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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.02.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-02-04
- Erscheinungsdatum
- 04.02.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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1390 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 28. 4. Februar 1908. er nicht nur einer der hartnäckigsten Gegner der deutschfreundlichen Politik Kaiser Alexanders II., sondern des westeuropäischen Ein. flusses überhaupt, namentlich aber des Ansehens, das sich die Deutschen im russischen Staats- und Militärwesen errungen hatten, überall wo sich die Gelegenheit bot, kämpfte er gegen Deutschland und die Deutschen, sogar dort, wo es sich mit seiner streng konser. vatioen Gesinnung kaum vereinigen ließ. Als unter Kaiser Alexander III. der Minister Graf Dmitrij Tolstoj und mit ihm der Oberprokurator PobjedonoSzew und der Journalist Katkow großen Einfluß erlangt hatten und ihre reaktionäre Politik maß gebend und herrschend geworden war, schloß sich ihnen auch Komarow an. Durch seine journalistische Tätigkeit trug er viel dazu bei, daß die geringfügigen Reformen, die unter Alexander II. auch Ereignisse herbeizuführen, unter denen seit den letztverflossenen Jahren und noch bis heute das russische Reich so schwer zu leiden hat. W. Henckel. P. Jefremow -ß. — Am 8. Januar d. I. starb in St. Peters burg ein als Bibliograph und Literarhistoriker hochangesehenes Mitglied der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften und vieler gelehrten Gesellschaften, Peter Alexandrowitsch Jefremow. Er war im Jahre 1830 in Moskau geboren, hatte auf der dortigen Universität Mathematik studiert, wurde dann Beamter des Kriegs ministeriums, später des Departements der Apanagen und zuletzt Sparkassendirektor. Als eifriger Bücherfreund und -Sammler hatte er eine der reichhaltigsten Privatbibliotheken in Rußland, in der sich nicht nur alle Gesamtausgaben der russischen Schriftsteller, son. dern auch die gesamte dramatische Literatur Rußlands des 18. Jahr hunderts, viele russische Zeitschriften der letziverflossenen zwei Jahr hunderte und fast alle russischen Almanache befanden. Er besaß auch eine große Sammlung von Kupferstichen und Lithographien und reichhaltige Materialien zu den Lebensbeschreibungen russischer Schriftsteller und Gelehrten. Von ganz hervorragendem Werte waren seine Ausschnitte aus russischen Zeitungen und Zeitschriften, literarische, historische und biographische Berichte über russische Gelehrte, Schriftsteller, Bibliographen und Buchhändler enthaltend. Von seinen zahlreichen Arbeiten sind namentlich die muster haften Gesamtausgaben der Werke von W. I. Meikow, A. D. Kantemir, A. N. Radischtschew (die von der Zensurbehörde kon- fisziert und vernichtet wurden), M. I. Lermontow, A.J. Poleshajew, W. A. Shukowskij, A.S.Puschkin und A.S.Gribojädow zu erwähnen, bereicherte. Ferner lieferte er wertvolle Materialien zur Geschichte der russischen Literatur, der Bibliographie und des Buchhandels. Die alten Nowikowschen satirischen Zeitschriften aus der Zeit Katharinas II. »Der Maler- und -Die Drohne- gab er, mit An- Melkungen versehen, neu heraus. Für verschiedene historische und andre Zeitschriften verfaßte er eine lange Reihe bibliographischer und literarhistorischer Artikel und war auch über ein Jahr lang Redakteur des -Lvisbvij ^Vj^stvik- (Bücherboten). Ja Fragen der Literaturgeschichte und Bibliographie galt er als Autorität. Auch einige belletristische Arbeiten und satirische Gedichte sind von ihm bekannt. W. Henckel. Sprechsaal. Verlcgerrücksichtslosigkeit. <Vgl. Nr. 17 d. Bl.) Auch ich bestellte von der Stahelschen Verlagsanstalt in WUrzburg 6 Exemplare des Schreibkalenders, ohne bis heute diese weder erhalten zu haben, noch einer Mitteilung auf bezahlter RilckantwortSkarte gewürdigt worden zu sein. Herr Ackermann in Konstanz möge sich trösten, denn er ver- liert nur einen Kunden, ich aber deren sechs. Ein Beweis mehr für die maßlose Rücksichtslosigkeit eines Ver legers gegen seine Kollegen vom Sortiment und eine ernste Mahnung an diese, sich durch Zusammenschluß zu schützen! Bayreuth. Georg Ntehrenheim. Verleger-Rabatt. (Vgl. Nr. 4. 