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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.01.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-01-27
- Erscheinungsdatum
- 27.01.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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21, 27. Januar ISIS. Redaktioneller Teil. (Fortsetzung zu Seite 958.) II. TeuerungundunsicherePolitischeLage. Bei der nachfolgenden — auszugsweisen — Zusammen stellung ist besonders charakteristisch, daß auch das bessere Publikum sich in seinen Weihnachtsgeschenken Zurückhaltung anferlegte. »Die Teuerung bewirkte nach meinen Feststellungen, daß Kunden durchschnittlich um 50"/» weniger kauften als 1911; es wurde mir auf meine Frage geantwortet, daß die Käufer nicht in der Lage seien, soviel Geld für Geschenke auszugeben wie in früheren Jahren.« »Infolge der Geldknappheit wurden größere Werke nur wenig gekauft.« »Es wurden weniger ganz große Werke (Lexika, Brehm, Enzyklopädien, Weltgeschichte) gekauft.« »Gänzliches Fehlen der Käufer für teure Luxusausgaben.« »Keine größeren, teuren Werke.« »Die Anzahl der Käufer war Wohl größer, aber es wurden mehr als je billige Bücher und Kalender gekauft.« »Mein Fremden- resp. Auslandspublikum überlegte sich bei Beträgen von ca. 6 -/k: kaufe ich oder kaufe ich nicht.« »Die Kauflust in den oberen Schichten der Bevölkerung ließ viel zu wünschen übrig.« »Die ersten Dezemberwochen war das Geschäft wegen der Ungewißheiten des Krieges sehr flau, das bessere Publikum hielt zurück.« »Eine allgemeine schlechte Kaufstimmung und kein Geld im Publikum.« »Starke Inanspruchnahme von Kredit.« »Die Kriegsgefahr hat die Kauflust des Publikums sehr merkbar zurückgehalten.« »Infolge der schlechten Zeiten wurden wertvolle (teure) Bücher gar nicht mehr gekauft. I bis 1 50 H darf ein Buch kosten; was darüber geht, wird gar nicht erst angesehen.« »Die vielen billigen Ausgaben hatten einen schlechten Ein fluß auf den Umsatz. Wer früher .noch 5 und mehr für ein Geschenk anlegte, kauft heute für I ^ 80 4 und 3 «//.« »AllgemeineNeigung jetzt, für wenigGeld umfangreiche Bücher zu erhalten.« »Es tritt beim Einkauf nicht das Buch, sondern der P r e i s in den Vordergrund.« »Bevorzugung billiger, gut ausgestatteter Werke.« III. Betrachtungen allgemeiner Art. Hier seien noch einige Mitteilungen notiert, die sich nicht rubrizieren lassen, aber doch interessant genug sind, um er wähnt zu werden. Zunächst Klagen über Lieferung an Private zum Buch händlerrabatt: »Man hört immer häufiger, daß die Kunden durch Be ziehungen Bücher zum Nettopreise erhalten, z. B. die Tausende von Angestellten von großen Zeitungsfirmen besorgen für ihren ganzen Bekanntenkreis Bücher zum Nettopreise. Auch sämtliche Angestellten der . . . Bank, wie wir schon häufig hörten, erhalten durch einen dort zugelassenen Kolporteur 20°/» und mehr. Leider besorgen auch viele Buchhandlungsangestellte für Bekannte zu herabgesetzten Preisen. Da diese Angestellten meistens von den Verlegern noch besondere Vorteile genießen (vielfach 50°/»), mutz bet den von diesen versorgten Käufern der Glaube an Riesen verdienste des Sortiments erweckt werden.