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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.07.1925
- Strukturtyp
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- 1925-07-04
- Erscheinungsdatum
- 04.07.1925
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- Deutsch
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X- 154, 4. Juli 1925, Redaktioneller Teil. »ö-l-Kbl-tt I, d, Dgchn, Buch-mid-t, 10727 Ich möchte endlich auf die Kommunalbeamtcn verwci>en, die von dielen Erlassen nicht ersaßt werden. Es wird aber wahrscheinlich von Vorteil fein, wenn auch den Kommunen und ihren Leitungen diese Erlasse des Rcichsministeriums des Innern in Verbindung mit dem Rcichswirtschastsministerium und der sächsischen Regierung sowie die wahrscheinlich diesen folgenden Erlasse der Landesregierungen als Musterbeispiele vorgelegt werden, und daß die Kollegen, die in den Stadtverwaltungen irgendwie Sitz und Stimme haben, darauf dringen, daß auch die einzelnen Kommunen gegen diesen eingcrisscncn Unfug Vorgehen und Vorsorge treffen möchten, daß der Handel der Beamten und der Handel innerhalb der Räume der Behörden aufhört, (Lebhafter Beifall,) Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvereins Max Röder (Mülheim, Rührst Ich stelle diese Entschließung zur Besprechung, Wird dazu das Wort gewünscht? Otto Dabelow (Hamm i, W.)t Meine Damen und Herren, ich befürchte: diese preußische Verordnung oder Verfügung hat einen Pferdefuß, Den Pferdefuß erblicke ich darin, daß nach dem Wortlaut »H andel» mit Büchern nicht getrieben werden darf. Ich vermute, unter »Handel» versteht man einen Vertrieb m i t B e rd i c n st. Wenn Bücher ohne Verdienst oder zum Selbstkostenpreise weitervertrieben werden, befürchte ich, daß der Staat sagt: das fällt nicht darunter, das ist kein -Handel», --»»»»- Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvereins Max Röder (Mülheim, Ruhr): Ich glaube kaum, daß die Be fürchtung des Herrn Dabelow zutreffend ist. Wir werden aber auch diesen Punkt weiter verfolgen. Wird hierzu das Wort noch verlangt? — Das ist nicht der Fall, Dann kommen wir zur Abstimmung, Ich bitte auch diesmal diejenigen, die gegen diese Entschließung sind, sich erheben zu wollen, — Die Entschließung ist einstimmig angenommen. Wir gehen weiter und kommen zu dem Punkt: Vereinsbuchhandel, — Lieferung an Neugrün düngen, - Buch gemein schäften und ähnliche Unternehmungen, Albert Dieder! ch (Dresden): Meine Damen und Herren, das Sortiment und, wie ich glaube, mit diesem auch wohl der gesamte Verlag erblicken in diesen Reugründungen, in diesen Buchgcmeinschaften eine ganz außerordentliche Gefahr für den deutschen Buchhandel, und nicht nur für den deutschen Buchhandel, sondern auch für das gesamte Publikum, indem cs von den Buch- gemcinschaften durch die im Tätigkeitsbericht erwähnte Uniformierung des Geschmacks und der Auswahl bei der Herausgabe ihrer Schriften in seiner Geschmacksrichtung beeinflußt wird und indem auch einer Verflachung des Geschmacks Vorschub geleistet wird. Die Deutsche Buchhändler-Gilde hat gestern eine Entschließung in diesem Sinne gefaßt, die ich heute nicht zur Abstimmung vorlcgön will, aber von der ich Ihnen doch Kenntnis geben möchte. Sie lautet: Die am 9, Mai 1925 in Leipzig versammelten Mitglieder der Deutschen Buchhändler-Gilde erblicken in der zu nehmenden Entwicklung von Buchgemeinschasten und ähnlichen Unternehmungen wie beispielsweise dem Bolksverbaisd der Bücherfreunde eine große Gefahr nicht nur für das deutsche Buchhandelsgewcrbc, sondern auch für die Geschmacks entwicklung des deutschen Lesepublikums, Ganz abgesehen davon, Laß das liberhandnehmen solcher Bestrebungen die Gefahr einer starken Uniformicruhg namentlich auf schönwissenschastlichem Gebiet in sich schließt, muß der Vcrlagsbuchhandel befürchten, daß ihm die Buch- gemeinschaften die wertvollsten Autoren durch Gewährung ungewöhnlich hoher Honorare abspenstig machen. Das Sortiment ist vom Vertrieb der durch die Buchgcmeinschaften herausgegcbenen Werke ausgeschlossen. Die in Privatverlagcn