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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.06.1913
- Strukturtyp
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- Band
- 1913-06-17
- Erscheinungsdatum
- 17.06.1913
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- Deutsch
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- Saxonica
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pk 137, 17. Juni 1913. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Duchhanvel. 6155 1912 Wieder eine Reihe von Werken herausgegcbcn die ich hier kurz im Titel folgen lassen möchte: »Fauna Rußlands«, — »Briefe und Papiere Peters des Großen«, — »Flora Sibiriens und des fernen Ostens«, — »N. P. Kondakov, Geschichtliche Ikonographie der Mutter Gottes«, — »B. F. Müller, Sammlung geschichtlicher Volkslieder des XVI. und XVII. Jahrhunderts«, — »Archiv der Brüder Turgenjeff«, — »Vollständiges Wörterbuch zum Psalter von Sinai«, — »Lermontows Werke, Bd. 1«, — »Gribojedows Werke, Bd. 2«, — und »Puschkins Briefe«, 2 Bde. Die Fortsetzung eines höchst bedeutsamen Werkes wurde von der »Archiv-Kommission« in Poltawa im Jahre 1912 heraus- gegeben. Es sind die Lieferungen 8—9 von »I. F. Pawlowsky, Kurzes biographisches Lexikon der Gelehrten und Schriftsteller im Poltawaschen Gouvernement im 18. Jahrhundert«. Das Lexi kon enthält recht ausführliche Schriftsteller-Biographien und die Angabe aller im Druck erschienenen Arbeiten mit dem Erschei nungsjahr und den Porträts der Gelehrten oder Dichter. In dem ersten Viertel eines neuen Jahres sind die Neu erscheinungen, wie überall im Buchhandel, auch bei uns in Ruß land recht spärlich, und ich will darum, anschließend an die Be sprechung der neueren russischen Bücher, auch einige polnische Werke erwähnen, die Ende 1912 und Anfang 1913 erschienen sind. Unter den russischen Werken verdient eine Neuerscheinung aus dem Gebiete der Heraldik an erster Stelle genannt zu werden. Der »Versuch einer russischen Heraldik«, der Ende 1913 vollständig vorliegen soll, wird vom Künstler Bilibin und Baron N. A. Tipolt herausgegeben und auf 20 farbigen lithographierten Tafeln mehr als 100 Abbildungen enthalten. Der beschreibende Text und ein Vorwort über den »Ursprung der russischen Wappen« stammt von W. R. Lukowskh, der als guter Kenner russischer Heraldik bekannt ist und dem schönen Werk auch textlich seine Bedeutung sichert. — Es ist eine schöne Sitte, daß Bllcherliebhaber und Sammler ihre Kataloge einem größeren Kreise zugänglich machen und dadurch oft wertvolle Aufschlüsse über ihre Sammelgebiete geben. Einer unserer fleißigsten Kunstblätter-Sammlcr, A. W. Morosow, ließ Anfang 1913 in Moskau erscheinen: »Katalog meiner Sammlung russischer Porträts, Gravüren und Lithographien. I—H«. Wenn man in Betracht zieht, daß es die größte und bedeutendste Blatt sammlung russischer Kunst ist, die viele Unika enthält, so ist die Wichtigkeit des Katalogs für den Kunsthistoriker ja leicht ersichtlich. — Aus der Zeitschriften-Literatur möchte ich heute nur einen höchst interessanten Aufsatz aus dem »Lidlioxlüla russv« über un bekannte Puschkin-Handschristen erwähnen. — Von den polnischen Neuigkeiten scheint mir für den deutschen Leser namentlich ein Werk von L. Stasjak, »VVit Ltrvosr rröcklsm natelmisü Hldrsellta. vürera« von Wert zu fein. Stasjak, ein