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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.04.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1913-04-26
- Erscheinungsdatum
- 26.04.1913
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- Deutsch
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4412 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^>5' 95, 28. April 1913. streikten Firmen veranlaßte, deren Lehrlinge aus einige Tage vom Schulbesuch zu befreien. Die Schülerzahl stieg zu Ostern und infolge einiger Zugänge im Laufe des Jahres von 363 auf 387, womit die bisherige Höchstzahl erreicht wurde. Darunter befinden sich 359 Lehrlinge und 6 Hospitanten, sowie 22 Extraner (Vollschüler) mit ganz tägigem Unterricht, die erstmalig in einer gesonderten Abteilung mit Ober- und Unterstufe unterrichtet wurden, so daß insgesamt 16 Klassen vorhanden waren. Obgleich die Extraner-Abteilung, nachdem die Lehranstalt ein eigenes Heim erhalten hat, gegen über dem Vorjahre von 9 auf 22 Schüler angewachsen ist, scheint diese Abteilung, deren Besuch jedem jungen Buchhändler dringend anzuraten ist, doch in weiten Kreisen unseres Berufs noch nicht genügend bekannt zu sein, so daß wir sorgen müssen, den Jung buchhandel auf diese einzigartige Bildungsgelegenheit aufmerk sam zu machen. Wir wenden uns daher hierdurch auch an die Mitglieder unseres Vereins und bitten sie, ihre Geschäftsfreunde zu ersuchen, jüngere Gehilfen auf unsere Anstalt hinzuweisen, die sie mit gutem Erfolg ein Jahr lang auf der Oberstufe zur Ergänzung ihrer praktischen Ausbildung nach der theoretischen Seite hin besuchen. Aber auch junge Leute, die den Buchhandel erst erlernen wollen, sollten angehalten werden, die Extraner- Abteilung wenigstens 1 Jahr lang auf der Unterstufe zu besuchen, um dadurch den wesentlichsten Teil der Schulpflicht vor Beginn der Lehrzeit zu erfüllen, so daß sie reifer und erfahrener in die buchhändlerische Praxis eintreten. Ebenso sollten die Lehrherren nicht versäumen, die Buchhandlungs-Lehrlinge mit dem Ein- jährig-Freiwilligen-Zeugnis in den geschäftsruhigen Morgen stunden wenigstens dem Fachunterrichte der Anstalt beiwohnen zu lassen, und zwar in den folgenden außerordentlich wichtigen Fächern: Buchgewerbekunde, doppelter Buchhaltung, Wechselrecht, Gesetzeskunde, kaufmännischem Rechnen, Enzyklopädie, National- und Weltliteratur und — je nach Bedarf — Musik- oder Kunst geschichte. Als Unterrichtsgegenstände verzeichnet der Lehrplan seit Ostem zum ersten Male Bürgerkunde und Kunstgeschichte, um deren Einführung der frühere Vorsitzende des Ausschusses, Herr Johannes Hirschfeld, sich sehr verdient gemacht hat. Die Ergeb nisse dieses Unterrichts sind als günstig zu bezeichnen und rechtfer tigen das Opfer, das wir dafür bringen. Für die Kunstgeschichte fehlte es leider noch wiederholt an Anschauungsmaterial, das daher allmählich zu vervollständigen ist. Der König!. Inspektor der höheren sächsischen Handelslehranstalten, zu denen auch unsere Fachschule zählt, Herr Studienrat Professor vr. Adler, hat dem Unterricht einer Anzahl Lehrer wiederholt zugehört und sich über den Befund der Schule sehr lobend ausgesprochen. Als ein Mangel wird es jedoch empfunden, daß die Volksschule ihre Schüler mit nicht ausreichenden Kenntnissen in Deutsch entläßt, so daß wir vielleicht den Unterricht auf der Mittelstufe von einer Stunde auf zwei vermehren müssen. Namentlich auf gram matischem Gebiete sind die Vorkenntnisse der Lehrlinge, auch wenn sie sonst gute Zeugnisse aufweisen können, oft so gering, daß es in unseren wenigen Unterrichtsstunden kaum möglich ist, das nachzuholen, was ohne Zweifel die Volksschule versäumt hat. Es liegt nahe, daß dadurch besonders der fremdsprachliche Un terricht nicht unerheblich leidet. Daher sollten alle Mitglieder unseres Vereins, soweit sie Lehrlinge auszubilden Pflegen, die Auswahl immer mit der durch die Schwierigkeiten und Ansprüche des Buchhandels gebotenen prüfenden Sorgfalt treffen. Ein Lehrling, der in den Schlllerzeugnisscn »gute« Leistungen nicht auf- weisen kann, wird auch später niemals ein brauchbarer, tüchtiger Mitarbeiter in unserem Berufe werden, vor allem aber sollten persönliche Rücksichten auf Verwandte und Bekannte bei der Aus wahl des jungen buchhändlerischen Nachwuchses niemals aus schlaggebend sein. Das Lehrerkollegium besteht aus einem Direktor und 17 Lehrern, von denen