7. 9. 10. 14. 17. 2» d. Bl.) Zur -Erwiderung- der Firma S. Hirzel - Leipzig im Börsen blatt Nummer 23 bemerke ich folgendes: Daß die Lieferung von Freytags gesammelten Werken in Jahresrechnung erfolgen werde, war auf der betrcffenden Post karte der Firma Hirzel nicht gesagt. Ich nahm daher an und mußte bei der jetzt leider allgemein beliebten Art, Festoerlangtes auch ohne höheren Rabatt bar nachzunehmen, annehmen, daß auch die Firma Hirzel dieses Werk nur bar liefere, und ich bestellte daher von meinem Barsortimenter, wo ich bekanntlich nicht 16, sondern nur 3 Monate Ziel habe. Betreffs des Vorwurfs der Firma Hirzel, ich hätte mich für ihren Verlag so wenig verwandt, daß es eher angezeigt erscheinen könnte, den Rechnungsoerkehr ganz einzustellen, als besondere Vergünstigungen zu gewähren, bemerke ich, daß ich die Firma Max BergenS' Buchhandlung erst seit 1. Oktober 1906 besitze und für diesen oder jenen Verlag wohl nicht gut möglich ist. Zweitens aber — und das ist der Kernpunkt der Sache — beziehe ich den allergrößten Teil meines festen Bedarfs vom Barsortiment, weil ich dadurch an Arbeit, Zeit und vor allem an Kommifsions- spesen und auch an Zinsen spare. Cs ist daher sehr gut möglich, daß schon mancher Verleger das Konto Max Bergens Buchhand lung als »nicht lohnend- längst geschlossen hat, während ich dem Barsortiment für die betreffenden Verlagswerke jährlich einen ganz beträchtlichen Saldo zahle. Betreffs des Novitäten-Vertriebes aber bin ich von den Ver hältnissen hier und von meiner Kundschaft abhängig, die zur Hauptsache dem Gebiete der Pädagogik angehört, so daß Verleger dieser Richtung trotz meiner Barsortiments-Bezlige zur Ostermesse doch noch n cht zu verachtende Saldi erhalten. Zum Schluß aber bemerke ich noch, daß ich einen auskömm lichen Rabatt nicht etwa nur als eine besondere Vergünstigung, als eine Belohnung für besondere Verwendung ansehe, sondern als mein gutes Recht als Geschäftsmann verlange. Für besondere Verwendung und daraus erzielte Resultate erwarte ich auch ganz andre Rabattsätze als etwa 33'/, Prozent, die ich für diesen Fall vorausgesetzt hätte Tilsit, den 31. Januar 1908. Louis Magath i. Fa. Max Bergens Buchhandlung. Zeitschriftenvcrlegcr und Sortiment. <Vgl. Nr. 22. 26 d. Bl.) Auch ich als Verleger möchte mir ein Wort zu dem Vorgehen des Vereins von Verlegern deutscher illustrierter Zeitschriften erlauben, das in Nr 26 d. Bl. zur Debatte gestellt wurde. Ich bin der Ansicht, daß der Verlag durch solche rigorosen Maßregeln sich selbst ebenso schädigt wie das Sortiment. Wenn z. B. ein Sortimenter einen Prospekt über.. ein gutes Buch von allgemeinem Interesse oder etwa den Weihnacht-katalog eines Verlags seinen Zeitschriften-Kontinuationen beifügt, so kann der Verleger ihm doch nur dankbar sein dafür, daß er die ihm zu Gebote stehenden Vertriebsmittel nach Kräften ausnutzt. ^.Iia.8: Liegen mitunter Prospekte bei, die das Ansehen des Verlags schädigen könnten. Nun gut, Herr Kollege, Sie nehmen doch vermutlich sowieso einen Hinweis auf die beigefügten Prospekte auf. Schreiben Sie deutlich darunter: »Etwaige andre Prospektbeilagen gehen nicht vom Verlag aus. Sie sind nicht von ihm autorisiert, und er lehnt daher jede Verantwortung dafür ab-. Nehmen Sie aber prinzipiell keine solchen Beilagen an, so genügt der Hinweis: »Prospektbeilagen nimmt der Verlag prinzipiell nicht an. Für von andrer Hand beigesügte Prospekte lehnt er daher jede Verantwortung ab». Gegen zweifelhafte Reklameinstitute oder solche -Sortimenter», die fortgesetzt Prospekte über Schmutzliteratur beifügen, bleibt immer noch das Machtmittel des Reverses, das mir in seiner all gemeinen Anwendung unrecht erscheint. Wer bei diesen Leuten Zeitschriften bezieht oder auf Lesezirkel abonniert ist, dü-fte auch kaum im Zweifel darüber sein, woher diese Beilagen stammen. Leipzig, den 1. Februar 1908. vr. Werner Klinkhardt.
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