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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.12.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-12-05
- Erscheinungsdatum
- 05.12.1902
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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10154 Nichtamtlicher Teil. 282, 5. Dezember 1902. Dorlas in Markus. Xü-lcs^rrrrrä, tl., äsn kviäs pixs. 8". 3 Irr. I.M9 in LtooLliolm. Lull, 1 L., Ira I'ru IllAsrs tiä. 8". 5 Irr. IV. I^loIIsrup «de. 125. btt. 8". 60 ö. ^bunärsä. I.' o§ II. 8?'^ 12^^/^^ I^arsso, X., bvi ssr äu 8lrWvsu. 8°. 3 Irr. Uorstsät L Lörrsr in LLoolrlioliii. Liläobranä, 8a.n8. 8vsriAS8 nisäsltiä. 3. cUn. 5. 8. 3 Irr. 50 ö. 3tsä8- o§ 8.rdsjä8loIrs1sr. 8". 2 Irr. O. R.sii2sl in LopsuliLksn. Nsääsls^sr orn 6rön1a.nä, uäZivns nk 0oinmi33iongn kor IsäslWn a.k I?. Lkä6l5nF.^ 25. 0^ 80^^0/90^^' L. LodönbsrL in LopsnliaLvu. Lan§, 1. ?., oin Xri8t,6näoniin6N8 vLS36n. 8^. 3 Irr. SolinbotlissLs Dorlas in Lopsntrs-Lsn. 1-sopolä, 8., äsn 8toro Lro3. 8^. 5 Irr. 50 ö. ^Elrn'50'ö^o^^' 0 kors rr.6 insm 3 Irr. 50 ö. ^Vaklbtröm L IViclstranä in LtooLIioIm. Lors, L., 1-appkoIIc. 8". 2 Irr. 50 ö. Eine Weihnachtsplauderei. Von Otto Carius in Göttingen. s8i taonisLos, pbllosopliuL wallsiesoLl« Hättest du ge schwiegen, es wäre besser gewesen. Das sage ich mir selbst und es sagen's auch vielleicht die Leser nachstehender anspruchs losen Plauderei. Aber wes das Herz voll ist, des fließt die Tinte in die Feder, und nach des Tages Last und Hitze findet sich wohl ein behaglicher Sonntag-Vormittag im Privatzimmer, dem Ausruhen gewidmet oder gemütlicher Zwiesprache, zu der es mich drängt. Jetzt, kurz vor dem Weihnachtstrubel, ist diese Gemütlichkeit allerdings arg beeinträchtigt Denn der freie Sonntag muß manchmal geopfert werden zur Durchsicht der immer stärker anschwcllcnden Zettelpakete oder der Börsen blätter, wozu die scchstägige Alltagszeit nicht mehr aus reichen will. Es macht's wohl mancher Kollege ebenso. Wenn ich nun den Stoß der Börsenblätter und Cirkulare so vor mir liegen sehe, so läuft mir ein kalter Schauer den Rücken hinunter! Das alles soll bestellt und gar erst ver kauft werden!!! Ich habe mal das am Freitag den 21. November ein getroffene Zettelpaket durchgezählt. Es befanden sich 2V5 Cirkulare darin. Aus jedem sind im Durchschnitt doch sechs bis zehn und mehr Werke angeboten »zur Lagerergänzung«, als »Novität-, »zur thätigen Verwendung« u. s. w. Und dabei j ist das Lager schon gepfropft voll! Woher auch die Käufer für all diese Sintflut von Erscheinungen nehmen!? Ich stelle aufs neue die Frage auf! »Welche Wege kann der Sortimenter cinschlagen, um erneu größer» Absatz zu erzielen?» Wer ans dem Posten ist, thut sein Möglichstes dazu. Die größte Freude ist ja doch die am Erfolg, am erhöhten Umsatz. Hängt ja doch die Lebensfrage davon ab. Lässige Naturen kommen natürlich außer Betracht. — Also — Bücher werden verkauft! 