Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.09.1925

I31SV l. » D««»- MÄu»v>im«ll«r I«il. — Sprrchsaal. 210, 8, September 1025. Werk erschien Im Barsdors-Verlag. In den letzten Jahrzehnten wandte Hermann Barsdors seine Verlegerarbcit in der Hauptsache dem Gebiet der Kultur- und Sittengeschichte sowie der Geheimen Wissenschaften zu, und auch hier gelang es ihm, erste Autoren zu gewinnen. Lr. SVElllll. Der Zeitschriften-Lesezirkel von heute. Eine Erwiderung aus den Artikel des Kollegen Herrn Ma; Negelein in Anklam von H. Große in Goslar. AlS die humoristische Schilderung »Zeitschristenlesezirkel- im Bör senblatt Nr. 18L vom 8. August im Kollegenkreis vorgelesen wurde, dachte ich gleich an meine Heidelberger Gehilsenzeit im »Pcrkeo». Da . wurden uns zur Weihnachts- und Ncujahrsfeier usw. aus der Bier zeitung schöne Stimmungsbilder auch Uber »Journalzirkcl» vorge- tragc», der, weil der Handwagen entzwei, im Kinderwagen ausgesahren wurde u. a. in. Heute sind die Verhältnisse ganz andere geworden. Sehen wir uns die großen Lesezirkel mit 1888 bis 5888 Abonnenten an und auch die in kleinen Städten, die mit der Zeit mitgegangen sind, so finden wir auch da die Großstadipreise. d. h. sllr eine Zeitschrift sofort nach Erscheinen entweder den abgerundeten Einkaufspreis oder mindestens 58^ des Verkausspreises je Woche. In der Kriegs- und Inflationszeit war es schwer, Zirkel weiterzu- sühreii. Trotzdem haben sie doch auch viele durchhalte» können. In diesem Jahre feiert am 1. Oktober Herr Buchhändler Ed. Reineckc in Seesen das 50jährige Bestehen seines vom ihm gegründeten Zirkels, der auch während des Krieges und der Inflationszeit blühte; zwei Abonnenten, ein Justizrat und ein Arzt, sind ihm treue Leser von Anfang an und noch heute. Jetzt kann man i» vielen Städten die Be obachtung machen, daß sich überall Lesezirkel etablieren; ost sind es die früheren Austräger oder Boten alteingesessener Firme», aber auch ein abgebauter Finanzbeamter hat in Br. einen Zirkel eröffnet, dabei sind schon 6 vorhanden, der 7. wurde mit der Firma »Bissen dem Volk» eröffnet. Zu bedauern sind die Kollegen, die ihren Lesezirkel und auch die Zeitschristenlteserung eingehen lassen muhten und beides nicht wieder anfangen konnten. Daher sollte man sich nicht auf den pessimistischen Standpunkt des Herrn Negelein stelle», sondern überlegen, ob nicht ein richtig eingerichteter Lesezirkel der Buchhandlung wieder anzngliedern ist. Scheint das Feld durch eine Konkurrenz — Konkurrenz hebt's Ge schäft — schon scheinbar ganz verloren zu sein, so gibt es ein Mittel, nicht etwa die Preisunterbietung — das wäre falsch, sondern die Ver sicherung der Abonnenten gegen Unfall mit und ohne tödlichen Aus gang. Der Versicherungsbetrag ist pro Woche 1i>—16 Pfennig, der na türlich im Abonnementsbetrag ekngeschlossen sein muß. Vorteile sind: leichtere Gewinnung der Abonnenten, pünktliche Zahlung und keine Abbestellung. Die Erfolge, die diese Zirkel mit Abonncntenversicherung erzielt haben, liefern uns die Beweise, daß sie wohl das Richtige sind. Daher sollte sich kein Kollege abschrecken lassen, seiner Buchhandlung wieder einen, allerdings »zeitgemäßen» Zirkel anzugltedern, sich aber vorher fachmännisch beraten lassen, denn mit dem: »ich habe früher in meiner Stelle in einem Zirkel mitgemacht« ist gar nichts gesagt. Zirkel und Zirkel ist eben ein Unterschied, seine Einführung und Ein richtung ist oft schon von vornherein fehlerhaft, wenn nicht ganz falsch, sobald die Fachkenninisse fehlen. Konkurs Sartori's Nachfolger in Konstanz. Der Inhaber der Firma Carl Sartori's Nachfolger Franz Kuenzer in Konstanz hat am 1. September den Kon kurs angemeldet (Anzeige siehe Bbl. Nr. 209. S. 13334). Wegen so fortiger Ausscheidung des beträchtlichen Kommissionslagers haben mir mit Erfolg Schritte unternommen. Es ist Vorsorge getroffen, daß der Verlag für jedes nach der Konkursanmcldung verkaufte Buch den vollen Nettopreis erstattet erhält. Eine Aufnahme des gesamten noch vorhandenen Bcdiugtgutes