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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.04.1913
- Strukturtyp
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- 1913-04-26
- Erscheinungsdatum
- 26.04.1913
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- Deutsch
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4464 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. /Ir 9S, 26. April 1913. Expressgut. — Die Kommission des Deutschen Hanbelstags betr. Verkehr sprach sich am 7. April dafür aus, daß neben der Einrichtung des gewöhnlichen Expreßguts die Einrichtung des dringenden Ex preßguts geschaffen werde, das gegen erhöhte Tarifsätze mit allen Zügen wie Gepäck befördert werden müsse; dies dürse jedoch nicht zu einer Vermehrung derjenigen Züge führen, für die die Beförderung von gewöhnlichem Expreßgut beschränkt oder ausgeschloffen sei. Uber die Selbstabholung von Expreßgut wird die Kommission in ihrer nächsten Sitzung verhandeln, während über die Erweiterung des Exprcßgntverkehrs, die Vereinheitlichung der Tarifsätze für Ex preßgut und die einheitliche Veröffentlichung derjenigen Züge, für die die Beförderung von Expreßgut beschränkt oder ausgeschloffen ist, die Sonderkommission des Deutschen Handelstags betr. Vereinheitlichung der deutschen Eisenbahnen verhandeln wirb. Nachnahmegebühren der Eisenbahn. — Die Kommission des Deutschen Handelstags betr. Verkehr sprach sich am 8. April dafür aus, es möge mit der Eisenbahn verhandelt werden über eine Er mäßigung ihrer Nachnahmegebühren womöglich auf die Sätze der bei der Post im Falle der Auszahlung durch Postanweisung bestehenden Nachnahmegebühren und über eine Beschleunigung der Auszahlung der Nachnahme unter Nennung des Empfängers der Sendung. Gustav Freytags »Soll und Haben« im Film. — Die bekannte Malerin Hcrmione von Preuschen hat sich an die Erben des ver storbenen Dichters Gustav Freytag mit der Anfrage gewandt, ob sie ihr gestatten würden, den Freytagschcn Roman »Soll und Haben« für das Kino zu bearbeiten. Die Freytagschcn Erben haben, wie der »Konsektionär« meldet, das Angebot abgelehnt. Auf unsere Rundsrage an eine Reihe deutscher Schriftsteller und Schriftstellerinnen über den Einfluß des Kinos auf Literatur und Buchhandel sind uns so zahlreiche Zuschriften zugegangen, daß wir eine ruhigere Zeit als die Wochen unmittelbar nach Kantate abwarten muffen, um das eingegangcne Material zu sichten und zu veröffentlichen. Mit Bezug aus obige Notiz möchten wir jedoch heute schon das Urteil von Frau Hermtone von Preuschen wiedergeben, als eines — wie wir verraten wollen — der wenigen, die sich siir das Kino aussprechen und an seine „Veredelung" glauben: Mir scheint, daß zu einer Zeit, da alle namhaften Schriftsteller ihre Werke durchblättern, um nachzusehen, was sie davon etwa fürs Kino »ausschlachten« können, und alle Werke von Kretzer, Spiel- Hagen und Balzac in bunter Reihe auf den Schreibtischen der Kino direktoren sich Herumtreiben, sich diese Frage schon von vornherein erledigt. — Das Kino übt ganz einfach einen umwälzenden Einfluß auf die gesamte zeitgenössische und einen Teil der früheren Literatur aus. Alles und alles, von Dante bis Zola, wird mit der Linse des Kino angeschaut und — zusammengestrichen und zurechtgestutzt — im Film verwertet. — Ich halte das Kino für eine Art Mistbeet der Volksbildung. Es wächst tüchtig Unkraut dazwischen und in manchen dieser Filmmistbeete vielleicht nur Unkraut. Trotzdem erscheint mir, seitdem Gerhart Hauptmann, Suder mann und Lindau sozusagen das Eis gebrochen und dadurch die Kinomanege im Handumdrehen mit den besten Namen gefüllt haben, auch die andere Frage erledigt, das Kino ist eine KunstI Das wird sich freilich erst in einiger Zeit dartun, wenn wir Schriftsteller zur »Veredelung des Kino«, aus seiner rohesten Form zu höheren Stusen, unser Teil beigetragen haben. Auch ich arbeite seit kurzem an der -Veredelung des Films«, dieser neuen Kunst mit de» unbegrenzten Möglichkeiten. Hermione von Preuschen. Frankierung ohne Postwcrtzcichc». — Die Kommission des Deut schen Hanbelstags betr. Verkehr sprach sich am 8. April dafür ans, daß die Postverwaltung den vom Oberpostsekretär Ernsting er fundenen, den Geschäften selbst zu überlastenden Frankierungsapparat prüfe und Versuche mit ihm anstelle. Der 14. internationale Blindenlehrer-Kongreß findet vom 21. bis 24. Juli inDüsseldors statt. Neue Bücher, Kataloge etc. Lrotostantisetio HlooloZis I: Drallllsobo Dtieologio. dlit leneren Diogrspllion äse 'Ideologen I'iaiir liolltreeli, liooelc. IVilli. Heine, lloaeii. dass, Daniel Lellenleel, I-uckrvig lüoeclr. gollöberlein, Karl IVieseler nn<1 Zldliograpkne iiirei beäeutenileren Sellrikton. — äntigu.