Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.09.1925

» 214, 12. Seplcmbei 1925. Redaktioneller Teil. «ört-ntlau >. ». »Mn. IZKgg Lovis Korinths Lebenswerk. — Zu Beginn der nächsten Jahre« wild in Berlin das LebenLwerk Lovis Korinths in seinem ganzen Umsang der ÖssenIIichkeit vorgesllhrt werden. Zunächst bereite! die Nati o n algaleric, wie schon angekündigt, sür die Monate Januar bis März eine Gesamtauöstclluug der Ölgemälde und Aquarelle des verstorbenen Meister« vor. Es soll zu diesem Zweck das ganze Hau« ausgeräumt und sür die bedeutsame Veranstaltung zur Verfügung gestellt werde», wie es bisher nur zweimal, sür die Menzel-Ausfteilung von IMS und sür die Thoma-Ausstellung vor einigen Jahren, geschehen ist. Dies große Unternehmen der National- galcrie aber wird noch eine doppelte Ergänzung finden: dle Akade mie d e r Künste wird zu gleicher Zeit ln ihren Räumen am Pa riser Play das gesamte graphische Werk Eorlnths znsamnien- ftcllen, die Originalgraphik wie die Druckgraphik, und dieBerltncr Sezession am Kursürstendamm eine umsassende Ausstellung Co- rinthscher Handzeichnunge» veranstalten, die in historischer An ordnung von der Frühzeit bis in die letzten Jahre reichen soll. Mit diesem großzügigen dreifache» Plane wird dem Andenken Lovis Korinths ein Denkmal gesetzt, wie es selten einem deutschen Künstler bereitet wurde. Um die Ergebnisse der bedeutenden Arbeit, die hier zu leisten ist, auch für die Zukunft sestzuhalten, bereitet Krau Char- lotteBerend-Korinth die Herausgabe eine« vollständigen Verzeichnisses der Werke des Meisters vor. Frau Prosessor Korinth richtet darum in einem Ausrus ihre Bitte an -alle Besitzer Korinthscher Bilder — Museen, Behörden, Sammler, Kunsthandlungen —, Angaben über Gegenstand nnd Art sÖlgemäldc oder Aquarell), Matze, Bezeichnung und Entstehungsiahr, sowie über bereits geschehene Verössentlichunge», womöglich auch eine Photographie« an sie, Berlin NA. 23, Klopftockftratze 48, senden zu wollen. Wer als Besitzer nicht genannt werden will, möge dies angebcn. Ferner wird sür de« Kall, datz bis zum Erscheinen des Verzeichnisses der Besitz wechseln sollte, nm entsprechende Benachrichtigung gebeten. Eine ständige Ausstellung sür nenzeitliche Werbe-Kunst hat die A l a Anzeigen-Aktiengesellschast Leipzig in Verbindung mit der Orts gruppe Leipzig des Bundes der Deutschen Gebrauchs-Gra- phikcr in Leipzig in der Ritierstratzc 1—3 eröfsnet. Hier soll dem Interessenten ständig qualitativ hochwertige Werbekunst in verschieden artigster individueller Prägung vor Augen geführt nnd ihm gezeigt werden, wie der Wert einer Textreklame durch temperamentvolle und rassige Bildwirkung vorbildlich gesteigert wird. Ein neuer, aussichts- voller Weg, künstlerische Reklame zu propagieren, wird hier beschritten. Da die Leipziger Gebrauchsgraphiker ihre Beratungsstelle gleichfalls »ach der Ritterftratzc verlegt haben, so ist jedermann die denkbar be quemste Möglichkeit gegeben, sich über de» Stand der neuzeitlichen Bild- rcklame jederzeit zu informieren und die Verbindung mit dem Künst ler, bei dem er die ihm besonders zusagende Art von Werbekunst findet, auszunehmen. Wezcl L Naumann Aktiengesellschaft ln Leipzig. — Aussonderung zur Anmeldung des Aitbesitzes von Jndustrleobllgatlonen. Gemätz ß 38 des Auswertungsgesetzes vom IS. Juli IMS — RGBl. I S. 117 sonder» wir dle Altbesltzer unserer 4)4Algen Anleihe vom Jahre 1996 aus, Ihre Schuldverschreibungen, sür die die Vorrechte des Alt- dcsitzes in Anspruch genommen werden, zur Vermeidung des Ver lnftes des Gcnutzrcchts innerhalb einer Frist von einem Monat seit dem Erscheinen dieser Aufforderung im Deutsche» Rcichsanzciger bei der Deutschen Bank Filiale Leipzig, der Sächsischen Staatsbank ln Leipzig und der Firma B. Breslauer, Leipzig, anzumelden. Alibesiyer sind die Inhaber von Schuldverschreibungen, die ihre Schuldverschreibungen vor dem 1. Juli IMS erworben haben und die bis zur Anmeldung Obllgationengläublger geblieben sind. Ten Allbesltzern stehen gleich die Inhaber von Schuldverschreibungen, die gemäß 8 38 des Auswertungsgesetzcs als vor dem 1. Jull 182V er worben anzusehcn sind. Dle Mäntel und Zinsschelnbogen der Schuldverschreibungen sind nebst einem der Nummernsolge nach geordneten Verzeichnis ln doppelter Ausserttgung der Anmeldung belzusügen. Beweismittel sür den Alt- desttz sind binnen einer Frist von zwei Monaten seit dem Erscheinen dieser Aufforderung im Deutschen Reichsanzeiger einzureichen. Die Anmeldung der Vorrechte des Altbcsltzes ist provisionssrii, soweit sie an den Schaltern der Anmeldestelle» erfolgt) andernfalls wird die übliche Provision in Anrechnung gebracht. Die Entscheidung darüber, ob elngereichtc Beweismittel ans reichend sind, crsolgt nicht durch die Anmeldestellen, sondern unter unserer ausschließlichen Verantwortlichkeit durch uns. Die Aussorderung ist außerdem in den -Leipziger Neuesten Nach richten» als Gesellschastsblatt am 4. September 1925 erschienen. Leipzig, den 4. September 1S2S. Der Vorstand: S. Krotoschin. sDeutscher Reichsanzeiger Nr. 21V vom 8. September IS2S.) Gesundheitswacht A.