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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.02.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-02-24
- Erscheinungsdatum
- 24.02.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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. V 44, 24, Februar 1913, Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. DIschn. Buchhandel. 2031 Ich glaube behaupten zu können, daß diese Hilfe nur vom Deutschen Verlegerverein kommen kann und von ihm schließlich kommen muß, wenn anders die Mehrzahl seiner Mitglieder der Meinung ist, daß man die seitherige Organisation des deutschen Buchhandels noch nicht zum alten Eisen zu werfen braucht. In Gemeinschaft mit dem Börfenverein der Deutschen Buchhändler ist der Deutsche Verlegerverein durch Vermittlung der in ihm gebildeten und noch zu bildenden Spezial-Organisationen im stande, eine allgemeine, gleichzeitig einsetzende Erhöhung der Ladenpreise (wenigstens der meisten), wie sie dem Steigen aller Lebensbedürfnisse und den ganz besonders gestie genen Herstellungskosten des Deutschen Verlagsbuchhandels ent spricht, nach und nach in die Wege zu leiten, und er ist im Verein mit dem Vorstande des Börsenvereins der Deutschen Buch händler auch imstande, den Leipziger Zwischenhandel in jene Grenzen zurückzuführen, die respektiert werden müssen, wenn das Provinzial-Sortiment und der Provinzial-Verlag am Leben bleiben sollen. Wie die Verhältnisse jetzt liegen, muß der Nobitätenvertrieb nach und nach einschlafen, weil er weder direkten noch indirekten Nutzen bringt, solange ein großer Teil der sesten Bestellungen, dank der Entwicklung in Leipzig, Auchbuchhändlern, ja sogar Nichtbuchhändlern zufällt I Der Um satz des wissenschaftlichen Sortiments vermindert sich von Jahr zu Jahr, während die Absatzziffern des Leipziger Zwischenhan dels ins Riesenhafte wachsen. Wer von den Verlegern erfährt denn, wohin seine Artikel wandern, und wieviele Kollegen vom Verlage interessieren sich überhaupt dafür, wie sie es doch eigent lich sollten? Es ist klar, daß zunächst der mittlere und der kleine Verlag unter diesen Zuständen leiden, denn der nicht mehr auf nahmefähige Sortimenter läßt sie zunächst links liegen, weil er die ältern großen Firmen nicht entbehren kann! Die Folgen davon sind die stereotypen Klagen im Börsenblatt über »direkten Verlagsvertrieb«, den aber neuerdings selbst die »Großen« nicht mehr entbehren zu können scheinen. Ganz natürlich, denn auch ihnen geht ein Rad nach dem andern aus dem Wagen. Speziali sierung ist schließlich noch die einzige Rettung für Verlag und Sortiment, allein sie läßt sich nicht in allen Orten einrichten, und ein Ideal buchhändlerischer Tätigkeit ist sie nach meiner Meinung auch nicht! Trotzdem wenden sich ihr große Firmen mehr und mehr zu, im Verlage Wohl deshalb, weil diese Spezialisierung das direkte Eingreifen erleichtert, dabei aber auch die Konflikte mit den noch lebensfähigen Sortimenten in gefährliche Nähe rückt. Denn nicht jeder Verlag kann diesseits und jenseits des Ozeans ein halbes Dutzend eigener Vertriebsstellen für Verlag und Sortiment begründen, wie es das Welthaus Herder in Freiburg getan hat. Das ist nur dann möglich, wenn der Verlag eine so vielseitige, aber in bezug auf die Tendenz doch auch wie der so einheitliche Richtung hat, wie z, B, der Herdersche, Na türlich sind derartige Gründungen keine Freude für kleinere und mittlere Firmen, ebensowenig wie die Gründung von Spezial geschäften! Daher bin ich denn auch der Meinung, daß der Deutsche Verlegerverein seine Tätigkeit so einrichten sollte, wie es die Zeitverhältnisse verlangen, und ich bin fest davon über zeugt, daß sein genialer Gründer längst nach einer bestimmten Richtung hin Front gemacht hätte, wenn er heute noch lebte! War doch der hauptsächliche Zweck seiner Gründung die Stärkung des Provinzial-Verlages gegenüber den Großbetrieben an den Kom- missiansplätzen. Gegenüber den früheren Verlegerdereincn an diesen Plätzen hat später der Deutsche Verlegerverein zuerst eine ausschlaggebende Stellung und dann die Führung gewonnen. Er hat sich zu einer machtvollen Organisation entwickelt, die in der Welt nicht ihresgleichen hat und die unbedingt imstande sein wird, im Vereine mit dem Vorstande des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler das durchzuführen, was sie als notwen dig und recht erkannt hat, Aufgabe der vor der Messe noch stattfindenden Versammlungen der Orts- und Kreisvereine aber wird es sein, dafür zu arbeiten, daß jedes einigermaßen bedeu tende Verlagsgeschäst der Provinz dem Deutschen Verlegerverein beitritt, damit in seiner nächsten Generalversammlung die In teressen der Provinz ihre ausreichende Vertretung finden, M.t.W, H, Sch, Aus dem russischen Buchhandel. i. An der Jahreswende, — Franz.