2126 «Srs-nbl-tt f. d. Dtschn. Bllchhimdkl. ikünftig erscheinende Bücher. ^ 45, 25. Februar 1913. 7i» « Verlag /uvErt^evatur^ und Knnfb (A Wir versandten folgendes Zirkular: Vier neue und gute Bücher aus dem Verlag Albert Langen, München Ausgabe. Mitte März Grazia Deledda In der Wüste Roman Umschlag und Einband von Alphons Woelfle Gehestet 3 Mark 50 Pf, in Leinen gebunden 4 Mark 50 Pf. 2ia Asquer, ein korsisches Mädchen, ist die Kauplfigur dieses Romans, in dem Grazia Deledda von einer Verlassenheit, einem Leben wie in der Wüste erzählt. Die Sehnsucht des Mädchens nach einem nützlichen, tätigen Leben scheint sich in Rom erfüllen zu sollen, als sie dort heiratet. Doch nach kurzer Ehe bleibt sie allein mit zwei Knaben, für die zu sorgen ihre schwere Aufgabe ist. Run findet sie und hat sie Arbeit, aber auch die große Sorge Und immer fühlt sie sich vom vollen Lebensstrom weit ent- mit ihren Kindern, wenn auch du ch eine glückliche Fügung die Sorge von ihr genommen ist. Ungemein wohltuend ist die Lektüre dieses Buches. Trotz der Spannungen, die es enthält, ist eS doch Ruhe, waS eS aueströmt Die beruhigte Sicherheit, die der Fatalist vor dem Wirken deS Schicksals empfindet, hat der Leser dieses Buches vor der Kunst Grazia Deleddas. Ein festgefügtes, wohlgerundetes Werk. Früher erschien von Grazia Deledda / Roman Geheftet 4 Mark 50 Pf., gebunden 6 Mark Neue Züricher Zeitung: Grazia Deledda. die so rasch zu Ruhm gelangte sardische Dichterin, verbindet wie in allen bisherigen Werken so auch in ihrem neuesten mit eminent plastischer Gestaltungskraft die feinste psychologische Entwicklung der Charaktere. Uber ihren Erzählungen liegt etwas von der herben Einfalt und Kraft der homerischen Epen. Kaspar Ludwig Merkl Der Gutsbesitzer von Holderau Roman Amschlag und Einband von Alphons Woelfle Geheftet 2 Mark, in Pappband 3 Mark Ein neuer Name, und bald: ein guter Namel Das sieht man auf den ersten Blick, daß Kaspar Ludwig Merkl, dessen erstes Buch hier vorliegt, schon jetzt ein Eigener ist, der viel verspricht. „Der Gulsbt sitzer von Lolderau', ist weit mehr als eine erste Talentprobe. Trotz seines geringen Umfanges kann sich dos Buch gut einen Nomon nennen; und was man an ihm erlebt und lernt, ist leicht mehr, als mancher dicke Romanwälzer zu bieten hat. Die schwachen Versuche eines materiell sehr heruntergekommenen und seelisch geschundenen ManneS, wieder obenauf zu kommen, das Mißlingen dieses wankelmütigen Strebens und dessen endgültiges Fehlschlagen mit Untergang und Tod ist der Inhalt des Buches. In der Komposition scheinbar lässig, im Psychologischen von erstaunlich ausgeprägtem richtigen Erkennen, in der Darstellung und Sprache knapp, doch wirksam: mit diesen Eigenschaften steht das Buch als ausgezeichnetes Werk vor uns, ein ernstes, aber künstlerisch schönes und für jeden Leser packendes Menschenbild