-G. Gemeinnütziger Arbeitsoerband zur Pflege gesundheitlicher Bildung, München, Sophieuftraße S. — Die Generalversammlung vom 31. Juli IMS hat die Liquidation der Ge sellschaft beschlossen. Die Gläubiger werden aufgesordert, ihre Forde rungen bei dem Liquidator E. Heß anzumelden. sDeutscher Relchsanzelgcr Nr. 211 vom S. September IMS.) Die Hauptversammlung der Deutschen Buchdrucker. — Der geschäft liche Teil der Tagesordnung der Hauptversammlung des Deutschen Buchdruckcrverelns in Bad Klssingen wurde in den Sitzungen am Sonntag, dem «. und Montag, dem 7. September, erledigt. Die Wah len stellten die beiden bisherigen Vorsitzenden De. Petersmann- Leipzig und Rudols Zickseldt - Ofterwieck wieder an die Spitz« des Vereins. Eine lebhafte Aussprache schloß sich an das von General direktor vr. Woelck gegebene Referat über die neue Lehrlingsord nung, durch die ein leistungsfähiger Nachwuchs sür das Buchdruckgk- werbe herangcbildet werden soll. Die Versammlung nahm hierzu nachstehende Entschlictzung einstimmig an: Die Hauptversammlung bil ligt die Einführung einer das Lehrlingswcsen des deutschen Buchdruck- gewerbes einheitlich regelnden Lehrlingsordnung. Sie erwartet, daß der vorgclegtc Entwurf spätestens mit dem 1. Januar IMS in Kraft gesetzt werden wird. Setzerlöhne In Großbritannien. — Vor dem Kriege erhielten die englischen Setzer 38 8t>, die Woche und arbeiteten S4 Stunden, jetzt erhalten sie 89 8t>. bei einer Arbeitszeit von 48 Stunden. Zwei deutsche Gelehrte an der »schwimmenden Universität«. — Die Universität New Jork sendet etwa 4SV ausgewählte Studenten und SV Professoren und Lehrer auf einem als Hochschule eingerichteten Schiss aus eine Weltreise. Das Schiff, »University« genannt, wird am 1. Oktober den Hasen von New Port verlassen und bis Juni 1828 unterwegs bleiben. 3S Länder, SV Häsen, Hauptstädte und Universi täten sollen besucht werden. Für Ausflüge ins Innere der Länder stehen Automobile zur Verfügung. Für Deutschland sind vierzehn Tage vorgesehen. Eine Anzahl von Regierungen ist eingeladen wor den, Gelehrte zu entsenden, die an der Weltreiseunioersltät Vorträge halten sollen. Wie jetzt bekannt wird, hat auch die Reichsregierung diese Einladung angenommen) sie hat zu Gastprofessoren die bekannten Nationalökonomen WiedenseId - Leipzig und Alfred Weber- Hei delberg ernannt. Zeitungsverbot im besetzten Gebiet. — Die Rheinlandkom- Mission hat durch Beschluß vom 4. September d. I. Nr. 19393/ kl. 6.1. D. 8. die von der Deutschen Presse G. m. b. H. in Berlin A. 9, Potsdamerstraßc 2V, hcrausgegebene Zeitung: »Der Jung- deutsche» sür die besetzten Gebiete verboten. Beschlagnahmte Druckschriften. — Aus Antrag der Staatsanwalt schaft wurden laut Fahndungsblatt Nr. 7958, 7862, 7989, 7974, 797k und 7977 in Berlin solgende Zeitschristennummern beschlagnahmt: I.« öournal amüsant, Jahrg. 78, Nr. 322, 323 und 324) Laris l'laisir«. Jahrg. 4, Nr. 37) I-e «irs, Jahrg. 31, Nr. 338, 337 und 338) I-s üouriro. Jahrg. 28, Nr. 427, 428, 429, 430, 431 und 432, I-sVioLarlsisnn«, Jahrg. 83, Nr. 28 und 29. NerfelimMrMeii. Falsche Reichsbanknotcn z» 2V Reichsmark. — Nach einer Mit teilung der Relchsbank ist von den Reichsbanknoten über 2Ü Reichs mark mit dem Datum des 11. Oktober 1924, die ihren Schutz in einem natürlichen, über dle ganze Notcnsläche reichenden Wasser zeichen (stilisierter Reichsadler mit darüber befindlichem Worte »Reichsbank«) und in den im Papierstoff eingebetteten, purpurroten Pflanzenfasern sowie in der die ganze Fläche des Schaurandes be deckenden gemusterten Blindprägung tragen, eine Fälschung sestge- stellt worden, deren Merkmale folgende sind: Wasserzeichen: stellenweise kräftig und scharfkantig, stellenweise kaum sichtbar nach gebildet. Pslanzcnsasern: blau, aufgeklebt. Frauen bildnis: Jache Wiedergabe. Augen-, Nasen- und Mundzeichnung in dicken Linien ausgesühri. Vor Annahme dieser Fälschung wird