Einige Hinweise auf Inhalt und Eigenart unserer Goethc-Ausgabe Die Gedichte werden, einschließlich des Diwans, nahezu vollständig ausgenommen. Die Dramen werden gleichfalls fast vollständig ge bracht; einige durch wichtige Szenen aus früheren Bearbeitungen bereichert. Vom Faust werden beide Teile geboten; dem ersten Teile werden hier zum ersten Male Seite für Seite die entsprechenden Verse des Arfaust beigefügt, was eine bequeme Art des Vergleichens ermöglicht. Wilhelm Meisters Lehrjahre werden vollständig ge boten, unter Beifügung einiger Probeseiten aus dem ilrmcister. Dichtung und Wahrheit wird gleichfalls vollständig geboten. Nicht fehlen in dieser Ausgabe so wichtige Dichtungen wie Reineke Fuchs, Achilleis, Die natürliche Tochter, Pandora. In sich abgeschlossene Bruch stücke, wie Nausikaa, die Iugenddramen Prome theus, Mahomet, Die Fastnachtsspiele und Farcen wie Pater Brey, Satyrs s, Dr. Bahrdt, Götter, Leiden und Wieland, das Singspiel: Die Fischerin wurden gleichfalls ausgenommen. Die Briefe, Tagebücher und Gespräche werden hier zum ersten Male als fester Bestandteil einer Ausgabe von Goethes Werken behandelt Die Sprüche in Versen sowohl wie auch die Sprüche in Prosa, also Goethes abgeklärte Lebensweisheit, werden nahezu vollständig dargeboten. Anmerkungen gibt der Herausgeber nur sparsam und in knappster Form, doch finden sich solche überall da, wo durch wesentlich geänderten Sprachgebrauch oder verdunkelte Anspielungen der Sinn getrübt werden könnte; dagegen wurden Begriffe und Worte, die jedem Volksschüler ver ständlich sind, nicht erklärt. Die beigegebenen authentischen Bildnisse und Abbildungen, sowie die zahlreichen kostbaren Handschriften werden der Ausgabe zur besonderen Zier gereichen; ebenso die bei gegebene erste Vertonung des Erlkönig von Corona Schröter. Von Goethes wissenschaftlichen Arbeiten wird ein starker Band geboten, mit nicht weniger als 26 Aufsäheu über Literatur, 9 über bildend« Künste, 19 über Natur wissenschaft. Besonderer Wert wurde darauf gelegt, Goethes Bei träge zur eigenen Lebensgeschichte nahezu vollständig zu sammeln. Außer Dichtung und Wahrheit enthält die Ausgabe noch einen ganzen Band mit den wichtigsten Stücken; rechnet man hierzu die Briefe und Tagebücher, so darf behauptet werden, daß keine andere Ausgabe, außer der Weimarischen, so viel von Goethe über Goethe enthält. Ferner erschienen in unsrer Sammlung in neuer Ausgabe: Schillers Werke, Hand-Ausgabe in zwölf Bänden Mit des Dichters Lebensgang, sowie Einleitungen und Anmerkungen von Erich Brandenburg, Otto Güntter, Conrad Höfer, Albert Köster, Albert Leihmann, Franz Muncker, Georg Witkowski Auswahl aus der historisch-kritische» Ausgabe in 20 Bänden I» 4 Leinenbdn. M. 6.—, in 4 Halblederbdn. M. l0.— neue Ausgabe dürste bestimmt sein, unter allen schon bestehenden billigen Schiller-Ausgaben eine der ersten Stellen einzunehmen, da sie sowohl in bezug auf reichen Inhalt, auf Textgestaltung, Einleitungen und Anmerkungen, als auch in bezug auf Druck und Papier wirklich hervorragendes biete«. Wir bitten zugleich, unsere große historisch-kritische Schiller-Ausgabe lieht auch in 8 Leinenbänden zu M. lk.— Ladenpreis l> dauernd auf Lager zu halten; diese Ausgabe bezeichnet« die ernste Kritik vielfach als die beste und vollständigste aller vorhandenen Ausgaben! Mil den hier angezeigten neuen Ausgaben führen wir einen neuen Leinenband ein, der in 4 Farben: blau, rot, grün und braun geliefert wird. Zugleich gelangt ein neuer Lalblederband (dunkelblau!) zur Einführung. Beide Einbände wurden von einigen Sortimenter- Kollegen, denen sie Vorlagen, geradezu vorzüglich gelungen genannt und dürsten in ihrer einfachen Gediegenheit allgemein befriedigen; be- sonderes Gewicht legten wir auf eine deutliche, gut lesbare Titelschrift; zur Nückenvergoldung findet ausschließlich echtes Gold Verwendung. Die hier angezeigten neuen Ausgaben unserer beiden größten Dichter werden sicherlich das Interesse weiter Kreise erregen und dürften ganz besonders geeignet sein, unseren weitverbreiteten Klassiker-Ausgaben neue Freunde zuzuführen; wir bitten um rege Verwendung! Die Bezugsbedingungen stellten wir so günstig wie nur möglich. Lochachtungsvoll Leipzig, im Februar 1913. Hesse Li Becker Verlag