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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-06-04
- Erscheinungsdatum
- 04.06.1913
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- Deutsch
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5942 Börsen«»« f, d. Dtschn. Buchhandel Redaktioneller Teil. 128, 4. Juni 1913. dem Anträge, gegen die Betreffenden einzuschreiten, weiter gegeben werden. Besondere Schwierigkeiten bieten die Beschwerden gegen Verleger. Sie beweisen zumeist, daß die jetzt geltende Ver kaufsordnung den dringenden und berechtigten Wünschen des Sortiments nicht genügend Rechnung trägt; es ist daher zu hoffen, datz die diesjährige Hauptversammlung des Börsen vereins eine Änderung der betreffenden Paragraphen beschließt, durch welche die Interessen des Sortiments besser geschützt werden. Von den Beschwerden möchten wir die folgenden erwähnen: Eine hiesige Firma war davon in Kenntnis gesetzt worden, dass mit den Verlangzetteln eines Kunstverlags Mißbrauch ge trieben würde. Es gelang ihr bald festzustellen, datz ein aus den Namen dieser Firma bestelltes Buch für eine dem Buchhandel gänzlich fernstehende Persönlichkeit bestimmt war. Die betref fende Firma behauptete auf unsere Vorhaltung, datz es sich hier nur um einen vereinzelten Fall handelte, in welchem ein Auge- stcllter einem Bekannten eine Gefälligkeit habe erweisen wollen; sie versprach für die Zukunst Anstalten zu treffen, die eine Wieder holung unmöglich machen. Ferner wurde Beschwerde geführt über die Wildenschaft der Technischen Hochschule, die sich durch Anschlag am Schwarzen Brett erbot, alle Werke (nicht nur technische) mit einem Rabatt von 10 Prozent und mehr zu liefern. Unseren Bemühungen und vor allem dem Eintreten der Firma Ernst L Sohn ist es gelungen, eine Entfernung des Plakats zu erreichen. Leider ist aber damit nicht die Gewähr gegeben, daß die Lieferungen, hinter denen ein duchhändlerischer Vermittler zu stehen scheint, in Zukunft unter bleiben. Die Ermittelung der Bezugsquelle dürfte auch außer ordentlich schwierig sein, wenn hier nicht der Zufall zu Hilfe kommt. Das Rektorat der Hochschule hat leider schon in früheren Fällen ein Einschreiten gegen diesen Wettstreit Studierender mit dem legitimen Buchhandel abgelehnt. Für eine Übertretung konnte dem Unterstützungsberein eine von der überführtcn Handlung gezahlte Butze in Höhe von 50 -K überwiesen werden. In einem anderen Falle wurde von der betreffenden Firma ein Depot-Wechsel über 300 ,4t hinterlegt. In der vorjährigen Ostermesse war unsere Vereinigung in der ordentlichen Abgeordnetenversammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine sowie in der Hauptversammlung des Börsenvereins (durch Vollmachten abwesender Mitglieder) ver treten durch die folgenden Herren: R. Borstcll, I)r. F. Caspari, G. Eggers, vr. Walter de Gruhter, vr. E. Himmel, Wilhelm Koebner, G. Krehenberg, G. Küstcnmacher, M. Lande, P. Nitsch- mann, vr. G. Paetel, W. Pollack, R. L. Prager, O. Schuchardt, Kommerzienrat K. Siegismund, Bernhard Staar, F. Winckcl- mann. Auf der alljährlich im Herbst stattfindenden außerordentlichen Verbandstagung, die im vergangenen Jahr in Bayreuth am 14. und 15. September abgehalten wurde, war unsere Vereini gung durch die Herren Georg Eggers und Bernhard Staar ver treten. Die Verhandlungen wurden von dem aus unserer Ver einigung hervorgegangenen Vorstand, den Herren Prager, Nitsch- mann und Schuchardt, in vorzüglicher Weise vorbereitet und ge leitet. Der stenographische Bericht, der hiervon Zeugnis ablcgt, ist seinerzeit veröffentlicht worden. Von besonderem Interesse für Berlin war das Referat des Herrn Eggers über den »Verkauf von Remittcndenexcmplaren durch die Verleger an Warenhäuser und direkt ans Publikum«. Das einmütige Vorgehen der führenden Berliner Sortiments firmen gegen diese für das Sortiment schädliche Praxis einiger Verleger hat einen sehr erfreulichen Erfolg gehabt. Es steht zu hoffen, daß in Zukunft der Verlag sich beim Abstotzen von sogenannten Rcmittendenexemplaren nicht lediglich durch einen augenblicklichen Vorteil verleiten lassen wird, den Warenhäusern die Möglichkeit zur Unterbietung des Sortiments selbst in die Hand zu geben. Einer Anregung der Bayreuther Versammlung sind wir kürz lich gefolgt, indem wir unsere Mitglieder unter Benutzung der vom Verbände gelieferten Formulare