1. Durch Inseriere», 2. durch Auslegen im Schaufenster, 8. durch Ansichtsversenden, 4. durch persönliches Vorlegen, S. durch Kolportage. Das Inserieren darf eine gewisse bescheidene Summe der allgemeinen Geschäftsspesen des Sortiments nicht über schreiten — Das Auslegen im Schaufenster thut viel zum Absatz, und deshalb müssen die Schaufenster recht originell und recht oft aufs neue dekoriert werden. In kleinen Städten aber ist auch trotzdem der Liebe Müh umsonst. Durch Ansichtsversenden? Ja, das ist der wunde Punkt. Wenn die Verleger wüßten, wie abgeneigt das große Publikum den Ansichtssendungen des Sortiments gegenübersteht, sie würden dann die Abneigung des Sorti menters den unverlangten Verlegersendungen gegenüber be greiflich finden. Ein allgemeines Ansichtsversenden ist nach meinen langjährigen Erfahrungen (ich bin nun über fünfund zwanzig Jahre im Buchhandel, auch mehrere Jahre in Verlags- geschäften thätig gewesen) nicht nutzbringend, wenn mau mit sämtlichen Spesen als erheblichem Faktor rechnet Die entsprechende Arbeit thut man nebenbei umsonst. So muß man sich auf ein spezielles Ansichtsversenden beschränken, und zwar an denjenigen Teil der Kundschaft, der die Sen dungen mit Dank annimmt, manchmal etwas daraus behält, — meistens aber nichts Natürlich bilden Bibliotheken, Be hörden u. s. w. eine Kategorie sür sich. Daß das Ver wenden mit Verstand und zweckentsprechend geschehen soll, brauche ich nicht ausdrücklich zu betonen. Das persönliche Empfehlen ist meist ausgeschlossen, denn es fehlt die Zeit, mit jedem Kunden lange littcrarische Ge spräche zu führen, und die Zeit dafür hat die Kundschaft selber erst recht wohl nicht übrig, auch meist kein Interesse dafür Die wirklichen Bücherkäufer und -Liebhaber geben schon selber Winke, und man lernt deren Geschmack nach gerade genau kennen. Solchen Leuten etwas vorzulcgen, ist auch oft ein wirkliches Vergnügen, weil man bei ihnen auf das nötige Verständnis, gleichzeitig freilich leider auch meist auf einen — schmalen Geldbeutel trifft. Die wirklichen Bücher liebhaber sind nämlich meist nicht in der Lage, ihr Budget für Bücher besonders hoch zu bemessen, sonst würden wirk lich mehr Bücher abgesetzt werden. Leute mit wohlgefüllten ! Börsen haben meist andre und vielfach kostspieligere Passionen, ganz besonders bei uns in Deutschland, dem Land der Dichter und Denker. Nun aber will man sich unter den vielen guten empfehlenswerten Neuerscheinungen, besonders jetzt zur Weihnachtszeit, einmal eines besonders guten, aber noch un bekannten Buches annehmen. Man redet sich müde und denkt vielleicht! »Endlich wird die Tugend siegen!« Großer Irrtum! Der oder die Käufer erklären zum Schluß der langen Rede mit hochmütigem Sinn verständnisinnig! »Ach, wir wollen doch nur dieses oder jenes Buch nehmen.« Und das ist dann gewöhnlich irgend eine Mode-Erscheinung, die abzusetzen an und sür sich nicht schwer hält, da es zum guten Ton gehört, sie gelesen zu haben, und die den Bücher markt eine Zeitlang beherrscht, bis sie andern Modebüchern weichen muß. Werke wie Bismarcks Gedanken und Erinnerungen, Frenssens Jörn Uhl u. a. drängen im Weihnachtsgeschäft jedesmal alle andern Erscheinungen in den Hintergrund. Solche Werke werden auch wirklich noch gekauft, und ihre
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