15390 vvrsenblatt f. d. Dtschn. vuchhandel. Nichtamtlicher Teil. 280, 2. Dezember 1912. Nichtamtlicher Teil. Buchhändlerschaufenster. Von Kurt Loele. (Schlich zu Nr. 27S, 276, 277, 278 u. 276.) Auch das Barsortiment von K.F.Koehlerin Leipzig beteiligt sich an dem Wettstreite, dem Sortiment eine praktische Schau- Abbildg. 22. K. F. Kochler, Leipzig. dem Erfindergeist noch ein weites Feld der Betätigung gegeben ist, ersehen wir aus dem Schaufenster der Firma Ernst Huhn in Kassel auf Abb. 24. Die Einrichtung ist als ein Umbau eines Bücherschrankes gedacht und wirkt höchst eigenartig und durchaus dekorativ. Das Buch besindet sich in seinem natürlichen Rahmen, s Dieser Gedanke könnte besonders bei großen Schaufenstern in ähn licher Weise durch dieDarstellung eines Bibliothekzimmers erweitert werden. Es ließe sich im einzelnen noch manches über Raumeinteilung und Farbenanordnung sagen. Die Raumbenutzung ist durch geome trische Grundsätze gegeben und durch aus für diejenigen erlernbar, die es nicht »im Gesühl« haben. Ich möchte mich in dieser Beziehung nicht zuweit ins Theoretische verlieren. Der im Verlage von Georg D. W. Callwey in München erschienene Ratgeber von Pros. Adolph Beuhne enthält alles Wissenswerte*). Dort steht auch ein aussührliches die Farbenlehre betreffendes Kapitel. Die ausge stellten Grundsätze können aber meist nur auf das broschierte Buch ange wendet werden, dessen Färbung größere Unterschiede aufweist. Aus praktischen Gründen sind die Farben der gebundenen Bücher zum größten Teile so dezent gehalten, daß durch ein Nebeneinanderstellen selten krasse Gegensätze entstehen können. Ein geschultes Auge vermeidet solche ohnehin von selbst. senstereinrichtung zu vermitteln. Die auf Abb. 22 ersichtliche Technik sieht von der Verwendung sicht barer Metallteile ab und erkennt das mattgebeizte Holz als brauch bare Unterlage für das Buch an. Als Material kann Eiche oder Erle gewählt werden. Außer dem fest stehenden Rahmen mit Türen aus der Rückseite sind alle Einzelteile auswechselbar und verstellbar. Dadurch ist es möglich geworden, nicht weniger als sechs verschiedene Grundformen des Schaufcnster- gerippes auszustellen, die unter sich noch eine größere Anzahl von Variationen zulassen. (Die Ein richtung erscheint ideal, wenn es sich darum handelt, den Wechsel ohne Zeitverlust vorzunehmen. Der Kasten kann natürlich von den Einzelteilen auch sreigemacht und mit Hilfe eines selbstgefertig ten Umbaues dekoriert werden. Das erscheint aber überflüssig, weil die Einrichtung in ihrer glücklichen Raumeinteilung die Herstellung künstlerischer Aus lagen auf eigener Basis zuläßt. Das können wir aus der sehr > geschmackvollen Dekoration auf Abb. 23, auch aus dem mit' Hilfe dieser Einrichtung geschossenen Weihnachtsschaufcnster aus Abb. IS ersehen. Daß auch in diesen rein technischen Dingen Abbilbg. 23. K. F. Koehlcr, Leipzig. Ein Versuch, der meines Wissens noch nicht gemacht worden ist, wäre der Verwirklichung wert. Unter den Kunden des Buch- *> Beuhne, A., Das Schaufenster. Ein Ratgeber sür die Praxis. München ISI2, Georg D. W. Cal wen. Brosch, -g 1.5Ü ord.