aufforderten, Stellung zu nehmen zu der Frage der »Gefälligkcitsgeschäste des Personals«. Leider ist der Erfolg unseres Rundschreibens bisher hinter un seren Erwartungen zurückgeblieben, da etwa nur die Hälfte der Mitglieder sich bereit erklärt hat, die Angestellten im Sinne un seres Rundschreibens zu verpflichten. Besonders die Antworten von grotzen Verlagshandlungen, bei denen gerade die Bezüge des Personals für gute Freunde und Bekannte ungeahnte Dimen sionen anzunehmcn Pflegen, stehen noch aus. Im Interesse des Sortiments hoffen wir, daß auf eine nochmalige Anfrage auch von dieser Seite zustimmende Antworten eingehen werden. Die gesteigerten Anforderungen, welche an den Verband der Kreis- und Ortsvercine gestellt werden, machen wiederum eine Vermehrung seiner Einnahmen unbedingt erforderlich. Wir haben daher dem Wunsch des Vorstandes gern entsprochen und die Erhöhung des Beitrags von 450 auf 500 -L auf die Tagesordnung der heutigen Versammlung gesetzt und empfehlen unseren Mitgliedern die Annahme. Die Besprechung des Vorstandes des Börsenvereins mit den Vorsitzenden der Kreis- und Ortsvereine fand am 13. November 1912 in Leipzig statt. Außer dem Vorsitzenden der Vereinigung nahm hieran auch Herr Prager als Verbands-Vorsitzender teil. Einen wichtigen Gegenstand der Tagesordnung bildete die Er örterung der Begründung einer »Deutschen Bücherei« als Ein richtung des Börsenvereins. Solange die erstrebte »Deutsche Nationalbibliothek« in Leipzig mehr oder weniger auf Kosten des Deutschen Reiches errichtet werden sollte, mutzte der Vor stand der Berliner Vereinigung aus vielen, von den Herren vr. de Gruhter und Prager in der Hauptversammlung des Bör- senvereins 1912 angeführten Gründen diesem Plane ablehnend gegenüberstehen und eine Modifizierung, möglichst zugunsten der Königlichen Bibliothek in Berlin, wünschen. Nachdem aber das Projekt die bekannte Veränderung erfahren hatte, war auch für unseren Vorstand eine andere Stellungnahme geboten. Als da her der Vorstand des Börsenvereins auch an die Berliner Kol legen mit der Bitte um unentgeltliche Überweisung ihrer Ver lagsprodukte vom Jahre 1913 ab Herangehen wollte, fanden wir uns im März dieses Jahres infolge seines Ersuchens bereit, seinem Anschreiben an die Berliner Firmen die nachstehenden Worte hinzuzufügen: »Nachdem durch die Freigebigkeit des Sächsischen Staates und der Stadt Leipzig die Errichtung der »Deutschen Bücherei« als Einrichtung des Börsenvereins in Leipzig herbeigeführt ist und eine große Anzahl deutscher Verleger sich bereit erklärt hat, ihre Verlagsartikel dem Börsenverein vom 1. Januar 1913 ab für diesen Zweck unentgeltlich zu überweisen, empfehlen wir den Ber liner Kollegen, hinter den anderen nicht zurückzustehen. Wir be dauern, daß die Entwickelung der Angelegenheit nicht dahin geführt hat, die »Deutsche Bücherei« einer der bestehenden großen Landesbibliotheken anzugliedern, glauben aber, daß der Berliner Buchhandel nunmehr keinen Sonderstandpunkt einnehmen soll, und einpsehlen, der vom Börsenverein ausgesprochenen Bitte nachzukommen und das der nebenhergehenden Broschüre beige- legte Formular ausgefüllt an uns einsenden zu wollen.« Dieser Bitte sind bisher weit über hundert Berliner Firmen nachgekommen. Wir erkennen das Verdienst, das der Vorstand des Börsen vereins und vor allem sein erster Vorsteher, Herr Kommerzienrat Siegismund, sich um die Errichtung der »Deutschen Bücherei« erworben hat, voll und dankbar an und wir wünschen dem groß artigen Institut eine gedeihliche Entwickelung sowie eine segens reiche Wirksamkeit. Aber wir können nicht unterlassen, auch an dieser Stelle unserer Überzeugung Ausdruck zu geben, daß eine Veranstaltung von so großem Umfange und vorläufig noch gar nicht völlig abzusehenden Konsequenzen vom Vorstände des Bör senvereins nicht lediglich auf Grund des sogenannten Notstands paragraphen (H 21 Nr. 12 der Satzungen) hätte geschaffen werden sollen. Um die drohende Gefahr, die sich aus den bekannten Maß nahmen des preußischen Kriegsministers hinsichtlich des Ver- triebs der Generalstabskarten auch für den Berliner Buchhandel ergibt, möglichst abzuwenden, hat der Vorstand der Vereinigung sich mit einer Eingabe an die Berliner Handelskammer gewendet. Diese hat aber ein Eintreten ihrerseits zurzeit abgelchnt, weil
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