2670 Börsenblatt f. v. Dlschn. Buchhandel. Künftig erscheinende Bücher. ^ 57, 11. März 1913. Verlag von Egon Fleische! Sr Co., Berlin VV. (A Wir versandten Rundschreiben über: Roman von Hermann Stegemann geh. M. 4.—; geb. M. 5.50 Das Leitmotiv des neuen Romans von Hermann Stegemann ist in dem Schillerschen „Spruch des Confucius" niedergelegt: „Ewig still steht die Vergangenheit." Wir Menschen müssen uns mit unserer Vergangenheit abzufinden suchen, denn wir können ihr nicht entfliehen. Die Menschen, die uns Stegemann hier mit gewohnter Meisterschaft schildert, finden sich mit ihrer Vergangenheit ab, sie gehen aus dem Kampfe als Sieger und als gereifte Persönlichkeiten hervor. Ebenso wie die Menschen haben auch Landschaften ihre Vergangenheit, und als solche erscheint in dem Roman das Ried, und zwar innig vermählt mit dem Charakter und Schicksal der Hauptpersonen. Gerade dieser Parallelismus zwischen Land und Leuten gibt dem Autor Gelegenheit, seine glänzenden Fähigkeiten in Charakteristik und Milieuschilderung, die ja schon aus seinen bisher erschienenen Werken bekannt find, erneut zu zeigen. Die Roman von Auguste Hauschner Mit Amschlagzeichnung von Else Märker geh. M. Z.-; geb. M. 4 — „Die große Pantomime", io heißt das Tanzpoem, in dem die Heldin des Romans, Brigitte van Delen, debütiert. Zugleich will dieser Titel ein Symbol des Gebärdenspiels des Lebens sein. Die Bewegungen der Leidenschaft, der Enttäuschung und der Sehnsucht, die sich treffen, kreuzen und verwirren. In Figuren, deren Plan Geheimnis ist. Im Mittelpunkt des Spiels steht Gitta van Delen mit ihrem schillernden Frauenreiz. Sie hat die Passion und Besessenheit des Tanzes. Sie hat den rücksichtslosen Willen, der ihr die Menschen unterwirft. Die Männer um sie herum vor allem Den Studenten und den Dichter und den Maler; den Musiker und den Geleh'ten, über dessen Glück sie geht, um zu dem, der ihr am längsten widersteht, zu gelangen, zum Theaterregiffeur. Von ihm erwartet sie, wonach sie lechzend strebt, was sie geringschätzt, da sie es errungen, wovon sie doch nicht lassen kann — den Glanz und Sieg und Rausch der Bühne. Bestellzettel in der Beilage.