Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.09.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1925-09-17
- Erscheinungsdatum
- 17.09.1925
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19250917
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192509177
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19250917
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1925
- Monat1925-09
- Tag1925-09-17
- Monat1925-09
- Jahr1925
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
IZS04«N-nbl»U I. d, Dtlchn. »Ichdand-I. Redaktiomllrr Teil. X- 218, 17. September 1925. Zu der Gemeinschaftswerbung gehören in erster Linie die Büchertage und Bücherwochen, sowie eine einheitliche und wirkungsvolle Weihnachtsreklame. Fast möchte man sagen: Ausstellungen sind heute Trumpf, und doch kann sich der Buchhandel nur sehr schwer dazu ent schließen. Wir halten es für einen Fehler, sich immer wieder auszuschließen und die Kosten zu scheuen. Immer und immer sollte der Buchhandel, wenn irgendein Industriezweig, Handel, Handwerk usw. in einer Ausstellung seine Leistungen zeigt, durch Beteiligung an der Ausstellung beweisen, daß die Leistungen der übrigen nur möglich sind durch die im Buch niedergelegten Lehren, durch die mit dem Buch gegebene Möglichkeit der eigenen Weiterbildung, durch die mit dem Buch vermittelte Wissenschaft, durch das Wissen und die Möglichkeit, Fähigkeiten anderer sich nutzbar zu machen. Im Wettbewerb mit anderen Geschäftszweigen empfehlen wir auch mit Nachdruck Büchertage und Bücherwochen. Dabei werden die Erfahrungen der einen nutzbar gemacht werden bei den nächsten Gelegenheiten, sodaß nicht Zaghaftigkeit am Platze sein darf, wo die Aussicht auf ein gutes Gelingen vorliegt. Die Werbestelle wird wohl zuweilen die »vielversprechende- ge nannt; aber sie hält auch viel, nur müssen Sie ihr Gelegenheit dazu geben! Gehen Sie daher auch mit aller Gründlichkeit daran, den wohlerwogenen Plan einer Weihnachtswerbung durchzuführcn. Fragen Sie nicht, ob Ihr Kollege davon mehr Erfolg haben könnte, sondern sagen Sie sich, daß Sie dem Buch Neuland er obern müssen, auf dein bisher di« anderen Berufszweige geackert haben; aber ohne Saat ist keine Ernte möglich! Wir sind bei unserm Gang schon bei der Weihnachtswerbung angelangt, sind aber zeitlich bei den im Januar einsetzenden Aus verkäufen stehen geblieben. Schon der Anfang des neuen Jahres ließ erkennen, daß, von Ausnahmen abgesehen, eine Zeit mit weni gem Gewinn kommen würde und daß selbst dieser nur mit An spannung aller Kräfte zu erreichen wäre. Wenngleich die zeit raubende Arbeit der Ostermeßabrechnung nicht mehr zu leisten ist, so hat doch jeder Gewerbetreibende durch die viertÄjährliche Abrechnung, durch das umfangreichere Versicherungswesen und vor allem durch die immer noch verwickelte Steuerbercchnung ein großes Maß von Mehrarbeit hinzubekommcn. Die Steuern dürften auf jedem Beruf gleichmäßig schwer lasten; jedoch ist beim Sortimentsbuchhandel nicht zu vergessen, daß er diese nicht ab wälzen kann, da ihm dis Preisberechnung auf Grund von Un kosten wie in anderen Geschäftszweigen nicht gegeben ist. Ob wir hoffen dürfen, daß trotz aller Versprechungen von Steuer herabsetzung eine Erleichterung geschaffen wird, dürfte doch recht zweifelhaft sein; denn vorläufig braucht der Staat zur Leistung der Reparationsschuld noch immer ungeheure Summen. Wir dürfen nicht vergessen, daß wir den Krieg verloren haben und nur durch saure Arbeit wieder emporkommen können. Bedenklich ist es aber, daß dem Einzelhandel an Steuern doch scheinbar zuviel ausgebürdet wird. Wir können uns diesen Umstand nur dadurch erklären, daß der Einzelhandel im Reichs tag so gut wie durch gar keine Mitglieder, die ihm selbst zuge hören, vertreten ist. Von etwa 506 Reichstagsabgeordneten konnten nur acht festgestellt werden, die dem Einzelhandel beruflich nahe - stehe n. Hier Wandel zu schaffen, sollte jeder Buchhändler nicht nur im Reichstag, sondern auch in den Landes- und übrigen Vertretungen auf das eifrigste bemüht sein. Es wäre sehr zu wünschen, wenn es dem Steuerausschuß, den der Börsenverein zur Begutachtung und Überwachung der von der Geschäftsstelle des Börsenvereins zu leistenden Arbeiten auf steuerlichem Gebiete eingesetzt hat, gelingen würde, schon vor der Verkündung von Steuergesetzen einen maßgebenden Einfluß auf die Gestaltung der Gesetze in bezug auf die besondere Eigenart des Buchhandels zu