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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.08.1913
- Strukturtyp
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- 1913-08-01
- Erscheinungsdatum
- 01.08.1913
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 176, l. August 1913. mich meistens länger als zehn Stunden ist, und daß meine Frau auch den ganzen Tag allein sein muß, allerdings auch Wohl mal ungeduldig und verdrießlich wird, wenn ich erst um zehn Uhr abends oder gar noch später aus dem Geschäft nach Hause komme. Das Leben ist einmal Arbeit! Aus Stuttgart gingen mir folgende Stammbuchzeilen zu: »Die Aufgabe des Menschen ist, zu lernen, seine Freiheit würdig anzuwenden. Das wird nicht dadurch erreicht, daß man ihn knechtet und ihm sein Recht auf seine tägliche Feierstunde nimmt.« »Die Freiheit taucht (taugt!) nicht für die Menschen; sie mißbrauchen sie nur! — die alte faule Ausrede der Be» drücker.« Auch durch diese Anwürfe fühle ich mich nicht getroffen, ich möchte sie mit den obigen Auslassungen über den schimpfenden und mürrischen Nörgler nur etwas tiefer hängen. Im übrigen hoffe ich, daß im Jungbuchhandel doch noch etwas mehr Arbeits freudigkeit und Lust vorhanden ist, als diese beiden Schreiben sie atmen, weiß es auch aus eigenen Erfahrungen. Sonst könnte einem bange werden um die Zukunft des Buchhandels. Hamburg, 26. Juli 1913. Justus Pape. Blaues Blut. Ein musikalisch-statistischer Sommerartikel. Von Ernst Challier ssn. in Gießen. Es ist nicht wegzuleugnen, daß wir uns in einer Zeit must- kalischcr Misere befinden, ganz abgesehen von den Unruhen, die jetzt die musikalische Welt stören und von denen ich ja in diesen Blättern wiederholt ausführlich berichtete. Eine anscheinend epi demisch werdende Musikverdrossenheit herrscht. Der Musikhandel glaubt in erster Linie die Warenhäuser dafür verantwortlich machen zu müssen, trotzdem auch in deren Abteilung XXb für Musikalien keine Seide gesponnen wird. Die Gründe hierfür müssen wo anders liegen, denn auch in der Konzerlwelt kriselt es bedenklich, die Mehrzahl der Konzerlgeber deckt mit ihren Dar bietungen kaum die Kosten; es sind eben zuviel Menschen, die Musik machen wollen, und zu wenig, die zum konzertmätzigen Hören Neigung haben. Der bescheidene Musikfreund genießt in jedem Cafe, jeder Kneipe und Gott weiß wo umsonst Musik von sogenannten Künstler-Kapellen, die oft weder eine Kapelle vor stellen, noch mit Kunst etwas zu tun haben. Das Umsonst ist dabei gar nicht so weit her, da sie ihren Obolus indirekt ent richten, indem ihnen Alkohol und Kaffee knapper gereicht werden. Den Menschen mit verfeinertem Geschmack fehlt heute die Kost, die ihnen mundet; das Hochmoderne, das ihnen in den vornehmen Konzerten vorgesetzt wird, können sie nicht verdauen, es lang weilt sie, aber sie dürfen sich das — um Gottes willen — nicht merken lassen und noch weniger es aussprechen. Da wird denn nach Möglichkeit der Konzertsaal gemieden, man geht in einen der vielen Kinos, wo zwar auch Musik ist, aber doch nur als Nebensache, die das Trommelfell nicht belästigt. Es kommt sogar vor, daß selbst die teuersten Größen den Saal nicht mehr füllen und bei allzu Modernen die sonst nie versagenden Freischärler die Gefolgschaft verweigern. Da kommen dann die Konzertgeber aus ganz wundersame Gedanken: man arrangiert Komponisten abende, sogenannte Sehkonzerle. Einige ganz Scharfsinnige stellen Programme zusammen, in denen nur Werke gekrönter Häupter ausgenommen werden, wobei freilich auf die persönliche Mit wirkung verzichtet werden muß. Selbstverständlich kann einer dieser höchsten Herrschaften mit seinen Gaben nicht einen Abend füllen, sie sind darin stets bescheiden gewesen und tragen jeden falls an der herrschenden Überproduktion keine Schuld. Die Zahl der komponierenden Fürstlichkeiten ist jedoch keineswegs so gering wie man im allgemeinen annimmt, und merkwürdigerweise hat nicht etwa ein kleiner Fürstenhof, der abseits der hohen Politik nur der Kunst leben kann, die meisten Vertreter, sondern unser deutsches Kaiserhaus, das kricgsgewohnte Geschlecht der Hohcn- zollern ist es, das in der Musik weit voransteht. Dem Alphabet mich stets unterordnend, lasse ich die be treffenden Herrschaften nach den Ländern gruppiert hier folgen: Anhalt. Friedrich, Erbprinz v. A. Bayern. Ludwig II., König von Bayern, 1845—1886. Ludwig Ferdinand, Prinz von B. Max Emanuel, Herzog in B. Margarete Fürstin von Thurn u. Taxis. Braunschweig. Philippine Charlotte, Herzogin von B. England. Heinrich VIII., König von E., 1491—1547. Albert, Prinz von Sachsen-Coburg-Gotha (Prinz-Gemahls, 1819-1861. Alfred, Prinz von Großbritannien, Herzog von Edinburg. Herzogin von Kent. Prinzessin Heinr. von Battenberg, Mutter der Königin von Spanien. Frankreich. Heinrich IV., König von Frankreich, 1589—16IV. Louis XIII., König von Frankreich, 1601—1643. Marie Antoinette, Königin von F., 1755—1793. Hannover. Georg V., König von H. (als Kronprinz), 1819—1878. Hessen. Moritz, Landgraf von Hessen, 1572—1622. Alexander Friedrich, Landgraf von Hessen. Ernst Ludwig, Grotzherzog von Hessen, geb. 1868. Espörance, Prinzessin zu Solms-Braunfels. Marie, Prinzessin zu Isenburg-Büdingen. Hohenzollern-Hechingen. Friedrich Wilhelm, Fürst zu H., 1801—1869. Holland. Prinzessin Friedrich der Nieder!., geb. Prinzessin v. Preußen. Liechtenstein. Rudolph, Fürst von Liechtenstein. Mecklenburg. Georg Alexander von Mecklenburg. Oldenburg. Elmar, Herzog von Oldenburg. Österreich. Ferdinand III., Kaiser von Österreich, 1608—1657. Leopold I., Kaiser von Österreich, 1640—1705. Joseph I., Kaiser von Österreich, 1678—1711. Rudolph, Erzherzog, 1850—1889. Peter Ferdinand, Erzherzog. Preußen. Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth, Schwester Friedrichs des Großen, 1709—1758. Friedrich II. (der Große), 1712—1786. Anna Amalie, Schwester Friedrichs d. Gr., 1723—1744. Heinrich, Bruder Friedrichs d. Gr., 1726—1802. Friedrich Wilhelm III., 1770-1840. Louis Ferdinand, 1772—1806. Friedrich Wilhelm IV., 1795-1861. Augusta, Kaiserin, 1811—1888. Albrecht, Sohn, 1837-1906. Wilhelm, Prinzessin, geb. 1855. Wilhelm II., Kaiser, geb. 1859. Joachim Albrecht, geb. 1890. Friedrich, Prinz. Albrecht, Prinzessin. August Wilhelm, Prinz. Heinrich, Prinz. Reutz. Heinrich IV., Prinz von Reutz. Heinrich XXIV., Prinz von Reutz j. L. lFortsejiUna auf Seite 77581
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