Künftig erscheinende Bücher. „ff li, 15. Januar lülö. H Für die Patriotischen Gedächtnisfeiern 1813 Zur Versendunq liegt bereit: 181S» ^ Ein Zyklus von Ernst Lissauer br. M 1.50, in Lalbperg. geb. ca. M 2.60 Es fehlt für alle Festfeiern, sei es in Schule, Vereinen oder bei den Festen großen Stils, „Das Festbuch", das uns unmittelbar in die Zeiteinführt und uns fern allem Lurrapatriottsmus hochhebt. Die Zeitdichtung von Theodor Körner und E. M. Arndt reißt uns nicht mit, unsere neue Lyrik war bisher nur auf das subjektive Stimmungserleben eingestellt. — Bricht mit den 100 Jahren eine neue Zeit heran? Wirklich das Wunder ist geschehen. Eine neue große Dichtung steht vor uns auf, in Symbolen wird die Zeit lebendig, die überragende Größe Napoleons, der Laß der Völker und ihr Ringen um die Freiheit. Zn scharfen Silhouetten stehen Leerführer und der König da. Lier ist das Festbuch, das bald in aller Munde sein wird. Eine Probe: Sandgrau weit von der Küste her. Als breite sich weithin weiter das ebene Meer Dehnt sich das ebene Land Hart, scharf, klar, Durch die Nacht der Wind bläst Neujahr, Breit hält eine Mühle die Flügel gespannt. Anpreßt sein Wehn, Daß sie sich drehn Rundum in Wirbel und Takt, Da knistert es drinnen und knackt, Zwischen Läufer und Stein Wimmert Schrein, Da werden zerbrochen Knochen And Gebein, Schmerzen und Üualen Werden gemahlen, Tod Wird drin gemahlen Wie Korn für Brot. Rings über Leide und Flur Scholl die Tauroggencr Kirchenuhr Mitternacht. Rötlichen Scheins Stand der Mond zur Flamme entfacht. Wirr mahlte die Mühle von Zwölf bis Eins. Da ritt ein Bauer gen Poscherun heim vom Tauroggener Krug, Sturm ließ er läuten, da sahen es alle, — Der die große Armee mit Sterben und Wahn sinn schlug. Der in den Feuern von Moskau strahlte, Gottes Mühle stand da mit großem Schalle, And mahlte, und mahlte. Aber Ernst Lissau e r,denkommenden Dichter Deutschlands, urteilten bei seinen bisher erschienenenGedichtbänden„Acker"u.„Strom" Neue Rundschau: „ . . Die stärkste lyrische Gabe der jungen, im neuen deutschen Reich geborenen Generation, unser erstes, ganz selbständiges und ganz gekonntes Vers- buch im zwanzigsten Jahrhundert. .. Ein neuer Rhyth mus erklingt: strophenlos frei, aber von breiten Reim bändern sicher gehalten.... hier mittelt eine mutige, wache, freudig-fromme Seele zwischen allen Dingen der gegen wärtigen Erscheinung und dem Wesen der ewigen Har monie — hier ist ein neues Lied." Wilhelm Schäfer im „Rheinland": Es ist eins von den seltensten Büchern jenseits der Lite ratur, dis eine Angelegenheit des Volkes sind. Th. Heuß in der „Hilfe": Wir grüßen in ihm und seinen Werken eine Gesinnung, der wir uns innerlich verbunden fühlen. Deutsche Arbeit: Lier ist, was Millet und Meunier in Malerei und Plastik angestrebt und erreicht haben, auf dem Gebiet der Lyrik gelöst, der Lyrik so neues Land erobert worden: die künstlerische Erfassung der modernen Arbeit. Neue Zeit: Zur Vollkommenheit des künstlerischen Gebildes ist der neue Gefühls- und Gedankengehalt bis jetzt nur in der Lyrik Ernst Lissauers gelangt, der übrigens unabhängig von Verharren seine Form geschaffen hat. Lissauer, einer der tiefsteindringendenLyrikkritiker,die Deutschland besitzt, hat wie wenige die wahre Bedeutung der Form in der Kunst erkannt die ihm ein soziales Element ist. Alle Be strebungen. die in der deutschen lyrischen Kunst der Gegen wart um Ausdruck ringen, sind in sein Werk eingegangen. W Eugen Diederichs Verlag in Jena