in den Warschauer Kunst kreisen durch seine kunstwissenschaftlichen Arbeiten bestens be kannter Kunsthistoriker, weist an der Hand von Dokumenten nach, Welchen großen Einfluß Veit Stotz auf das Schaffen Dürers gehabt hat. Reicher Bilderschmuck illustriert in geschickter Weise die auf gestellten Behauptungen. — Noch ein anderes polnischer Werk dürfte des Interesses deutscher Kreise gewiß sein: W. Kossack, »Erinnerungen« (Warschau, Gebethner L Wolfs). Kossack gehörte eine Zettlang zu dem intimen Kreise des Berliner und Wiener Hofes, und seine Mitteilungen über Kaiser Wilhelm II. gehören zu den interessantesten Seiten des Buches. Daß Kossack den Zeichen stift ebenso geschickt zu führen weiß, wie die Feder, zeigen die dem Buche beigefügten Handzeichnungen des Autors. — Sind die Er innerungen Kossacks für den Politiker von Interesse, so sind es die von Casimir Skibinsky (Erinnerungen eines Schauspielers 1796—1885) für den Freund der Theatergeschichte. Diese Er innerungen eines dramatischen Künstlers, die in der polnischen Literatur etwas absolut Neues darstellen, bringen reiches Ma terial für die Geschichte des polnischen Theaters im allgemeinen, und für die der Wilnaer, Warschauer und Krakauer Bühnen im bcsondern. Als letztes möge noch die neueste Veröffentlichung der Gesellschaft der Wissenschaften in Warschau folgen: Wersch- bowsky, »krLxrvilojsIIrolevskieAO stoleernsgo miasta LtarojlVur- Marvx« (Königliche Privilegien der Haupt- und Residenzstadt Alt- Warschau 1376-1772). Riga. Erich Haake. Kleine Mitteilungen. Deutsche Kunsthändler-Gilde. — Die diesjährige ordentliche Haupt versammlung der Deutschen Kunsthändler-Gilde hat am 23. Mai im Berliner Kllnstlerhause stattgesunden. Die reichhaltige Tagesordnung hatte Vertreter des Kunsthandels aus den verschiedensten Städten her beigelockt und der Versammlung einen interessanten und allerseits be friedigenden Verlauf gewährleistet. Dem Geschäftsbericht des 1. Schrift führers ist folgendes zu entnehmen: Wenn das, was in den ver flossenen acht Monaten geleistet wurde, auch nicht welterschlltternd ist, so ist innerhalb des Vorstandes der noch jungen Vereinigung doch fleißig gearbeitet worben. Wohl ist bas wichtigste Ziel der Gilde, dle Bevorzugung der organisierten Mitglieder gegenüber den Nichtorgani sierten durch die Verleger, noch nicht ganz erreicht, doch ist man aus dem beschrittenen Wege ein tüchtiges Stück vorwärtsgekommen und hofft dies vor allem auch von der heutigen Versammlung. Mit besonderer Genugtuung wird konstatiert, daß nun auch die Vereinigung der Kunst oerleger korporatives Mitglied der Gilde ist, und es steht zu hoffen, daß durch die beiderseitige Mitgliedschaft sich wesentliche Erleichterungen in der Erreichung gemeinsamer Ziele ergeben werden. Fälle, resp. Be schwerden, in denen der Vorstand einzngreiscn hatte, lagen verschie dentlich vor. So wegen Schleuderei des Warenhauses Wertheim-Berlln, die aber nicht nachgewiesen werden konnte, wegen Gratisangebotes großer Gravuren für die Abonnenten einer Zeitschrift, wegen des Treibens des fliegenden Kunsthandels und besonders wegen der An griffe der Tagespreise und anderer Publikationsorganc aus den Kunsthandcl. Besonders in letzterem Punkte hat der Vorstand eine rege und anerkennenswerte Tätigkeit entfaltet. Der Kassenbericht des 1. Schatzmeisters weist