-russischer Literar - Vertrag, — Buchdruckerstreik, — Jubiläum, — Die Erziehung zum Buche und anderes, — Museums- und Kunstberichte, — Die gelehrte estnische Gesellschaft, — Ausstellungen, — Bibliophiles und Biographisches, Das Weihnachtsgeschäft ist vorüber, und allenthalben taucht die Frage auf, ob man mit dem Weihnachtsumsatz zu frieden gewesen sei. Ich glaube, daß hier bei uns in Ruß land die Vorgänge aus dem Balkan dem Weihnachtsgeschäft ganz entschieden geschadet haben, da es nur wenige glückliche Kollegen geben dürfte, deren Wethnachtsumsatz gegen das Vorjahr gestiegen ist. Die Gemüter sind auch heute noch im Lande ziemlich erregt, und man verfolgt noch immer mit dem größten Interesse die Vorgänge auf dem »Nahen Orient-, Das an geschichtlichen Erinnerungen für Rußland so reiche Jahr 1d12 hat sich kaum seinem Ende zugeneigt, und schon beginnen die Vorbereitungen für die großen Veranstal tungen zum 300 jährigen Jubiläum des Hauses Romanow, Der Staat hat 20 000 Rubel für eine Romanow-Ausstellung, die in den Sälen der Kunstakademie stattfinden wird, zur Verfügung gestellt. Die Ausstellung soll die wichtigsten Er eignisse Rußlands in den letzten Jahrhunderten, zumal die, an denen Mitglieder des Hauses Romanow direkt teilgenom men haben, beleuchten, den Geist einer jeden Regierungs periode zum Ausdruck bringen, die Person eines jeden Herr schers und der Mitglieder des Herrscherhauses veranschaulichen und dementsprechend die Kunst- und Arbeitsprodukte der ein zelnen Regierungsepochen sammeln. Die Leitung der Aus stellung liegt in den Händen von tüchtigen Gelehrten und Künstlern, deren Namen für etwas Vortreffliches Gewähr leisten. Die französisch-russische Literatur-Konvention ist am 30, Oktober 1912 in Kraft getreten und macht dem Übersetzer- Unwesen mit einem Schlage ein Ende, Von Wichtigkeit ist beim Inkrafttreten der neuen Konvention auch die Frage, in welcher Art und Weise die französischen Autoren ihre Rechte zu wahren gedenken. In dieser Beziehung hat der Vertreter der französischen Gesellschaft dramatischer Schriftsteller mehrfach Versuche gemacht, mit dem Verband der dramatischen und musikalischen Autoren in Petersburg ein Abkommen zu erzielen. Diese Versuche sind, wie der »ketsrbui-x«!^ von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, daran gescheitert, daß die Franzosen 10°/„ verlangten, worauf die russische Gesellschaft in Anbetracht der hiesigen Tantiemeverhältnisse nicht eingehen zu können glaubt. Auf diese Weise werden in Zukunft in jedem Einzelfalle besondere Verhandlungen mit dem Vertreter der französischen Autoren geführt werden, wobei jeder der letzteren das Honorar nach eigenem Ermessen festsetzen wird. Die Folge davon wird sein, daß die Beziehungen zwischen dem russischen und französischen Theatermarkt sehr kompliziert werden und viele französische Stücke nicht übersetzt, sondern in eine andere Form gegossen dem russischen Publikum präsentiert werden. Es wäre gut, wenn Deutschland daraus eine Lehre ziehen und bei seinem Vertrage auf die genannten Schwierigkeiten Rücksicht nehmen würde. Noch kurz vor Weihnachten, am 29, Oktober alten Stils, wurden die baltischen Provinzen von einem großen Buch druckerstreik heimgesucht. In Riga erschien ungefähr einen Monat lang nur ein kleines Nachrichtenblatt, das lebhaft an längst vergangene Zeiten erinnerte. In Reval betätigte sich das Kontorpersonal in der Buchdruckerei und ermöglichte so das Erscheinen einer kleinen Zeitung, Die Gründe des Streiks waren wirtschaftlicher Natur, und es gelang erst nach recht langwierigen Verhandlungen eine Einigung zu erzielen. Wie so oft bei Streike», haben auch hier die Arbeiter Wohl keinen Vorteil davon gehabt. In der deutschen Zeitungswelt Rußlands feierte die .Odessaer deutsche Zeitung« am 6, Januar alten Stils ihr SOjähriges Jubiläum, Die erschienene Festnummer berichtet ausführlich über die Geschichte der Zeitung und zeigt nament- ssv'
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