^ 45, 25. Februar 1913. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 2127 ^Verlag fuvErtt'eva.trrr" und o^unfb Marie Vaerting T Max Theermanns erste Liebe Roman Umschlag und Einband von Alphons Woelfle Geheftet 4 Mark, in Lalbpergamentband 5 Mark Mit ihrem ersten Roman „Lastkamps Anna" hat Marie Vaörtinq nickt wenig Aufsehen gemacht. Ihr neues Buch wird an ihre Art gewöhnen und idr als modernste und selbständigste der deutschen Schriftstellerinnen de gebührende Anerkennung und den verdienten Erfolg bringen. Was Marie Vaerting auch in ihrem neuen Roman beschäftigt, ist die Liebe. Lat sie in ihrem ersten Buch d'e beiden Geschlechter in ihren markanten Verschiedenheiten einander aegenüber gestellt, so steht in „Max Tbeer- manns erste Liebe" dem jungen Max in seiner Toni nicht einfach das andere Geschlecht, sondern besten ausgereifte Vertreterin unserer Tage — wenn nicht der Zukunft - gegenüber, allerdings auch mit einem besonderen individuellen Einschlag. Das Buch ist also voller Probleme und Kämpfe, es zwingt einen in nie gedachte Gedankenfolgen, es hat aufwühlende Kraft. Marie Vaör- ting ist zu danken für dieses eigene starke Buch. Früher erschien von 2)!arie VaLrtlNg Haßkamps Anna / Roman Geheftet 3 Mark, gebunden 4 Mark 50 Pf. Straßburger Post: Sie quält sich mit Zweifeln und Ringen in jeder Lebenslage und zerpflückt ihr Innerstes. Ein so geartetes Geschöpf muß an sich selbst zerbrech n, und so sehen wir das feinsinnige Mädchen an inneren Konflikten zugrunde gehen. Das Buch ist ein erschütterndes Seelengemälbe, das mit großer Kunst dargestellt ist. Ernst W. Freißler Schwefelblüte Novelletten Geheftet 2 Mark 50 Pf., in Pappband 3 Mark 50 Pf. Aufmerksame Leser des „Simplicissimus" werden in diesem Novellenband einiges wiederfinden, was dort unter dem Namen E. W. Günter erschienen war und ihnen Freude gemacht hat. Ernst W. Freißler hat sich mit diesen amüsanten Geschichten vor teilhaft in unsere Literatur eingeführt, gewiß ohne sich mit ihnen auf einen bestimmten Ton festleqen zu wollen Schon in dieser Sammlung, die doch eine Reihe gleichartiger Novelletten verbindet, zeigt sich eine reiche Modulationssäbigkeit. Beweist der Autor in jedem Stuck Mensch n und Dingen gegenüber zwar stets eine ironische Einstellung, so haben seine Arbeiten nichts gemein mit den lanae im Schwang gewesenen „ironischen Geschichten" als zum Notbehelf — die landläufige Bezeichnung Was keiner vor ihm hatte, ist die Sicherheit und Tiefe seiner Betrachtung. Er fix-ert sein Objekt mit besonders scharfen Augen, mit dem Lächeln der Ironie, die aus Enttäuschung kommt und darum extra aufpaßt. Er hat die sensitive Einfühlung und die natürliche Sprache, die seine Arbeiten von dem gekünstelten Lokuspokus anderer so schön untericheidet, und er hat das ironische Mißtrauen gegen sich selbst, das ihn so ehilich macht Aber auch harmlosere Verulkunq — geistreiche Amschreibungen mensch licher und tierischer Erlebnisinhalte gelingen ihm — wie alles — treffend, fein, sehr amüsant und also alles Lobes würdig. Diese vier neuen Bücher die inhaltlich und literarisch von großem Wert sind, bitten wir sichtbar auszulegen und allen Literaturfreunden zu empfehlen. Bezugsbedingungen: i. N. mit 25"/„, bar mit 3Z/,A>, Partie 7/6 Wir bitten zu bestellen Albert Langen, Verlag, München LWLML