erscheinenden Werke derjenigen Autoren, die auch an die Buchgemeinschaften Werke abgeben, werden voraussichtlich beim Sortiment keinen Absatz finden, da das Publikum die im Preise billigeren Erscheinungen der Buch- gemcinschaften bevorzugen wird. Das deutsche Sortiment kann sich daher im eigenen Interesse und im Interesse der Geschmacksbildung weiter Volkskreise für die Verbreitung von Werken solcher Autoren, die Mitarbeiter von Buch- gcmeinschaftcn sind, nicht einsetzen, (Lebhafter Beifall,) Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvereins Max R ö d e r (Mülheim, Ruhr): Wird hierzu noch das Wort ver langt? — Das ist nicht der Fall, Wir gehen weiter: Verhandlungen mit der Bereinigung der Schulbuchverleger, — Ich habe eben schon bei Gelegenheit der Anfrage des Herrn Dabelow kurz über den Stand dieser Angelegenheit referiert, Revision der Verkehrsordnung, — Bedingtverkehr, — Bücherbettel, — Papier Normung, — Werbung, Fritz Schnabel (Prien am Chiemsee): Meine Damen und Herren, wenn ich zu der Frage der Werbung das Wort nehme, dann geschieht es bestimmt nicht, um Ihnen hier über die Werbung einen ausführlichen Bortrag zu halten. Das Problem der Buch werbung ist so groß, daß es innerhalb einer Versammlung wie der heutigen nicht gelöst werden kann. Es ergibt sich eine große Reihe von Fragen, die in ihrer Gesamtheit, soweit ich für den Buchhandel sprechen darf, zum Teil noch als ungelöst betrachtet: werden müssen. Der Buchhandel hat noch bis vor ganz kurzer Zeit aller Propaganda ein wenig mißtrauisch, zum Teil sogar ab lehnend gegenübergestanden. Erst die Nachkriegszeit hat uns gezwungen, aus der uns selbst auferlegten Reserve hcrauszutreten und kräftiger für die Verbreitung unserer Bücher einzutrcten. Es ergab sich dabei, daß uns zwei Wege zur Verfügung stehen: erstens der Weg der Einzelwcrbung und zum andern: der Weg der Kollektivwerbung, der gemeinschaftlichen Werbung, Einige meiner Kollegen haben mich gebeten, wenigstens in großen Zügen hier klarzulegen, welche Wege bei Einzelwcrbung und bei der Kollektivwerbnng zu gehen sind. Es hat sich nämlich, als mehr und mehr der Ruf: »Propaganda!» erscholl, die Sitte herausgebildet, möglichst viel Inserate aufzugeben, Prospekte zu verschicken und ähnliche Bcrtricbsmaßnahmen dieser Art anzu wenden; es hat sich dann -- ich spreche das hier aus und möchte es unterstreichen — eine gewisse P r o p a g a nd a m üd i g k e i t bemerkbar gemacht. Als nämlich alle dasselbe machten, verfingen diese Mittelchen nicht mehr, und der Erfolg waren lange Gesichter und leere Kassen, Nun könnte man leicht geneigt sein, die ganze Propaganda als etwas für den Buchhandel Unmögliches bciseitezn- schieben. Aber davor möchte ich warnen. Meine Damen und Herren, wxr Propaganda machen will, muß sich mit dem Wesen dieses Zweiges kaufmännischer Tätigkeit erst selbst bekannt und vertraut machen. Wahllos Propaganda machen bedeutet Geld znni Fenster hinauswerfen, und Propaganda bedeutet nicht immer Geld nusgeben; Propaganda bedeutet auch: rührig sein. Wichtig ist für uns alle, daß wir wissen, was wir wollen. Deshalb muß beim Sortiment wie beim Verlag vor dem Beginn der Propaganda ein Plan bestehen: sin Feldzugsplan, nach dein marschiert wird, ein Plan, nach dem geschlagen wird. Meine Damen und Herren, lassen Sic mich einleitend sagen, daß zur Propaganda auch die gute Organisation gehört, und ich möchte hier einmal aussprechen, daß zur Propaganda auch der schnell und richtig funktionierende Betrieb gehört. Die Durch arbeitung unserer Betriebe läßt mitunter viel zu wünschen übrig. Die amerikanischen Kollegen haben den Grundsatz ausgestellt: »Höflichkeit, Schnelligkeit und Gründlichkeit!», und ich glaube, daß wir nichts Besseres tun können, als einmal unsere bisherigen Verkehrs- und Vcrtriebsfornien daraufhin durchzuprüsen, ob sie in allen Teilen den Anforderungen, die man billigerwcisc an sie stellen kann, gerecht werden. Namentlich möchte ich davor warnen, in einer Dezentralisierung des Buchvertriebcs das Heil zu
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