Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.06.1913
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- 1913-06-17
- Erscheinungsdatum
- 17.06.1913
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- Deutsch
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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6456 Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 137, 17. Juni 1913. Handel durch Maler — Was ist eine Kunsthandlung? — Überproduktion der Kunstverlegcr und Noviiäieneinschränkung und endlich Kunsthandel als Ncbengeschäft zeitigten eine Menge von Aussprachen, die, da sie aus Verleger-, Gcmäldehändler- und Sortimenterkreisen zusainmenströmten, nicht unwesentlich zur Klärung beitragen werben. Reges Interesse fand auch ein Vorschlag, de» Sortimentern den Austausch nicht ver käuflicher Blätter zu ermöglichen und hierfür im Vorstand bzw. beim Geschäftsführer eine Art Vermittlungsstelle zu schassen. Die lebhafte und angeregte Debatte fand erst gegen 9 Uhr abends ihren Abschluß und damit auch die Hauptversammlung. Außergerichtlicher Vergleich. — Nachdem Herr Oswald Roß berg, früher Inhaber der Nordbuchhandlung in Leipzig- Gohlis, in Zahlungsschwierigkeiten geraten war, übernahm die Schutzgemeinschast sür Handel und Gewerbe, Sitz Leipzig, als Gläubigeischutzverband im Interesse der zahlreichen Gläubiger des Herrn R. die Prüfung der Angelegenheit. In einer Glänbigeroersammlung wurde den Gläubigern Bericht erstattet und beschlossen, das Geschäft des Herrn R. zu verkaufen. Das Geschäft ist nun inzwischen verkauft worben und der Kaufpreis bei der Schutz- gemeinschaft als Treuhänder hinterlegt behuss gleichmäßiger Vertei lung an die Gläubiger im Verhältnis zur Höhe der einzelnen For derungen. Gleichzeitig wurde ein Glänbigciansschuß gewählt, bestehend aus je einem Vertreter der Firmen F. Volckmar, Winkler L Voigt und der Heidelberger Fcdersabrik. Die Schutzgcmein- schast hat inzwischen die Remittenden sortieren lassen und diese werden gegenwärtig durch Vermittlung der Firma Fr. Förster in Leipzig den einzelnen Firmen zugesandt. Die Schutzgemeinschast bittet die Firmen, von Vorstehendem Kenntnis zu nehmen. In einer am 8. Juli 1913 stattfindenden Gläubiger- Versammlung wird sie dann Bericht erstatten. Bis dahin werden sämtliche Remittenden verteilt sein, so daß es möglich sein wird, einen genauen Bericht zu geben. Es liegen voraussichtlich 10 A in der Masse. Zur Neueinrichtung des Vertriebs der Generalstabskarten. sVcrgl Bbl. Nr. 107, 138 u. 134.) — In Anknüpfung an die Mitteilung des Berliner Sortimentervcreins in Rr. 134 ist noch zu melden, daß die Vereinsversammlung vom 9. Juni seiner, um die Be sorgung einzelner Karten der Landesaufnahme den Mitgliedern mit bescheidenem Nutzen zu ermöglichen, lm Einklang mit 8 7 der Verkaufsordnung den folgenden Beschluß gefaßt hat: -Die Besorgung in Einzelsälle» von Karten der königlich preußischen LandeSausnahme soll derart vorgenommcn werden, daß die Karten von der amtlichen Bermittelungsstelle mit Händlerrabatt oder zum vollen Ladenpreise beschafft und mit einem Aufschläge von 20 A auf den Ladenpreis an das Publikum abgegeben werden. Die Mitglieder verpflichten sich durch Unterschrift zu diesem Auf schläge. Die Preisfestsetzung für den Auszug der Karten auf Lein wand soll in bas Ermessen jedes Mitglieds gestellt sein.» Der Vorstand des Berliner Sortimcntervercins spricht dabet die Erwartung aus, daß kein Mitglied sich von der Verpflichtung zu diesem Preisausschlag ausschließt. Nur durch ganz einmütiges Vor gehen wird man in absehbarer Zeit erreichen können, daß dem Sor timent ein normaler Rabatt auf die Karten der Landesausnahme ge währt wird. Findet dagegen das Kriegsministerinm zu dem jetzigen, mit Recht als Trinkgeld bezeichncten Rabatt buchhändlerische Ver mittler, so ist nicht nur jede Verbesserung der Bezugsbedingungen ausgeschlossen, sondern cs liegt auch die Gefahr nahe, daß andere amtliche Veröffentlichungen in gleicher Weise durch die Behörden vertrieben werden. Deshalb liegt es im Interesse des ganzen Sorti ments, daß sich auch andere Vereine die mitgeteilten Beschlüsse des Berliner Sortimentervcreins zur Richtschnur nehmen. Personalilachrichteil. Ordensverleihung. — Zum 25jährigen Regierungsjubiläum S. M. des Kaisers wurde Herr Kgl. Kommerzienrat Karl Siegis- mund in Berlin, der hochverdiente Erste Vorsteher des Börsen vereins, mit dem Noten Ablcrorden III. Klasse ausgezeichnet. Camille Lcmonnier f. — Der belgische Romanschriststeller Camille Lemonnier ist am 13. Juni im Alter von 71 Jahren gestorben. Er gehörte neben Verharren und Maeterlinck zu den bedeutendsten Ver