« In gleicher Richtung bewegt sich ein Hinweis, daß Grossisten ohne genügend scharfe Kontrolle mit Rabatt liefern. Mehrfach wird auch in diesem Jahre über das späte Einsetzen der Einkäufe geklagt, die sowohl dem Personal eine ungeheure Arbeit aufbürden, als auch die Sorgfalt der Bedienung natur gemäß verringern. Wenn auch die unsichere politische Lage, die sich erst kurz vor Weihnachten etwas besserte, die Zurückhaltung des Publikums erklärt, so spielt hier doch m. E. die Gedankenlosigkeit vieler Chefs, die Weihnachtsgratifikation erst unmittelbar vor dem Fest zu geben, eine gewisse Rolle. Es müßte doch für die kaufmännischen Korporationen möglich sein, durchzusetzen, daß die Geschenke mit dem Novembergehalt zur Auszahlung gelangen. »Später Anfang des eigentlichen Weihnachtsgeschäfts.« »Der Ladenweihnachtsverkauf spielt sich in den 5 letzten Tagen ab.« »Das Weihnachtsgeschäft entwickelte sich erst in den letzten Tagen etwas.« Zwei weitere Klagen, die allerdings nicht gerade für Weih nachten charakteristisch sind: »Die Belästigung durch Buchhandlungsreisende war in diesem Jahre stärker als früher, und die Ladenhüter haben infolge dessen zugenommen.« »Journalberkauf immer geringer, wegen der vielen Zeitungs stände.« Für den Schluß habe ich mir nach all dem Traurigen und Deprimierenden eine Zuschrift aufgespart, von deren Inhalt ich hoffe, daß er in den nächsten Monaten Allgemeingeltung erlangt: »Besonderes Interesse an aller Literatur ausgesprochen na tionalen und patriotischen Gepräges; Gegenströmung gegen die tendenziöse Richtung der letzten Jahre. Bloem, Stratz, Zobeltitz, Sieg usw., daher sehr erfolgreich. Frhmann, Wenn ich Kaiser wör; 85 Exemplare.« Ich bin am Ende. Aus den hundertfachen Einzelnotizen ein Fazit zu ziehen, zumal mir die Persönlichkeiten, die hier geschrieben haben, un bekannt sind, erscheint gefährlich. Und doch habe ich trotz aller Resignation das leise Gefühl, als ob stärker als im vorigen Jahr das deutsche Sortiment gewillt sei, den Kampf, den ver änderten Zeitumständen mehr als bisher angepatzt, sortzusetzen. Erfolge hat ihm das letzte Jahr leider nicht gebracht — möge 1913 auch auf diesem Gebiete ein Befreiungsjahr sein! Den Herren, die die Fragebogen ausfllllten, sage ich für ihre Mühewaltung meinen verbindlichsten Dank! Franz Ledermann. Die internationale Statistik der geistigen Produktion. (Übersetzung aus »1,6 Droit ä'^uteur«. Bern 1912. S. 161—173.) (Fortsetzung zu Nr. 14—20.) Luxemburg. Die literarische Produktion des Großherzogturns hat sich im Jahre 1911 gemindert, wie aus der folgenden Statistik hervorgeht, die Herr Tony Kellen in Bredeney (Ruhr) nach einer biblio graphischen Veröffentlichung der in Luxemburg erscheinenden Monatsschrift »Oos.Homeebt« (Unsere Heimat) aufgestellt hat: 1 B ch ' dT'B sch B ckl dl ^08 ^00 ^0 1911 erschienen 52 73 97 59 2. Zeitungs- und Zeitschriften-Artikel .... 27 36 29 25 3. Publikationen der Regierung, der Gemein den und der Gesellschaften (amtliche Be richte usw.) 67 50 68 49 4. Publikationen luxemburgischer Verfasser und Publikationen über Luxemburg, im Aus lande erschienen 31 42 36 20 6. Privatdrucke 5 2 2 3 Die Verringerung macht sich besonders bei den eigentlichen buchhändlerischen Werken bemerklich. Zum Ersatz sind neun neue periodische Erscheinungen ins Leben getreten. Im Jahre 1911 hat die Post im inneren Dienst 5 789 400 Zeitungsnummern des Landes und 7 S68 714 aus dem Ausland gekommene oder ins Ausland gehende befördert, im ganzen also 13 328 114 Nummern (84 auf den Kopf der Bevölkerung).
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