gewinnen. Es freut uns besonders, daß diesem Steuerausschuß auch eins der Mitglieder unseres Ver bandes, Herr Fritz Wahle, angehört, der für Steuerfragen immer ein besonders reges Interesse und Wissen gezeigt hat.. Eine nicht geringe Mehrarbeit brachte auch das diesjährige Schulbüchergeschäft. Die Schulen gaben nur zögernd bekannt, was für Neueinsührun- gen beschlossen waren oder zu erwarten seien. Sie waren wieder abhängig von den späten Entschlüssen der Vorgesetzten Behörden und dem verspäteten Erscheinen der Lehrpläne. Kein Wunder, daß daher eine große Anzahl von Schulbüchern nicht rechtzeitig geliefert und dadurch die Arbeit des Sortimenters in das Uner meßliche gesteigert wurde. Dazu gesellte sich aber vor allem der Ärger im Verkehr mit den Kunden, welche die unpünktliche Liefe rung nicht verstehen konnten, noch weniger aber sich klar machen ließen, daß es auch heute noch Schulbücherverleger gibt, die bei Nichtlieferung und auf Anfragen überhaupt nicht antworten. Die Schuld in diesen Fällen lag in den Augen der Besteller immer bei dem Sortimenter und machte ihm dadurch manchen seiner früheren Kunden abspenstig. Aus einer Anzahl von Orten des Verbandsbezirks kamen auch Klagen über direkte Lieferung der Verleger an die Schulen, während es anerkannt werden muß, daß wieder in anderen Orten sich der Verlag auch zur Lieferung an die Schulen nur des Sortiments bedient hat. Wünschen wir die Zeit herbei, wo das zur Regel wird. Anerkannt muß bei dieser Gelegenheit auch werden, daß der Schulbücherverlag angesichts der großen Geldknappheit schon von sich aus längeres Ziel anbot. Wenn dem Sortiment der Borwurf gemacht wird, daß es sich vom Schulbüchergeschäst zurückzieht rmd dieses dem Auchbuchhandel scheinbar immer mehr zu überlassen scheint, so ist neben dem großen Risiko und dem geringen Gewinn doch die nicht auszu haltende Spezialisierung im Geschäftsleben, also auch im Buch handel, schuld. Der Auchbuchhandel hat durch den Handel mit den täglichen Bedarfsgegenständen des Schülers schon die größere Fühlung und nur ein kleineres Feld zu beliefern. Andererseits gehört aber zu dem die ganze Stadt umfassenden Schulbücher geschäft des Sortimenters eine derartige peinliche Genauigkeit, Gewissenhaftigkeit und Kenntnis, daß dieses dem Gehilfen nicht immer oder nur zum Schaden des Geschäfts überlassen werden kann. Der Schaden stellt sich in der Regel erst ein Jahr oder noch später heraus, wenn die nicht abgesetzten Partien immer wieder liegen bleiben, und der Geschäftsinhaber, dessen Arbeits kraft mit lohnenderer Arbeit ausgefüllt wird, ist geradezu genötigt, alles Verlustbringende abzustoßen. Das Schulbüchergeschäft liegt nicht jedem Buchhändler; es wird daher immer mehr der Spezia lisierung Platz machen müssen. Das Ostergeschäst in Geschenken zum Fest und zur Konfirmation dürfte im großen und ganzen zufriedenstellend ausgefallen sein. Besonders aus fallend war der starke Kauf von Gesangbüchern, der in den letzten Jahren so gut wie völlig aufgehört hatte. Wir kommen nun zu den Tagen, die jedem, der daran teil nahm, unvergeßlich sein dürften, der Hundertjahrfeier des Börsenvereins. Sie hier zu schildern, dürften wir uns angesichts der zahlreichen Berichte wohl ersparen. Sowohl an der Hauptversammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsverein« wie auch an der Haupt versammlung des Börsenvcreins nahm wieder eine stattliche An zahl von Mitgliedern unseres Verbandes teil, und zivar an letzterer 46 Mitglieder, die 96 Stimmen vertraten. Wir müssen mit großem Bedauern feststellcn, daß eine ganze Anzahl von Voll machten zur Stimmvertretung nach dem festgesetzten Termin oder überhaupt nicht einging: wie Sie aus den genannten Zahlen er sehen wollen, handelt es sich um 50?L. Dürfen wir für später die dringende Bitte aussprechcn, künftig die Vollmachten voll zählig und pünktlich an den Vorsitzenden einzusenden? Bedenken Sie, daß durch das Fehlen Ihrer Stimme die Beschlüsse ganz anders ausfallen können, als cs in Ihrem eigenen Interesse liegt. Wenn der Wahlausschuß in diesem Jahr bekanntgeben mußte, daß eine große Anzahl ihre Stimmvertretungen gelegentlich der Kantateversammlung nicht abgeholt hat, und künftig die Namen veröffentlichen wird, so hoffen wir mit Bestimmtheit, in diesen Listen nicht ein einziges Mitglied unseres Verbandes zu finden; denn es wäre bedauerlich, wenn auch unter uns Mitglieder
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder