ikllnstlg erscheinende Bücher. ^ 53, 6. März 191.3. vk. p. bäbiOKbiLcnKiDT. vKkb-vo. «Kkbi^ vv.57 2ur Versendung liegt bereit: I-ll^ff^IK! T k^i-8le8 Kl8 2etinte8 ^LU8enä preis brosck. 4.—, geb. 5.— ord., no. mit zo"/o, bar mit 35^ <?/6). 7wei Probe-Kxempl. mit 40^, auck Kinband! Zweite und dritte Kritik aus den ^uskängebogen (erste Kritik des Klamb. Kremdenblatl im 8. 8. 8. vom 2. 2. d. j.) Llars klütbxen (in versckiedenen blättern): Wer dem neuesten bangensckeidtscken Werke gereckt werden vvi», muss sieb von vornberein darauf einstelien, von den -Vnsprücken, die man an den landläufigen poman erbebt — bewegter Klandlung, äusseren Ocscbebnissen, bunten bildern — abauseken; das brutale äusserlicke Lpannungsmoment keklt diesem „poman" vollständig, ^lles Qewickt ist auf die Klerausarbeitung der Entwicklung des Neiden gelegt, des kleinen 80b, den wir von seinem reim ten bis siebaeknten jakre verfolgen, von seinen Kinder spielen, durck seine Dummejungenstreicke, durcb die Knt- wicklungsjakre — die übrigens voll Pakt und äusserster Deren? bekandelt sind — bis au seinem ergreifenden Kode. Diese einkrcke Oesckickte wird durcb 8obs jüngeren 8ruder eraäklt, der, geläkmt in seinem Kakrstukl sitrend, den begabten, glänaenden, verwöbnten 8ruder mit LN betender biebe umfasst. Der poman ist ersckütternd, mit einer verblüffenden Kcktkeit und Wabrbaktigkeit gesckrieben. Okt Kat man das Empfinden, es müsse sieb um eine Selbstbiograpkie bandeln, alle diese Knabengespracke, jeder dieser kleinen 7üge, die dem Oanaen soviel Karbe geben, müssten genau so selbst erlebt sein. ^Ile Personen leben und können gar nlcbt anders sein, als sie sind. Icb wüsste a. 8. kaum ein anderes Werk, in dem die jugendlicbe IVtutter in ikrem Verbältnis au dem keranwacbsendcn Sokn in einem äknlicken peia berauskäme, — und augleick in einer so kerben Tragik. Ks ist stets die Stärke bangensckeidts gewesen, das ^bwärtsgleiten seines Kleiden bis rum Knde okne Pose und pbetorik LUS einem warmen, mitleidigen, versiebenden lderren keraus au sckilclern, seiner Sckuld die Verantwort- lickkeit au nekmen. bind das ist aucb kier, in diesem kock- bedeutenden Werk, gescbeben. kerliner bleueste blaclirlctiten: „Wenn wir vor jakren scbon Paul bangensckeidt unter die lükrenden Sckriktsteller Deutsckiands einreibten, so baden uns seine späteren Werke mit ikren grossen künstleriscben Krkolgen reckt gegeben, und dieses neue tut es in nock köberem IVlasse. Denn nock nie ist uns der Dickter so reif, so abgeklärt ersckienen, wie in „ääutter, kilk mir!", diesem Kraiekungsroman, der in aller Kltern, vor allem in jeder IVlutter Kland gekört. Kin ernster, von Kindkeit an geläkmter IVlann versetrt Sick in seine jugend, in sein glück- lickes KIternkaus aurück, dessen Lonne sein 8ruder 80b ist. 80b, den jeder liebt, den auck wir so rasck lieben lernen, dass wir mit seinen Lckicksrlen fürmlick verwacksen: 80b, der kübsckc, tapfere junge mit den grossen grauen .'Vugen, dem blutterliebe die Klande über den Weg breitet, den Vaterliebe stäklen will für den Kampf des !.ekens, der keinem erspart bleibt, — 80b, den verblendete Lckwäcke der Idutter, den verbitterte Vaterstrenge augrunde rickten, bis Nickis mekr von all dem Lonnenglück geblieben ist, als ein kranker btann, eine gebrockene Krau, ein geläkmtes Kind, die an stillen Winterabenden um die Kampe sitaen und leise von einem geliebten Toten sprecken. Wie eine Kette aiekt dieses Knabcnleben an uns vorüber, in kestver- bundenen, scklickten und dock entsckeidenden Kreignissen, in scklickten, und dock meisterkakten Worten. blnd was uns da erräklt wird, ist nickt ein Kinaelsckicksal, nickt nur die Oesckickte von 80b, — nein, ist das beben von Tausenden und ^bcrtausenden kokfnungsvoller Knaben, die jakr kür jakr an der Lckuld ikrer Kltern, die dock das Zeste gewollt, augrunde gekn. Das ist das gewaltige Pro blem, die grosse etkiscke bekre dieser Dicktung, aus der wir alle lernen können, kür die wir bangensckeidt dank bar sind."