einen erfreulichen Stand der Mitglieder und der Kasse auf. Trotz der nicht geringen Ausgaben schließt das Geschäftsjahr mit einem Bestand von 1310.12 ab. Der 1. Schatzmeister erntet allseitigcn Dank für die Verwaltung dieses überaus mühevollen Amtes, und es wird ihm Entlastung erteilt. Bei der Erledigung der Aufnahmegesuche entspinnt sich ein lebhafte» pro und oontra, weil die einen in der Gilde eine Elitetruppe des deutschen Kunfthandels sehen wollen, die anderen aber erklären, daß für die Gilde kein zwingender Grund vorliege, Firmen, die zwar nicht erstklassig sind, sich aber mit Fug und Recht Kunsthändler nennen und vor allem sich aus die Satzungen verpflichten, abzulehncn. Schließlich kommt es zu Kompromißvorschlägen, die dahin gehen, die Aufnahme auf ein möglichst weitgehendes Auskunstsmaterial z» stützen. Drei Aufnahmegesuche werden abgelehnt und eine Firma ausgenommen. Der Antrag des Vorstandes, daß die Mitglieder der Gilbe dem Publikum wie dem Kunsthandel gegenüber sich als solche kenntlich machen sollen, wird angenommen, ja als Pflicht erkannt, und die not wendigen Arbeiten werden dem Vorstand übertragen. Auch die gegen die Angriffe der Tagespreise lind anderer Publikationsorgane auf den Kunsthanbel gerichtete Resolution wird, wenn auch in etwas anderer Fassung, einstimmig angenommen. Die Neuwahl des Vorstandes bringt nur insofern eine Änderung, als der 1. Schriftführer erklärt, daß bei seiner Wahl zum Schriftführer und zum besoldeten Geschäftsführer ein Lapsus unterlaufen sei, bzw. daß diese doppelte Eigenschaft gegen die Statuten verstoße. Er bittet deshalb, ihn aus der ehrenamtlichen Stellung zu entlassen, und macht Vorschläge für den Posten des 1. Schriftführers. Als solcher wirb E. Klostermann in Fa. Frommannsche Hoskunsthanblung in Jena ge wählt. Herr Arthur Dobsky ersucht ferner, ihn auch aus seiner Stellung als Geschäftsführer zu entlassen, erklärt jedoch aus allseitigen Wunsch der Versammlung, sein Amt vorläufig noch aus die Dauer eines Jahres verwalten zu wollen. Der Vorstand setzt sich für das GeschäftSsahr 1013/11 wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender: Herr Arnold Spiecker- mann, in Fa. von ElSncr sr Spicckermann, Köln, 2. Vorsitzender: Herr Max Sinz, Dresden, 1. Schriftführer: Herr Eckard Klostermann, in Fa. Frommannsche Hofkunsthandlung, Jena, 2. Schriftführer: Herr Ed. Gießen, Frankfurt a.M., 1. Schatzmeister: Herr Heinrich Cohen In Bonn, 2. Schatzmeister: Herr August Koclsch, in Fa. Th. Lichtcnberg, Breslau. Zum nächsten Tagungsort der Hauptversammlung wird einstimmig Leipzig gewählt. Über seine Teilnahme an der Hauptversammlung der Vereinigung der Kunstverleger berichtet der 1. Schatzmeister Herr Heinrich Cohen und löst allerseits das Gefühl aus, daß man in den Vcrlegerkrcisen den Wünschen der Gilde warmes Verständnis entgcgenbringt und diese auch zu fördern gewillt ist. Von den verschiedenen zur Diskussion gestellten, nicht beschluß fähigen Anträgen werden die meisten sehr lebhaft kommentiert und diskutiert. Besonderes Interesse erregte die Frage über Kunst händlerrabatt für Buchhändler, zu der Herr Klostermann als Vertreter des Buchhandels ebenso manches Treffende vorbringt, wie Herr Schnlbe als Vertreter der Knnstoerlcger. Auch die Punkte: Fliegender Kunst-
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