tretern der belgischen Dichtkunst. Als Sohn eines Advokaten, dessen Beruf er ebenfalls ergreifen sollte, trat er sür kurze Zeit in den Justizdienst ein, wurde jedoch schon mit 22 Jahren freier Schriftsteller. Nach dem Tobe seines Vaters führte er aus einem abgelegenen Schlosse, in der Gegend von Namur, ein freies Naturleben, dessen Frucht sein erster Roman »tlos Illnmancks« mar, worin er, als Verehrer von Rousseau und Rubens, den Kult der freien Natur pries. Sein bedeutsamstes Werk ist wohl der Roman »klu MLIs», die tragisch-wilde Liebesgeschichte eines Wilderers und einer Bauerntochter. Als ihm dafür der Fünfjahresprcis der belgischen Regierung versagt wurde, feierte ihn die jungbelgische Schule in einem größeren Bankett als ihren Meister. Lemonnier hinterläßt ei» umfangreiches Lcbcnswerk von über sünfzig Romanen. Er wandelte schon vor Zola in den Kußtapsen des Naturalismus und bereits vor dessen »Germinal« entwarf er in »Hsppe-Llwir« 188k ein erschütterndes Bild des Elends der belgischen Grubenarbeiter. In seinem 1875 erschienenen Roman »Lsckan» schilderte er »ach einem Besuch des Schlachtfeldes die Schrecken des Krieges. Nach einigen gewagten realistischen Sittenromanen ging er später zur Erörterung sozialer und religiöser Probleme über. Pros. vr. Eduard Holzapfel f. — In Straßburg ist dieser Tage der ordentliche Professor der Geologie an der dortigen Universität vr. Eduard Holzapfel im Alter von 59 Jahren gestorben. Er hatte in Marburg studiert und war 1882 Dozent an der Technischen Hoch schule zu Aachen geworden, an der er 1894 zum etatsmäßigen Professor der Paläontologie und Geologie ernannt wurde. Er ver öffentlichte: »Ccphalopodcn von Erdbach-Brcitschcid« <1887), »Die Mollusken der Aachener Kreide« <1887—88), »Das Rhctntal von Binger brück bis Lahnstein« (1893), »Das obere Mitteldevon (Schichten mit Gebirge» (1895) u. a. m. Eprechsaal. Faule Kunde»! Eine Anzahl angesehener Berliner Sortimentsbuchhandlungen, vorwiegend wissenschaftlicher Richtung, hat sich zusammengetan, um ge meinsam eine Internationale Liste fauler Kunden zu sammenzustellen und regelmäßig und dauernd die gegenseitigen Er fahrungen auszutauschen. Es ist dabei von verschiedenen Seiten dem Wunsche Ausdruck gegeben worden, daß möglichst ein gemeinsames Zu sammengehen vieler Firmen, auch anderer Städte, stattfinde, und zwar in erster Linie solcher Sortimente in Universitätsstädten und an anderen großen Plätzen, die Verkehr mit ausländischer Privat kundschaft unterhalten. Wir richten deswegen an alle diejenigen Sortiments-Buchhändler, die der Angelegenheit Interesse entgegenbringen, das Ersuchen, der Unterzeichneten Firma kurz ihre Zustimmung und ihre Bereitwilligkeit zu einem gemeinsamen Vorgehen bekanntzugeben, um dann auf Grund dieses Materials weitere Schritte einzuleiten und zusammen zu beraten. Sollten sich genügend Firmen verschiedener Städte zusammen finden, so müßten natürlich zunächst die lokalen Interessen in den Hintergrund treten und den betreffenden Firmen ein und desselben Platzes zur Bearbeitung unter sich überlassen bleiben, denn vorerst denken wir, wie bereits oben bemerkt, an eine internationale L i st e. Für alle Mitteilungen, die sich irgendwie auf diese Angelegenheit beziehen, sind wir verbunden. Oscar Rothacker, Berlin N. 24, Frieörichstr. 105 8. Daß eine solche Liste, die innerhalb eines geschlossenen Krebses von zu diesem Zwecke verbundenen Interessenten als eine geheim e zu führen wäre, viele Verluste verhindern könnte, kann man aus den zahl reichen Warnungen schließen, die dem Börsenblatt zugehen. Die Redaktion eines öffentlichen Blattes kann aber solche War nungen der Allgemeinheit nur dann bekannt geben, wenn ihr genaue Unterlagen vorgelegt werden, aus denen sich einwandfrei ihre Berechtigung ergibt. Als eine solche ist die erfolgte Anzeige bei der Staatsanwaltschaft ebensowenig anzusehen wie die Versicherung, daß der Einsender bereit sei, für den Inhalt der Warnung die volle Verantwortung zu tragen. Das muß er ohnehin, nur daß der Redak teur durch diese Versicherung nicht von seiner Haftung befreit wird. Do also das Börsenblatt als öffentliches Blatt nur in besonders ge arteten Fällen andere Firmen vor Schaden schützen kann, dürfte die Ausführung obiger Anregung im Interesse des internationalen Buch handels zu begrüßen sein. Red. Verantwort!. Red. t. V: Richard Albert i. — Verlag: Der Börfenvere nder Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus, Hospttalstr. Druck: N a m m L S e e m a n n. Sämtlich in L e t p z t g. — Adresse der Redaktion: Leipzig-R., Gerichtsweg 28 sBuchhändlerhaus).
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