wohl noch im Laufe dieses Jahres im Druck erscheinen. Für eine Geschichte Hamburgs sind in diesem Jahre 1>r, Nirru- heim und Prosessor Wohlwill in Hamburg mit archivalischen Vorstudien beschäftigt gewesen, nicht minder für die Geschichte 1306
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