wird soeben gefertigt. Sollte das Ge schäft wcitergcsührt werden können, was heute noch nicht fcststeht, so kann das Bediugtgut hier bleiben, sollte es aber zu einer Schließung kommen, so wird das gesamte Bedingtgut zuriickgeschtckt. Die Nlick- sendungsarbcit könnte durch den bei der Firma Sartorl tätigen Ge hilfen in seiner freien Zeit gegen entsprechende Vergütung vorge nommen werden. Für alle Fälle empfiehlt sich, aus;cr der Meldung au das Amtsgericht sofort unserm Mitglied Herrn Karl Geh in Konstanz ebenfalls eine genaue Aufstellung des gesamten Bedingt gutes zuzusenden. Dabei wollen folgende Fragen beantwortet werden: 1. Sind Sie bereit, bei etwaiger Weiterführung das Bedingt- gut nach dem Stande vom 1. September der Firma Sartori weiter zu belassen? 2. Sind Sie bereit, bei Rücksendung eine mäßige Spcditions- gebiihr für den erwähnten Gehilfen, ferner die Verpackungs- und Portounkosten zu tragen? Konstanz, den 2. September 1925. Die Vereinigung Konstanzer Buchhändler. Biicherbettel. <S. zuletzt Bbl. Nr. 188, 188, 138, 108 und 88.) Seit der letzten Berössentlichung in Nr. 188 des Bbl. sind der Redaktion nachfolgende Personen, Vereine usw. bekannt geworden, die sich mit Gesuchen um Graitslteserungen an den Buchhandel wenden: Friedrich Junghanß, stuck. jur. et rer. pol., Dresden, Anker straße 3, Landwtrtschastskammer für den Freistaat Sachsen, Dresden, vr. PaulLeSeur, Haus Haiustein, Eisenach, Netchsverband für Watsenflirsorge, Berlin W. 57, Saar- und Pfalz-Verein, Leipzig, KurtSchloßhauer, Oberrealschlilcr, Dresden, dessen Bries wir den Lesern des Bbl. nicht vorenthalten möchten. Er schrieb: »Aus Grund einer Empfehlung eines mir bekannten und liebge- wordcnen Arztes erlaube ich mir, Ihrer werten Firma solgcnde Bitte ganz gehorsamst zu unterbreiten. Schon als kleiner Junge hatte ich immer besonderes Interesse sür die Medizin. Auch jetzt, da ich die Oberrealschule besuche, ist sie noch mein Steckenpferd. . . . Bald stehe ich vor dem Studium, wovon ich allerdings studieren werde, weiß ich noch nicht. Aus diese», Grunde bitte ich Sie herzlichst, mir doch das Buch: »Physiologie der Liebe» glitigst zur Verfügung zu stellen»; Verein für naturgemäße Lebens- und Heil weise, Gotha, Volksbildungs-Verein söffentliche Bibliothek und Lese halle), Grünstabt sRheinpsalz). Zur Beachtung. Wir teilen allen nationalen Verlegern mit, daß Dortmund bereits feit dem 2 3. Oktober 1924 von den Franzosen geräumt ist. Glück wünsche und Propagandavorschläge jetzt dankend verbeten. Dortmund. R. Dreist G. m. b. H. 'Adressengesuche. Victor Plasczyk, zuletzt wohnhaft Btsmarckhiitte in Ober schichten, jetzt zu Polen gehörend. Für Mitteilungen ist die Firma Theodor Schnitzler, Bahnhoss-Buchhandlung, Düsseldorf, Herderstraße 88, dankbar. Gisbert de Waal, früher Breslau, nach Bonn verzogen, dort aber nicht gemeldet. Kosten sür Auskunft ersetzt gern Berg verlag Rudolf Rothe r in München, Hindenbnrgstraße 49. Buchhüllen aus starkem Papier. Wer kann eine Bezugsquelle für »Buchhüllen aus starkem Papier« angeben? Neuerdings sind derartige praktische Schuhumschläge iin Handel. Gebraucht werden diese Umschläge hauptsächlich als Bücherschouer auf der Reise. — Ladentische für Buchhandlungen. Welche Firma besaßt sich mit der Herstellung von Ladeniischtn, die besonders für Buchhandlungen Vorteile bieten? Pakettaschen für Bücher-Leihbibliotheken. Wer liefert eine praktische Noh-Letnen-Umhüllung zum Versand von Bibliotheksbänden als Postpaket. Etwa 1 m lang, 87 ein breit, das Mittclstück <31X23 cm) doppelt, an einer Sette ossen, um zum Schutz der Bücher eine Pappe einlegen zu können. Schattenrißbilder (Scherenschnitte). Wer liefert solche zum Wiederverkauf? Antworten erbittet die Redaktion d. Bbl. Verantwort!. Redakteur: Richard Albert 1. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Deutsches Buchbändlerhauk. Druck: C. Hedrich Nachf. (Abt. Ramm L Seemann). Sämtlich in Leipzig — Adresse der Redaktion u. Expedition: Leipzig. Gerichtsweg 26 sBuchhändlerhauS).