Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.03.1913
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- 1913-03-01
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- 01.03.1913
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Perlonauilitzrilyte». in den seltensten Fällen ein willkommener Gast ist. Fast immer lammt er ungelegen, und es gehört für den, der noch einiger maßen Empfinden im Leibe hat, an sich schon eine gute Portion Selbstverleugnung dazu, sich damit abzusuiden. Daß zwischen gewipen langjährigen Vertretern von großen Firmen und vielen Kunden sich ein gutes patriarchalisches Verhältnis hcr- ausgebildet hat, das noch schönere Formen annimmt, ivenn gar der Herr Chef selber kommt, soll nicht verkannt werden. Aber eine Menge der jüngeren Vertreter oder derer, die erst kurze Zeit sür ein Haus reisen, klagen doch mitunter lebhaft über die arrogante Behandlung, die ihnen zu teil w>ro. Stundenlanges Wartenmüssen gehört zur Tagesordnung. Sich den Kunden entgehen lassen, kann und darf der Reisenoe nicht, und so kommt denn das Geschäft sehr oft unter Zeitopfern zu stande, die zu diesem in keinem rechten Verhältnis stehen. Selbslberstänbtich kann man cinwenden: Das ist nun mal im ganzen Kausmannsstande so. Aber das mutz nicht so sein, uno nur der Respekt allein vor der gegenseitigen Arbeit, vor der Notwendigkeit, auch de» Augenblick nützen zu müssen, sollte dem Käufer dem Verkäufer gegenüber ein Mindestmaß von Höflichkeit diktieren. So fand ich es höchst anerkennenswert und lobenswert, daß, wie ich es kürzlich beobachten konnte, ein Chef seinen jungen Mann, der den ruhig und bescheiden seine Offerte machenden Vertreter eines Hauses so recht von obeu herab ganz dumm und ungehörig dehanoeltc, tüchtig abkanzelte und auj die Ungezogenheit seiner Hanolungsweise gebührend hin wies. Nicht ganz ohne Grund wird auch die anmaßenoe Krstir junger Angestellter gerügt, die über das, was verlegerische Zntelligenz und Überlegung in jahrelanger Arbeit zusammen gebracht haben, in dummdreister Weise die Scheffel ihrer eigenen Weisheiten ausschütten. Ich meine, hier sollten vor allem die Chefs eingreifen, sollten selbst daran deinen, w. unangenehm es ist, wenn sie oder ihre Angestellten unter der hochnäsigen Arroganz der Kundschaft leiden müssen. Es mag ,a vielleicht eine tausmünnische Gepflogenheit rwer Rotweuolg- keit sein, dem Reisenden, der eben ein Blatt empfiehlt, zu sagen, es sei nichts oder sei nicht wert, daß es gedruckt wurde, und dem Kunden, der gerade eintritt, es als uou Ms ultra in höchsten Tönen vorzutoben. Aber auch hier sollte es Ziel uno Map geben, und die gegenseitige Achtung vor dem Berufe wllroe als vertrauensstärtenoer Faktor dem Publikum gegenüber gute Wirkung tun. Stuttgart. Arthur Dobsky. Kleine Mitteilungen. 75jährigcs Jubiläum. — I. G. Sydy's Buchhandlung (Ludwig Schuber t) in St. Polte n feiert im März das 75jüh- rige Jubiläum ihres Bestehens. Sie wurde von I. N. Passy im Jahre 1838 gegründet, der sich 1852 mit I. G. Sydy vereinigte und die Firma in Passy L Sydy änderte. 1870 wurde I. G. Sydy Alleininhaber und führte das Geschäft unter der gleichen Firma bis zum Jahre 1885 fort, in dein er es an Ludwig Schubert verkaufte, der es nun unter der Firma I. G. Sydy's Buchhandlung, Ludwig Schubert, in 24jühriger rastloser Arbeit und erfolgreichem Schassen zu schöner Blüte brachte. Nach dessen jähem Tode im März 1900 ging das Geschäft in den Besitz seiner Witwe, Frau Hermine Schubert, über, von der es unter unveränderter Firma fortgesührt wird. Seit dem Bestehen des Vereins der österreichisch- ungarischen Buchhändler ist die Firma ununterbrochen Mitglied dieses Vereins gewesen und gehört seit 1909 auch dem Börsenverein der Deut schen Buchhändler als Mitglied an. Wir sprechen der Inhaberin der Jubelfirma unsere herzlichsten Glückwünsche fiir erfolgreiche Wetter führung des Geschäfts im Geiste ihres verstorbenen Gatten ans. Die Errichtung eines schulwissenschaftlichcn und schulgeschichtlichen Archivs durch einen dazu besonders eingesetzten Bildungsausschuß hat der Bayerische Volksschnllehrerverein beschlossen. In dieses Archiv sind alle irgendwie wertvollen Zeugnisse von Erscheinungen aus der Vergangenheit und Gegenwart aufzunehmen, die bedeutsam und kenn zeichnend für die Entwicklung des Schul- und Erziehungswcsens sind. Uber schulpolitische Fragen soll ein besonderes Archiv eingerichtet werden. 