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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.01.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1913-01-28
- Erscheinungsdatum
- 28.01.1913
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- Deutsch
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Nr. 22. Lrjcheint^werktägliiH. Für Mitglieder des Dörjenvereins*« Die g^rnze Seite umfasit 360 vie^ejpalt. Petitzeilcn. die Seiles weitere Lxem'pla^zum'eigener?sÄ>rciu'chOßos»en"leÄ'-M ark^Mitglieder für die e^O^pk.^^ü^6^32^^!^ 36 M.. 8 jährlich frei Geschäftsstelle oder 36 Mark bei Doftüoerweisung »» für >/. 6.17 M. statt 18 M. Stellengesuche werden mit 16 <pf. pro A innerhalb des Deutschen Reiches. Nichtmitglieder im ZZ 2e>le^berechnet. — In dem illustrierten Teil: für Mitglieder ^ M?rk" j?hrl>ch?Äö*ch ^dcm^«us^and ^erfolgt Lieferung »5 Raum 15 -pf^'/«S. 13.50 M.. '^S. 26 M^.^S.^50 M.; für Nicht- 8 '"'"'r L^pzjg oder durä^ Kreuzband, an Nichtmit^liedcr in Mitglieder 40 >pf.. 32 M.. 60^227..^ 100^277. — Deilagen werden ^ tz Leipzig. Dienstag den 28. Januar >913. 80. Jahrgang. Redaktion Verein Leipziger Kommissionäre. Nach den unterm 24. Januar 1913 vorgenommenen Neu wahlen setzt sich der Vorstand des Vereins wie folgt zusammen: Herr Heinrich Wallmann i. Fa. H. G. Wallmann, I. Vorsitzender. „ Walter Thomas i. Fa. Theod. Thomas, Komm.-Gesch. II. Vorsitzender. . Hans Hermann i. Fa. Bernhard Hermann, I. Schriftführer. . Johannes Cyriacus t. Fa. Carl Cnobloch, II. Schriftführer. . Karl Franz Koehler i. Fa. K. F. Koehler, I. Schatzmeister. » Hermann Zieger i. Fa. Hermann Zieger, II. Schatzmeister. Noch einmal Soidatendüchereten und Buchhandel. (Bgl. 1812, Nr. 286 und 1813, Nr. 8.s Es hat mir Freude gemacht, die Erwiderungen durchzulesen, die mein erster Aufsatz über das Thema der Soldatenbüchereien hervorgerufen hat; um der Sache willen fühle ich mich aber ver anlasst, hauptsächlich zu den Darlegungen des Herrn Zimmer noch einige Worte zu sagen. Ich will der Einfachheit halber der Disposition folgen, die der Hamburger Herr gegeben hat. Daß der Gedanke der Soldatenbüchereien nicht neu ist, war mir durchaus klar, als ich die Arbeit schrieb. Mich leitete die Überzeugung, es sei nun, nachdem an anderen Orten über die Soldatenlektüre »viel geredet und diskutiert worden ist«, für den Buchhandel an der Zeit, sich einmal mit den Dingen zu beschäftigen. Sollen uns denn, wie es bei der Jugendlektüre geschehen ist, andere Organisationen das Wasser abgraben nnd dann selbstbewußt Prioritätsrechte für alle Zeit begehren? Ich bin eigensinnig genug, zu behaupten, daß gerade der Buchhandel ideale und praktische Gründe für eine Betätigung in den Kasernen hat. — Auch daß in den Etats kleine Posten für Bibliotheken stehen, war mir nicht fremd. Weiter will es mir scheinen, als ob ich das, was den Kern von Herrn Zimmers Ausführungen über die Art der bereits existierenden Büchereien ausmacht, in meinem ersten Aufsatz auch schon gesagt hätte: Die Soldatenbibliotheken bestehen großenteils aus hergeschenktem Material, und weil man es törichterweise noch immer zartfühlend vermeidet, geschenkten Gäulen das Mundwerk zu inspizieren, so ist der Bücherbestand recht oft vom idealen himmelweit entfernt, sowohl was seine literarische Qualifikation, als was seinen äußeren Zustand an- betrifft. Hier verläßt Herr Zimmer meinen Weg. Er deduziert aus dem Vorangegangenen, daß der Buchhandel in erster Linie als berufener »Hüter des Buches« einzugreifen, daß er darüber zu Wachen habe, daß sich die Lektüre des Soldaten in untadeligem Zustande zu präsentieren habe. Ich gestehe, daß zwischen unseren Anschauungen vom Wesen der