fünf hauptamtlich, die übrigen nebenamtlich angestellt sind. Mit Ablauf des Jahres hat sich Herr Franz Poppe, der dem Kollegium seit 13 Jahren angehörte, genötigt gesehen, infolge gesundheitlicher Rücksichten aus dem Amte zu scheiden. Der Vorsitzende des Ausschusses und der Direktor haben ihm mit warmen Worten den Dank für seine ersprießliche Wirk samkeit an der Anstalt ausgesprochen und damit die besten Wünsche für sein Wohlergehen verbunden. Wie nunmehr seit 1907, so haben auch im Herbste des Vor jahres Fortbildungskurse für die Gehilfen begonnen, die sich bis in den März hinziehen werden. Daß die Kurse einem wirklichen Bedürfnisse entsprechen, erhellt daraus, daß die Zahl der Kur- flsten gegen früher bedeutend gestiegen ist; sie beläuft sich unge fähr auf 180 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus allen Zweigen des Buchhandels. Die Kurse erstrecken sich auf Buchgewerbe kunde, doppelte Buchhaltung, Literatur, Französisch und Musik geschichte. Das neue Jahr wird als wesentliche Neuerung die allgemeine Erweiterung der Fortbildungsschulpflicht bringen, wovon laut Verordnung des König!. Ministeriums des Innern auch alle Fach schulen gleichmäßig betroffen werden. Es sind also Abmeldungen nach zweijährigem Besuch der Anstalt nicht mehr zulässig, doch hoffen wir, daß sich die wenigen Firmen, die ihre Lehrlinge bisher nur zwei Jahre in die Schule schickten, mit der Änderung ohne größere Schwierigkeiten abfinden werden, da die betreffen den jungen Leute durchgängig die I. Klasse besuchen und daher regelmäßig nur früh zum Unterricht kommen. Für die Anstalt ist damit die Notwendigkeit verbunden, zu Ostern eine neue I. Klasse zu begründen, so daß nunmehr fünf Hl. Klassen und ebensoviele II. und I. Klassen, zusammen 15, in der Lehrlings- Abteilung vorhanden sein werden. An der 1914 in Leipzig stattfindenden Internationalen Aus stellung für Buchgewerbe und Graphik wird auch unsere Anstalt sich beteiligen. Wir beabsichtigen, die Entwicklung unserer Anstalt und deren Arbeit in anschaulicher und würdiger Weise unseren die Ausstellung besuchenden Berufsgenossen vorzuführen. Der Verein hat daher den Vorsitzenden des Ausschusses für die Lehr anstalt und den Direktor beauftragt, die nötigen Arbeiten recht zeitig in die Wege zu leiten. Wohl sind infolge der Entwicklung der Anstalt, die nach Ostern voraussichtlich mehr als 400 Schüler zählen wird, und infolge der Übersiedelung in das neue Schulhaus, das sich bis auf die Beleuchtung durchaus bewährt, die Aufwendungen ge wachsen, was auch der vorliegende Haushaltsplan beweist, aber trotzdem sind infolge namhafter Beihilfen vom König!. Mini sterium des Innern, dem Rate der Stadt Leipzig und dem Bör senverein der Deutschen Buchhändler die Zuschüsse aus der Ver einskasse gegenüber früher gesunken. Der genannten staatlichen und städtischen Behörde und dem Börsenverein sei für ihre Unter stützung unserer Anstalt auch hierdurch der wärmste Dank aus gesprochen. Die Tätigkeit der Bcstellanstalt hat sich ohne erwäh nenswerte Vorkommnisse in gewohnter Weise abgespielt. Handschriftliche Geschäftspapiere in Umschlag werden noch immer zahlreich zum Sortieren eingeliesert. Die Zurückgabe sol cher unerlaubten Einlieferungen erfordert täglich geraume Zeit. Die »Empfohlenen Zettel« werden nach wie vor nur von einer geringen Zahl von Kommissionären zweimal zur Bestell anstalt eingeliefert, es wäre doch wünschenswert und notwendig, daß sich alle Handlungen diesem Verfahren anschlössen. Der Zug nach dem Osten ist im Buchhandel von Jahr zu Jahr mehr zu beobachten, die Folge davon ist eine wesentliche Ausdehnung der östlichen Bestellbezirke; es erscheint deshalb ratsam, einen neuen Bezirk in Zukunft einzuführen. Obgleich es sich kaum gelohnt hat, war am Sonntag, den 22. Dezember, die Bestellanstalt von 11—1 Uhr auf Wunsch geöffnet. .) Der Verlag ist auch im Berichtsjahre, aller Ungunst der Zeit zum Trotz, in seiner Produktion nicht zurückhaltender als früher gewesen. Billige Bücher aus allen Gebieten des Wissens und namentlich auch aus der schönen Literatur sind zahlreich in Sammlungen auf den Markt gekommen, nicht gerade zur Freude des Sortiments, aber den Beweis erbringend, daß es dem Ver lag am Herzen liegt, alle Schichten der Bevölkemng mit ge diegenem Lesestoff zu versorgen und jedermann die Möglichkeit lFortsetzuna auf Seite 44K1.>
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