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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.02.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-02-25
- Erscheinungsdatum
- 25.02.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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den? Erweist sich nicht schließlich die Empfehlung des Publi kums von Mund zu Mund stärker als alle Kritiken? Damit soll allerdings nicht gesagt sein, daß die literarische Kritik überhaupt entbehrlich wäre. Im Gegenteil, es ist ein Ziel aufs innigste zu wünschen, daß die Zeitungen der Buchkritik mehr Raum gewähren. Mehr von guten Büchern, weniger von Sternickel und Konsorten und leerem Tagesgeschwätz! Mehr Kritik allerdings auch seitens des Sortiments hinsichtlich der Bücherauslagen! Dann hätten wir nicht so viel Schundliteratur, und die nichts weniger als er hebenden Reklamen von »konfisziert gewesenen und freigegebenen« Büchern würden weniger werden. Es könnte scheinen, als ob die bereits im Börsenblatt Nr. 10 erwähnte Rechtsschutzstelle für zensurierte Autoren, die das Generalsekretariat der Deutschen Goethebünde in Stuttgart er richtet hat, mit diesen Ausführungen im Widerspruch stehe. Aber wir glauben nicht, daß in solchen Fällen, wo ganz offenkundig ein Übergriff eines Schriftstellers in das moralische Empfinden der gebildeten Kreise vorltegt, diese Rechtsschutzstelle in Aktion treten wird. Freilich haben die Begriffe sehr gewechselt, man scheut sich heutzutage leider nicht, sexuelle, perverse, homosexuelle u. dgl. Dinge als »pathologisch« an das Licht der Öffentlichkeit zu ziehen (un sere deutsche Sprache hat, zu ihrer Ehre sei es gesagt, noch keine gangbaren Ausdrücke für alle diese Ungeheuerlichkeiten). Wenn übrigens in der erwähnten Notiz gesagt ist, daß man von der beson deren Wirksamkeit der Goethebünde nicht viel höre, so macht unser Stuttgart hiervon eine rühmliche Ausnahme. Der hiesige Goethe bund entfaltet eine außerordentlich rege Tätigkeit auf dem Ge biete der Volksunterhaltung und -belehrung (vgl. Stuttgarter Briefe, Nr. II, 1912 in Nr. 105). Zu Albert Auers Konzert-Kalender 1912—13, der im letzten Stuttgarter Briefe des vorigen Jahres erwähnt wurde, ist in zwischen ein Nachtrag erschienen, der von den Firmen Auer und Ebner gemeinsam herausgegeben wurde — ein empfehlenswertes Beispiel kollegialen Zusammengehens, bei dem beide Firmen nichts verlieren, sondern nur Unkosten ersparen können. Von den angekündigten Vorträgen hat inzwischen auch (am 8. Januar) ein solcher Walter Bloems stattgefunden. Der Verfasser des »Eiser nen Jahres« war vom Stuttgarter Buchhandlungs-Gehilfenverein zu einer Vorlesung aus eigenen Werken gewonnen worden, und da Herr vr. Bloem hier auch als Dramaturg des hiesigen Hof theaters bekannt ist, so gab es ein volles Haus. Das Parsifal-Jntermezzo zwischen unserem Hoftheater- Jntendanten Baron zu Putlitz und der Firma Schott Söhne in Mainz wird Wohl in der deutschen Presse noch vielfach erörtert werden. In einem in der »Deutschen Bühne« veröffentlichten Aufsatz, dessen Vorabdruck man im »Neuen Tagblatt« las, wirft Exzellenz Putlitz der genannten Firma ein Rundschreiben vor, in dem sie den deutschen Bühnen ein dollständiges Orchestermate rial zum Parsifal in der Original-, wie in einer vereinfachten Besetzung angeboten hat. Diese vereinfachte Besetzung ist dem Leiter unseres Hoftheaters, (der im übrigen für die Aufführung des Parsifal auch außerhalb Bayreuths ist, wenn auch unter ge wissen Modalitäten) ein Stein des Anstoßes. Er befürchtet, daß durch dieses Angebot kleineren Bühnen, deren Kraft für eine wür dige Wiedergabe nicht ausrcicht, Vorspanndienste für künstle risch ungenügende Aufführungen geleistet würde, und wirft der Firma Schott Undankbarkeit gegen Wagner vor. Diese hat dar auf der Redaktion des »Reuen Tagblatts« ein Schreiben zugehen lassen, worin sie feststellt, daß die vereinfachte Besetzung drei Instrumente weniger enthält als das Original, und zwar solche, die selbst von Bühnen größerer Städte erfahrungsgemäß nicht be setzt werden können. Das Angebot eines mit aller Pietät her- gestellten vereinfachten Materials neben der Original-Ausgabe hin dere vielleicht manche Theater, nach Freiwerden von dem Recht, selbst »Verarbeitungen« herzustellen, Gebrauch zu machen. Der Buch- und Musikalienhandel dürfte