^ 280, 2. Dezember t912. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. b. Dtschn. Buchhandel, l 5891 Händlers befinden sich vielfach Autoritäten auf literarischem und künstlerischem Gebiet. Wie wäre cs, wenn er sich mit ihnen in Verbindung setzte und sie als Beiräte hier und da zur De korierung seiner Schaufenster heranzöge? Der Literat würde die Zusammenstellung der Büchergruppen, der Künstler deren Anordnung und Verteilung im Schaufcnsterraume bestimmen. Wenn eine solche Veranstaltung unter Nennung der betr. Namen erfolgt, so dürfte die Wirkung nicht ausbleiben. Ein Bedenken dagegen braucht m. E. auf keiner von beiden Seiten zu bestehen. Denn der Buchhändler sowohl wie die im öfsent- nötig wird. Auch hier kann das Warenhaus als vorbildlich gelten. Die schöne Zeit, in der unsere Herren Kollegen das Lied »Freut euch des Lebens, solang' das Lämpchen glüht« sangen, ist vor über. Das moderne Schaufenster kann gar nicht genug von den Lichtfluten abbekommen, die unsere hochentwickelte Be leuchtungstechnik auf mancherlei Art hervorzaubert. Der Buch- laden muß von weitem schon der leuchtenden Flamme gleichen, die das Publikum wie die Mücken in ihren Lichtkreis zieht. Man unterscheidet Außen- und Jnnenbeleuchtung. Die Außenbeleuchtung wird am besten durch elektrische Bogen- Abbildg. 24. Ernst Hühn, Hosbuchhandlung, Kogel. lichen Leben an hervorragender Stelle stehende Persönlichkeit bedarf der guten Reklame, um ihren Namen hier und da dem Publikum in Erinnerung zu bringen. Bei dieser Gelegenheit ergibt sich auch die Nützlichkeit guter Beziehungen zur Lokalpresse. Eine derartige oder andere Sonderveranstaltung im Schaufenster hat soviel An spruch aus das Allgemeininteresse, daß sehr wohl die Zeitungen davon Notiz nehmen können. Wie die Erfahrung lehrt, berichten diese gern über eigenartige Schaufensteraus lagen und werden dem Buchhändler um so gefälliger sein, je mehr er die Aufgabe seiner Inserate von solchen Hin weisen abhängig macht. Natürlich kann es sich ausschließlich um Schausensterdekorationen handeln, die sich über den Durchschnitt erheben. Zu einer Belästigung der öffentlichen Organe dürfen diese Beziehungen nicht ausarten. Ein sehr wichtiger Faktor ist die künstliche Beleuchtung der Schaufenster, die gerade in der geschäftlich lebhaftesten Zeit lampen erzielt. Aus praktischen Gründen empfiehlt sich für Jnnenbeleuchtung ebenfalls das elektrische Licht in Gestalt von Glühlampen. Diese besitzen den Vorteil größerer Sauberkeit, bequemerer Abwartung und Benutzung. Nur dort, wo kein elek trisches Licht vorhanden ist, käme Gasglühlicht in Betracht. Neuerdings werden die Beleuchtungskörper über der Auslage durch eine Mattscheibe den Blicken des Beschauers gänzlich ent zogen. Ein gleichmäßiges Licht fällt aus unsichtbarer. Quelle auf alle ausgestellten Objekte. Einer Erhitzung des Schaufenster raumes und dem Anlaufen und Gefrieren der Scheiben wird dadurch vorgebeugt. Wie sehr auch der Buchhandel unter diesen lwelständen zu leiden hat, geht aus den verschiedenen Anfragen und Aus künften im Sprechsaal dieses Blattes hervor. Das einzige Mittel, das Anlaufen der Scheiben zu verhüten, ist das durch Glas türen abgeschlossene, durch Löcher unter- und oberhalb der Scheibe ventilierte Schaufenster. Chemische, meist aus Gly- s»»i»