882 BSrknbl-tl s. d. Dischn. vuchhandkl. Künftig erscheinende Bücher. .1/ 19, 24. Januar 1813. Kinn NINNN OLI xvtt ^086^LL: I W s Der Mann von vierzig Jahren ' - ^ Nom an von Jakob Wassermann I Entwurf des Umschlags und Einbands von Erich Men de Z Mark, in Leinen gebunden 4 Mark W i^Xer Titel des neuen Wassermannschen Buches bezeichnet genau sein Problem. Ein Mann c^^von vierzig Jahren, adliger Gutsbesitzer in Franken, mit einer starkherzigen, leidenschaft lich ethischen Frau verheiratet und Vater eines schönen Kindes, wird in seinem scheinbar be ruhigten, ftuchterfüllten Leben unruhig; die Furcht faßt ihn, für immer in die Ordnung ein geschachtelt und dem Leben des Abenteuers, der Überraschungen, der feurigen Hingabe ent zogen zu sein. Es isi dasjenige Lebensalter, dem bekanntlich auch der Volksmund Krisen und Gefahren prophezeit. Und wirklich wird Wassermanns Held seiner Erregungen nicht Herr, sie trüben und verdächtigen seine Ehe, und eines Tages verläßt er Frau, Kind und Haus und macht sich in die weite und nach seinen Standesbegriffen große Welt auf. Seine neuen Er fahrungen kommen anfangs über die, wenn anch romantisch gefärbten, eines durchschnittlichen Lebemannes nicht hinaus, bis sein Gefühl zu einer schönen Sängerin ihm wirklich zur Prü- Tod erkrankt, seine Frau in einem Grade über ihn moralisch hinausgewachsen, daß er in die Defensive gedrängt wird und das entscheidende Wort nicht wagt. Die Sängerin, von der Unzerstörbarkeit einer Ehe tiefer überzeugt als er selbst, verlobt sich mit einem anderen Manne, und er steht, wie nach einem vollständigen Schifsbruch, nichts Wahres und Wirkliches in den Händen, da. Eine allgemeine Not erst, die jede kleinliche Selbstliebe auslöscht, bringt ihn wieder zusammen, Krieg bricht aus, er wird verwundet, von seiner Frau in jedem Sinne ge sund gepflegt, und gewinnt ein Lebensgefühl, das keiner Reizungen und Gelüste bedarf, um sich doch erfüllt zu wissen, das nicht mehr vor der Wahl zu bangen braucht, entweder das Aben teuer oder die Entsagung zu suchen. Wassermann hat diese sehr exemplarische Geschichte in seinem glänzenden Stil erzählt, der die Haupthandlung von mehreren Seiten durch Nebenerscheinungen beleuchtet und hebt. Die beiden Frauengestalten sind, wie immer bei ihm, von großem poetischem Zauber, ins besondere ist die Sängerin eine der rührend stolzen, jungfräulichen Gestalten, die in Wasser manns Wecken der schönste Ausdruck der Weibesverklärung sind. 8. I 8 L k / V k k I. ^ O / 6 k I. I N