auf seiten der Firma Schott stehen, da es unangängig erscheint, dem Verleger eine so weit gehende Verantwortung aufzuerlegen, wie sie Exzellenz Putlitz Kleine Mitteilungen. Erholungsheim für deutsche Buchhändler. Das Hotel Ostende in Ahlbeck wird in diesem Jahre wieder, wie seit nunmehr 2 Jahren, den Mitgliedern und deren Familien (nur Frauen und Kindern) zur Ver fügung stehen. Die Verwaltung des Heimes hat der Vorstand wieder in die Hände des ersten Verwalters Herrn Arendt gelegt und hofft, damit dem Wunsche vieler Mitglieder entsprochen zu haben. Die An meldungen werden in diesem Jahre nicht vor Mitte März erbeten. Die Anmeldeformulare sind im Druck und werden von den Geschäftsstellen Berlin und Leipzig gegen Einsendung von 10 für Porto übersandt. Der Pensionspreis ist infolge der Verteuerung der Lebensmittel auf .// 2.75 pro Tag erhöht worden. Der Vorstand bittet die Mitglieder um gefl. Angabe von Adressenänderungen. Ferner werden alle Mit glieder herzlich gebeten, weiter recht rege für das Heim neue Mit glieder und Gönner zu werben. Verbotene Druckschriften. — Heptameron oder die Erzäh lungell der Königin von Navarra. Verlag von Karl Voegels, Berlin. Beschlagnahme. Kgl. Landgericht I, Berlin. 38. I. 96/13. — Wiener Karikaturen. 32. Jahrg. Nr. 10 vom 3. März 1912. Unbrauchbarmachung. 5. Strafkammer des Kgl. Landgerichts I, Berlin. 38. I. 307/12. (Deutsches Fahndungsblatt Stück^4241 vom 22. Febr. 1913.) Personalnachrichten. Gestorben: am LI, Februar an den Folgen eines Schlagansalls Herr Edmund von König, Inhaber der Hoskunsthandlung unter der Firma seines Namens, in Heidelberg, Der Verstorbene gründete Mitte Juni 188L eine Kunsthandlung, die sich aus kleinen Anfängen, bank seiner außerordentlichen Schaffens kraft und seinem künstlerischen Empfinden, zu großer Bedeutung ent wickelt hat, Herr von König, der nur ein Alter von S7 Jahren erreicht halt, hielt sich vom öffentlichen Leben fern, um sich ganz seinem Geschäft und seiner Familie zu widme», denen er nunmehr nach kurzem schweren Leiden entrissen wurde. Eduard Hlatky f, — Der Dichter Eduard Hlatky ist am LI, Febr, im Alter von 79 Jahren in Wien gestorben. Erst in seinem 6L, Lebens jahre trat er mit dem dramatisch-epischen Gedicht »Der Weltenmorgen«, einem Werke religiösen Inhalts, hervor, von dem bis jetzt fünf Auflagen erschienen. Der seit 1889 im Ruhestände lebende Poet stellte sich mit diesem Werke in die vordere Reihe der lebenden Dichter katholischer Richtung, neben Kralik, Domanig und Sichert, Mit ihnen und noch anderen Gleichgesinnten begründete er auch den »Gral-Bund«, Außer seinem Hauptwerke, dem »Weltenmorgcn«, verfaßte Hlatky noch die Zeit- satirc »An der Schwelle des Gerichts« (19VS) und gab 1994 auch einen Band »Gedichte« heraus. Karl Krohne 's. — Am 19, Februar ist in Berlin der Wirkliche Geheime Obcr-RcgiernngSrat Or, zur, Karl Krohne, der sich als Neor ganisator des preußischen Gefängniswcscns ausgezeichnet hat, im 77, Lebensjahre gestorben, Geheimrat Krohne war ursprünglich Straf- anstaltsgcistlicher, wurde dann Strafanftaltsdirektor in Moabit und bekleidete zuletzt viele Jahre lang bas Amt eines Vortragenden Rates im preußischen Ministerium des Innern, Hier war er Dezernent für das preußische Gefängniswescn, soweit es dem Ministerium des Innern untersteht. Literarisch ist er vielfach tätig gewesen s sein Hauptwerk ist das »Lehrbuch der Gesängntskunde«, das auf lange Zeit hinaus das wichtigste Werk über Gefängniswesen bleiben wird. Wie aus dem Gebiete des Gcfängniswesens, so hat er auch auf dem Gebiete der Fürsorge fiir die verwahrloste und gefährdete Jugend Großes ge leistet, Er ist der Vater des Atirsorge-Erzichnngsgesehes vom Jahre 1999, bas schon so vielen Tausenden von Kindern zum Segen gewor den ist. Sprechsaal. Warnung. Im Börsenblatt Nr. 41, Seite 1903 sucht Itie Ozrpszr Xrt8 L 6 urioLo. lutck.. 5 Hancl 6ouick, Londo n^V.O., alles über »Zigeuner«. Verantwortlicher Redakteur: E milThomaS. — Verlag: Der Börsenveretndcr Deutschen Buchhändler zu Letpüg, Deutscher- Buchhändlerhaus, Hoipitalstraße, ! rua: Ramm L Seemann, Sämtlich in L e i p z i g. — Adresse der Redaktion: Lclnzig-R., Gerichtsweg 111. Bevor jemand an diese Firma liefert, wolle er bei mir Erkundigung einziehen. Bayreuth. Se ligsberg's Aut. (F. Seuffer).
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