-Xatalog He. 83 von Oslear deesotlel's liuelil>an8- lang uncl Lntigusriat 6. m. d. D. in Stuttgart, üldsrllarci- strasse 3, I u. II. 8». IV n. 112 8. 2907 kirn. Linelebs' Katalog 1910—1912 Oer Im Deutsoken Lnelitianciel er- sellionenon Iliieller, Aeitsellrikten, I-anälearten uocv. Ditelver- rnng 8 u. 9 lDabri-Oesekieeiiterbaelis. I.OX.-8«. 8. 337—432. Lll'^'lOHorcl inrie 18 so s ,ae au nng. SMchsM. Zur Rabattfrage. Diese Ostern erfolgte für Sondershansen und Umgegend die Neu einführung des im Verlag von H. Schroedel in Halle erschienenen Lesebuchs von Sieger und Wohlrabe,' die Hoffnung jedoch, hier einmal ein Geschäft machen zu können (es handelte sich um einige 1000 Exem plare), wurde gar bald zu Baffer. Die Behörde hatte sich direkt an den Verlag gewendet, und es wurden behufs Mitkonkurrenz die Unterzeichneten Buchhändler, natürlich zusammen mit den Buchbinder-Kollegen, aufs Amt bcschieden und ihnen dort die von Herrn Schroedel ihr, der Behörde, gestellten Bedingungen bekanntgegeben. Diese lauteten: 20A Rabatt, 5A an Freiexemplaren, frachtfreie Lieferung. Für das Sortiment sind die Bezugsbedingungen bekanntlich: »20A Rabatt, Freiexpl. 28/25 mit Berechnung des Einbands Frachtberechnung, Sendung nur gegen Vorauszahlung oder unter Nachnahme.« Um nun die Behörde nicht immer mehr an direkten Bezug zu gewöhnen, mußten die Unterzeichneten nach langem Unterhandeln notgedrungen einen Rabatt von 10 A bewilligen, wobei natürlich von einem nennenswerten Verdienst keine Rede mehr sein kann, da noch dazu die meisten Bestellungen den Buchbindern übertragen wurden. Aus seitenlange Briefe mit der Bitte, doch wenigstens frachtfrei zu liefern, gab Herr Kommerzienrat Schroedel entweder gar keine, oder nur kurz ablehnende Antwort aus Postkarte. Es ist nun sogar soweit gekommen, daß alle entlaufenden Be stellungen an die Behörde weitergegeben werden mußten, um von ihr behuss Erlangung der srachtfreien Lieferung an Herrn Schroedel be fördert zu werde». Verlagsschleudereien sind ja jetzt an der Tagesordnung, aber immerhin gehört es doch zu den Seltenheiten, daß ein großer, be kannter Verlag einer Behörde günstigere Bezugsbedingungen stellt, als dem Sortiment. Nun, vielleicht liegen dem höhere, weiterausblickende Absichten zugrunde, von denen ein beschränkter Sortimcnterverstand nichts ahnt. Sondershausen, den 18. April 1913. Raimund Krüger, i/Fa. Otto Krüger, Hosbuchhändler. Karl Müller, i/Fa. Friedr. Bertram'S Hofbuchhandlnng. Die Unterzeichnete Verlagsbuchhandlung beeilt sich auf obige Aus lassungen zu erwidern, daß auch ihr direkte Lieferungen an Behörde» mit Rücksicht auf das Sortiment sehr unbequem sind und überhaupt nur da gefertigt werben, wo Bedingung oder Wunsch einer ausschlag gebenden Behörde vorliegt. Im obigen Kalle waren seitens des fürst lichen Ministeriums von Sondershausen verschiedene Entgegenkommen nahcgelcgt worden, die abzulchncn leider nicht in der Macht der Hand lung lag. Wenn sich hieraus Härten für den Zwischenhandel er gaben, so kann dem Verlage daran keine Schuld treffen: Lehrbücher haben in heutiger Zeit bei glänzendster Ausstattung einen derartig niedrigen Verkauss-Roh-Preis (man vergleiche einmal den Bogcnpreis bei diesen und anderen Unternehmungen), daß neben jenem Rabatt ein zweiter Extra-Rabatt leider nicht in Krage kommen kann; auch die frachtfreie Lieferung stellte lediglich ein Geschenk an die Schulen dar. Im übrigen wurden diese Arrangements mit Ausnahme von Sonders- hausen von den übrigen Landcsteilcn des Fürstentums gar nicht benützt, die recht volksrcichcn Gebiete von Arnstadt, Plaue und Gehren bezogen ausschließlich auf dem Buchhändlerwegc. Wenn der Handlung zum Vorwurs gemacht wird, daß sie »seiten lange« Briefe unbeantwortet ließ, so darf betont werden, daß über haupt nur ein solcher in der Rabattfrage an sie gelangte; außerdem aber geschah diese Anfrage in der unruhigsten Zeit des Schulbücher wechsels, und es bedarf wohl für jeden des Schulbuchverlages Kundigen nur des Hinweises, daß in dicserZeit alleKräftc durch die Ez p e d i t i o n aufs äußerste in Anspruch genommen sind und daß bei Korrespondenzen zur kurzgcfaßten Postkarte wohl überall gegriffen wird. Hallea. Saale, 23. April 1913. HermannSchrocdelBerlag. oerantwortltcher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Der Börsenvereln her Deutschen Buchhändler zn Leipzig, Deutsches Buchliändlcrhaus, Hospitalstraßc. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich ln Leipzig. — Adresse der Redaktion: Lcipzig°N., Gerichtsweg 26 sBuchhändlerhaus).
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