Soldatenbücherei ein Abgrund klafft. Nicht die (sekundäre) Freude am Buch als Objekt, nicht die Erkenntnis, »daß zu einem eigenen Heim auch ein kleines Bücherbrett mit eigenen Büchern gehöre«, kann nach meinem Gc- eller Teil. fühl in den jungen Leuten beim Militär zuvörderst geweckt werden; sie sollen vielmehr zuerst lernen, ihre Sinne richtig aus das Gute und Gesunde in unserem Schrifttum einzustellen, es soll ihnen von den Freuden guter Lektüre zunächst einmal der Begriff vermittelt werden. Das tut bei den großenteils ganz Ungeweckten not, und deshalb plaidiere ich dafür, daß ihnen an der Hand guter Bücher die Möglichkeit der (primären) Er kenntnis gegeben werde. Diese Erkenntnis ist, mag der Weg noch so lang sein, der erste Schritt zum Buchhändler. Wie vielen der Weg durch Lebensnöte verloren geht, darf hier unerörtert bleiben; manch einer, ich habe das an meinen Leuten gesehen, schreitet ihn doch bis zum Ende ab. Erst aus der Erkenntnis der Schönheit unserer Literatur heraus kann sich alles andere entwickeln, auch die Ästhetensreude am reinen und der Wunsch nach dem eigenen Buch. Die Freude am Lesen muß und wird immer der Freude am Buch vorausgehen, und deshalb kommt es in der Kaserne zunächst einmal gar nicht so sehr auf das Buch als auf dar Lesen an. Wir sollen den Plan der Soldatenbücherei etwas zurück- stellen, sollen auf Mittel und Wege sinnen, wie wir an die Leute persönlich herankommen können? Mit Verlaub, mir scheint, hier könnten These und Folgerung leicht anders konstruiert werden. Stehen wir nicht viel fester auf dem Boden der Wirklichkeit, wenn wir die gegebenen Verhältnisse akzeptieren und sagen: Weil wir uns überall im Dienste der Sache bemühen, persönlich zu den Leuten zu kommen, sollen wir die Gelegenheit ausnützen, die uns die Militärgemeinschaft bietet, sollen wir uns für die Grün dung der Kasernenbüchereien einsetzen? In der Kaserne finden wir die Leute so aufnahmefähig, so hungrig fast wie nirgendwo, dort ist die Beeinflussung durch die Literatur ohne weiteres ge wichtiger als bei anderen Lebensgenossenschaften, weil — ich wies im ersten Aufsatz schon darauf hin — der Geist des Ein zelnen, der sich an die strenge Disziplin gewöhnt hat, leicht ge neigt ist, allen Beeinflussungen autoritative Macht einzuräu men. Freilich, — es erwächst aus dieser Tatsache die Pflicht, die Bücherei besonders sorgsam zu wählen, und darum scheint mir die Aufstellung von Listen, die geeignet sind, den mit der Anschaffung betrauten Offizieren Fingerzeige zu geben, doch wohl nicht so zwecklos zu sein, wie Herr Zimmer meint. Ob es nötig sei, bei jeder Kompagnie eine Bücherei zu unterhalten? Ich habe B a t a i l l o n s bibliotheken empfohlen. In jedem Bataillon wird sich sicherlich ein gewissenhafter Unter offizier finden, dem man die Bücher ruhig zur Verwaltung überlassen kann; bei der Beratung der Mannschaften könnten die jungen Offiziere, die gottlob recht oft über eine vorzügliche Bildung und den besten Willen verfügen, eventuell auch die Einjährigen jeweils für ihre Kompagnien gute Dienste leisten. Offiziere und Einjährige kennen aus monatelanger Beobachtung den geistigen Status und die Bedürfnisse des einzelnen Mannes recht genau und werden im allgemeinen Wohl auch über die Art der in Betracht kommenden vorhandenen Bücher leidlich orientiert sein. — Gegen die Verweisung der Mannschaften an die öffent lichen Bibliotheken habe ich schwere Bedenken; gerade der Umstand, daß das Buch in der Kaserne, womöglich auf demselben Flur, erreichbar ist, wird manch einen dazu bewegen, abends Lektüre zu treiben, der den Weg in die Stadt und die Umständ- 12»
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