^ 11, 15. Januar 1013. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 507 I LKOWXI88L KQXIOKIL» OKLO88I8c»8X Z L^vie vorliegende Arbeit bringt (sie auf pbotogrspbiscbem Wege bsrgestellten Wieder- I / gaben der wirbligsten Altertümer uus den Lammlungen der von dem Verfasser geleiteten Krsten König!. Kreussiscben 'Kursan-Kxpedition, die in den Andren 1904—07 stattsand. Oas 2iel der Expedition war der Ooppelllecken ^stüna-t^ara-Obödscba (bei l'urlan in 08t- oder Obinesiscb-'KurkistLn), die moderne, unmittelbar an der Xordmsuer der zerstörten ulten Ksndesbauptstsdt Obotscbo gelegene Liedelung türkiscker bauern, Ound- werksr und bländlsr. Oie dort bebndlicben Kuinen liegen fast nocb 80 woblerbalten du, wie um luge der letzten Zerstörung der ulten bauten, bedeckt mit kremen, auf denen sicb wundersame buddbistiscbe Wandgemälde entlulten: grossartige kircblicbs Lzenen, ssierlicbs Opfsrdurbringungen von pompbafter Krackt, Nöncbsgruppen, unbekannte Iracb- ten von überruscbender IVlodernitat, äbnlick wie sie uns in gewissen Wandbildern in k<nossos im Kalasr des blinos sntgegentreten. s bie Kultur und Kunst buben die bewobner Obotscbos nicbt von Osten, sondern vom ! Westen. besonders wur es zunäcbst der indiscbe buddbaglaubs, dem sie diese Oütsr verdankten. Krst später, uls Lbinu selbst durcb diese 8aat des buddbismus befrucbtet worden wur, wird, nacb-Wfbebung des Verkebrs mit dem Westen durcb die trüber, eine rückläufige Welle die ulten, nunmebr cbineslscb veränderten IVlotive nucb den Kunden im Westen Obinus zurvckgebracbt buben. /Vbgeseben von dem künstleriscben Wert dieser Kntdeckungen sind sie uucb für die Oescblcbte der Kunst Ostusiens von böcbster Iledeu tung. Oenn wäbrsnd die Kunstbistoriker sieb bisber, ubgeseben von den in ^apaniscben Tempeln uulbewubrten blslereien, meist mit uns dem l lundel stummenden bildern nicbt zuverlässig beglaubigter I lerlrunlt begnügen mussten, seben sie sieb nun im besitz, von uutbentiscben Nalersien uus einem Kunde, dus nucbweislicb den Obinesen Kebrer der blulbunst geliefert but und uus dem überbuupt tust ulles Kunstgewerbs nucb Obinu ge kommen zu sein scbeint. Oie edle und scblicbte Würde der /leicbnung, der rbvtbiiiiscbe Kaltenwurf der Oewänder, die flüssige burmoniscbe Kinienlubrung geben zurück uus die spätantike Kunst, nämlicb uus dis von Krof. OKKXWKOKK in seinem epocbemucbenden Werk „buddbistiscbe Kunst in Indien" so glänzend analysierte Oundbürakunst, die, in buctrien entstanden, dem Lüden und Osten Asiens die bellenistiscb - rörniscbe Kunst übermittelt und so die Orundlagen zu deren religiöser Kunst gescbailen bat. ^ X e Kunde in Obotscbo selbst und in der Omgebung lassen die ulte Kultur vor lK^» unseren entzückten Trugen neu srsteben, und werden uns in ibren wicbtigsten Ltücken in dem vorliegenden Werke in 45 farbigen und zo scbwarzen Kicbtdrucktufeln vorgesübrt. Kin überrascbender Karben- und Kormenreicbtum offenbart sicb in diesen Ourstellungen alter Kunst, die uns als Wandgemälde, Kriess und Oeckendekorationen, als Votiv- und 'Kempellabnen, Leiden,uulereien und -Ltickereien, ldolzscbnitzereien, Ltoff- webereien und -Wirkereien durcb ibre eigenartige Lcbönbeit fesseln. /Vucb keramiscbe Kunde, Kleinfunds aus bronze, blessing und Kupfer, Lcbubwerk, blützen und Oeräte des bäuslicbsn Kebsns ersteben bier als beugen längst entscbwundsner weiten zu neuem Keben. Onica sind die in keiner anderen Lammlung vertretenen Öberreste der Kunst der blanicbäer. Xusfübrlicbe bescbreibungen und Krklärungen der Oarstellungsn, die den 'Kuleln beigegebsn sind, erleicbtern das Verständnis. ^R.^8^ V0tt3M)