7050 Mrlmbla» b. Dlsch». «uchh»»d-I. Vermischte Anzeigen. ^ 154, 7. Juli 1913. Ehmäe^raktur Die nach Entwürfen von Herrn Professor F. H. Eymcke entworfene Schrift, wohl augen blicklich die einzige künstlerische und dabei stilreine Fraktur, ist jetzt in den hauptsäch lichsten Graden von mir sertiggestellt und steht den Herren Verlegern in meiner Offizin gern zur Verfügung. Eine kleine Schriftprobe lasse ich folgen, damit Sie sich selbst von ihrer Schönheit überzeugen können. 8 Punkt Der -Name „Fraktur" deckt nach dem heutigen Sprachgebrauch zweierlei -vegriffe. Seinen Ursprung dankt er wohl seiner weitreichendsten -vedeu- tung, mit der er sämtliche Gruppen unserer deutschen Vruchschrtft im Gegen satz zur Antiqua umfasst, angefangen von der gotischen Textur des -Mittel alters über die Aenaissanceform der Schwabacher hinaus bis zu den Zopfschriften de- achtzehnten und den -verfallformen des neunzehnten Jahrhunderts, die noch jetzt allgemein im Gebrauch sind, gn engerer und neuerer Vedeutung versteht man unter „Fraktur" eben die beiden letzt genannten Schriftgruppen und darunter ganz besonders deren klassischsten Ausdruck, wie er etwa in der Type g. G. 3. Vreitkopfs und seiner Zeit genossen zu finden ist. Den Formen dieser begrenzten Vedeutung soll die hier vorliegende kurze -Betrachtung gelten. Bilden doch gerade sie einen Typ, den sich das deutsche Volk zu seinem ureigensten Schrtftgebrauch ausgebildet hat und mit dessen Werden die Entwickelung unseres Schrifttums, unserer heimischen Literatur aufs innigste verknüpft ist! Letten sie doch auch ihren -Ursprung aus einer künstlerischen Epoche her und ist ihre Entstehungsgeschichte mit einem Künstlernamen verknüpft, den man gewohnt ist, an erster Stelle zu nennen, wenn von deutscher Kunst gesprochen wird. Die gotische Texturschrist des Mittelalters dient noch durchaus allgemein 12 Punkt Der Name „Fraktur" deckt nach dem heutigen Sprachgebrauch zweierlei Begriffe. Seinen -Ur sprung dankt er wohl seiner weitreichendsten Ve deutung, mit der er sämtliche Gruppen unserer deutschen Vruchschrift im Gegensatz zur Antiqua umfaßt, angcfangen von der gotischen Textur des Mittelalters über die Äenalssancefvrm der Schwa- bacher hinaus bis zu den Zopfschriften des acht zehnten und den Äerfallformen des neunzehnten Jahrhunderts,die noch jetztallgemcinimGebrauch sind. 3n engerer und neuerer Vedeutung versteht man unter „Fraktur" eben die beiden letztgenann ten Schriftgruppen und darunter ganz besonders deren klassischsten Ausdruck,wie er etwa in derType 12 PlINN Der Vame „Fraktur" deckt nach dem heutigen Sprachgebrauch zweierlei Vegriffe. Seinen Ursprung dankt er wohl seiner weit reichendsten Vedeutung, mit der er sämtliche Kruppen unserer deutschen Vruchschrift im Gegensatz zur Zntiqua umfaßt, an gefangen von der gotischen Textur des Mittelalters über die Renaissameform der öchwadacher hinaus bis zu den gopf- schriften des achtzehnten und den Verfallformen des neun zehnten Jahrhunderts, die noch jetzt allgemein im Gebrauch sind, gn engerer und neuerer Bedeutung versteht man unter „Fraktur" eben die beiden letztgenannten Schriftgruppen und darunter ganz besonders deren klassischsten Ausdruck, wie er etwa ln der Type g.K.g. Vreitkopfs und seiner Zeitgenoffen zu finden ist. Den Formen dieser begrenzten Vedeutung soll die hier vor- liegendekurzeVetrachtung gelten. Bilden doch geradeste einen Typ, de» sich das deutsche Volk zu seinem ureigensten Schrift gebrauch ausgebildet hat und mit dessen Werden die Ent- 14 Punkt Der Vame „Fraktur" deckt nach dem heutigen Sprachgebrauch zweierlei Vegriffe. Seinen -Ur sprung dankt er wohl seiner weitreichendsten Bedeutung, mit der er sämtliche Gruppen un serer deutschen Vruchschrift im Gegensatz zur Antiqua umfaßt, angefangen von der gotischen Textur des Mittelalters über die Aenaissance- form der Schwabachcr hinaus bis zu denZopf- schriftcn des achtzehnten und den Verfallformen des neunzehnten Jahrhunderts, die noch jetzt allgemein im Gebrauch sind, gn engerer und neuerer Vedeutung versteht man unter „Frak-