50jähriges Geschäfts- und Inhaber-Jubiläum. Am heutigen 1. Mürz kann Herr Otto Bertling in Ealau das 50jährige Be stehen seines Geschäfts, das er selbst gegründet hat, und somit auch das Jubiläum 50jährlger Selbständigkeit begehen. Das am 1. März 1803 gegründete Geschäft ist nicht von Ansang an mit dem Buchhandel i» Berblndung gewesen, sondern hat seinen Bedarf aus zweiter Hand, uno zwar durch die Firmen Adolf Enslin und I. M. Spaeth in Berlin ge- oeät. Nach Erlangung der Konzession am 1. Dezember 1808 wurden oiese Berliner Firmen durch N. Streuer in Leipzig abgelöst, der noch heute oie Jubelsirma vertritt. Am 1. Januar 18,8 trat Herr Bertling mit oem Buchhandel in direkte Verbindung und hat sein Geschäft bis yeule mit unermüdlicher Sorgfalt und nie rastendem Fleiß betrieben. 2-r schreibt uns: »Ich fühle mich bei meinen 77 Jahren noch geistig und körperlich frisch, oafz ich hoffen darf, noch länger in Taugten zu meiden — denn Gesunoheit ift eine Tochter der Arbeit!« Bravo! Mögen sich die Wunsche des Herrn Jubilars erfüllen und ihm noch viele Jahre rüstiger und erfolgreicher Arbeit beschledcn sein! Magnus Biermer s. — Der Nativnalökonvm der Gießener Univer sität Professor llr. für. ei pliil. Magnus Biermer ist am 27. Kebr. einem Herzschläge im 52. Lebensjahre in Gießen erlegen. Weit über oie Fachtreise hinaus ist Biermer durch seine Beiträge zur Währung^ frage betannl geworoen. Er stand mu in erster Neihe unter den wis- ,en,chafltlchen Vorkämpfern für die Goldwährung und die Erhaltung oer rnelchsbank in ihrer bisherigen Eigenart und Sonderstellung. Seine Anschauungen über die Wahrungsfrage, die sich im wesentlichen eng an die Erwin Nasses und Adolf SoelbeerS anlehnen, hat er in den »Beiträgen zur Beurteilung der Wührungsfrage« niedergelegt, die von dem Verein zum Schutze der deutschen Goldwährung herausgegeben wurden. Aus Vortragen, die Biermer im Mittelrheinischen Fabrikan- renverein gehalten haue, ging seine Schrift »Die deutsche Handels politik des 19. Jahrhunderts« hervor; die Studie »Bismarck als Boltswirt« bildet eine interessante Ergänzung dazu. Auch das »Hand wörterbuch der Staalswissenschaslen« und das »Wörterbuch der Volks wirtschaft« verdauten ihm viele gediegene Beiträge. Einen Teil seiner lietneren Arbeiten hat er in der »Sammlung nationalötvnomischee ^ortrügc und Aufsätze« zusammengestellt. Angclo de Gubernatis s. — Aus Nom wird der Tod des hervor ragenden italienischen Gelehrten Angelo de Gubernatis gemeldet, der oort im Alter von 73 Jahren aus dem Leben geschieden ist. Professor oe Gubernatis entstammt einer alten Familie griechischen Ursprungs, oie aus der Provence in Piemont eingewandert war. Mit siebzehn Jahren trat er als Dichter auf und errang auch bald große Erfolge auf dem Theater. Später hat er mit Bakunin konspiriert, dessen Nichte seine Gattin wurde. Dann machte er große Weltreisen und zeichnete sich neben seiner literarischen und akademischen Tätigkeit besonders durch die Gründung bedeutender wissenschaftlicher Gesellschaften aus. Von Boccaccio und Petrarca, Dante und Ariost, Galilei und Macchia- velli bis zu Metastasio und Alessandrv Manzoni gibt es in Literatur und Wissenschaft kaum einen bedeutenden Landsmann, dem er nicht eine mehr oder weniger ausführliche Lebensbeschreibung gewidmet hätte. Dazu kommt noch das umfangreiche, wenn auch mit Vorsicht zu be nutzende »OkLlonarlo dioZralieo cke^li serittori eoutoinporauei«, das später (1888) erweitert in französischer Sprache erschien, und das ähn liche »viLionurio ckoßki artisti italiani vivonti«. — Die internationale Friedensbewegung verliert in Angelo de Gubernatis einen eifrigen und tatkräftigen Förderer; u. a. war er Präsident der »Oniono Inter- nurioliule per la ?aes Vittorio ^Ikieri«. Joaquin Miller f. — Der als »?oet ok tlle Zierras« in den Vereinigten Staaten und besonders im »wilden Westen« bekannte SchriftstellerJvaquin Miller ist nach einer Meldung der »Voss. Ztg.° in San Francisco im 71. Lebensjahre gestorben. Miller war in allen Teilen des Landes herum gekommen und wohlbekannt; er hatte in Idaho eine Zeitung, »I)emo- cratie lisZistor«, herausgegeben und an zwei Kriegszügen gegen die Indianer teilgenvmmen. 1871 erschienen seine »Son^s ok tüe Lisrras«, die im In- und Auslände eine günstige Aufnahme fanden, und denen in kurzen Zeitabschnitten »?aeiüe ?alms«, »Lon^s ok tlio Lunlanck-, »lüke among 1li6 Klockoes«, »Hio vaniles in llis Liorras«, »Ille l)o- folgten. Nachdem sich Miller einige Jahre in Washington als Jour nalist betätigt hatte, ging er nach Kalifornien zurück und gründete hier auf einem ihm gehörige n Gut eine Gütergemeinschaft, wie er sie in seinem Buche »IZuilckinA tke Oitzk öeautikul« geschildert hat. Bcraiilivvitlicher rliedüktcnr: C m i l T h v in a s. — Berta«: Der Bdrsenverei n der Tculschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändlcrhauS, Hospttalstragc. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich ln Leipzig.— Adresse der Redaktion: Lävzi^-R-, Gerichtsweg 11 1.
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