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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.08.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-08-09
- Erscheinungsdatum
- 09.08.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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?980 Börsenblatt f. d. Dlschil. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 183, g. August 1913. Sprechsaa!. Veciegcrischc Kurzsichtigkeit. (Vgl. Nr. 165, 170 u. 177.) Ich habe letzthin einige Sendungen, die 4 wogen, den Firmen, die von Leipzig in der 3. Postzone wohnen, direkt mit halbem Porto gesandt. Und das Resultat?! Die meisten schrieben: »Wir kürzten Ihre Rechnung um 25 da wir nicht direkt mit halbem Porto bestellten.« Eine Lehre, das; man niemals dem Sortiment Wohltaten unver langt erweisen soll. Ou — e. Mit vielem Interesse habe ich die Ausführungen Liber das halbe Porio gelejen. Jcy dehne sie auch noch ans Sendungen aus, die diretc ü eond. verlangt werden, und bei denen das Porto natürlich in Rechnung gestellt werden mnsz. Wenn die Herren Einsender wüßten, mit wieviel Portoriickständen man zu kämpfen hat ich habe solche, die auch nach 4—5 Fahren trotz einer erheblichen Zahl von Mahnbriefen nicht be richtigt werden , so würden sie es verstehen, daß die Verleger wenig Lust haben, in der von den Herren Einsendern gewünschten Weise zu expedieren. Cs liegt also am Sortiment ganz allein, durch eine prompte Bezahlung dieser kleinen Restchen sich die Wohltat direkter Sendungen zu erhalten bzw. zu schaffen, denn es kann dem Verleger doch wirklich nicht zngemutet werden, jahrelang solche kleine Posten immer wieder als Saldo vorzntragen und schließlich auf Verlustkonto abzuschreiben. 8. Aus Der Praxis des AnliquarratS- und SorttmeurSduchhaudels. Zwei Anfragen. 1. Auf ein Gesuch im »Börsenblatt«, eine ältere Chronik betref fend, erhalte ich 2 Offerten. I. offeriert: Jahr, Band 1 Mk. 20.—. 1! offeriert: Jahr, Mt. 50.—. Nach Rücksprache mit meinem Auftraggeber, der ein abgeschlossenes Werk wünscht, wird das Exemplar zu Mk. 50, »falls komplett, sauber und gut erhalten«, bestellt. Daraufhin erhalte ich nur Bd. 1, auf Reklamation kommt die Nachricht, daß das Werk nicht weiter er schienen sei. Wie ich nachträglich feststelle, stimmt das letztere. Mein Besteller verweigert die Annahme: hätte er gewußt, daß die Chronik nur in dieser Form (Bd. 1 apart) existiert, würde er sie überhaupt nicht bestellt haben. Dies seine Motivierung. Ter betr. Antiquar steht ans dem Standpunkt, da nicht mehr er schienen sei, könne er auch nur Band 1 liefern, ergo habe er richtig expediert. Nach meiner Meinung war er bei Abgabe der Offerte ver pflichtet, Band 1 zu offerieren; da er dies nicht tat, mußte ich glauben, es mit einem kompletten Exemplar zu tun zu haben, zumal ich die billigere Offerte (Bd. 1 Mk. 20) vor mir hatte. Zum mindesten hätte- er beim Eintreffen meiner Bestellung: »falls komplett« stutzig werden müssen, und vor Aussühren der Bestellung wäre eine dies bezügliche Anfrage bei mir am Platze gewesen. Wer hat recht? 2. Ein Gutsbesitzer erhielt mit einer Novitätensendnng ein Güter- adreßbuch zur Ansicht. Nach einiger Zeit sandte er es zurück, zum Teil ausgeschnitten. Als ich ihm schrieb, ich bedauerte, nicht zurücknehmen zu können, antwortete er, daß ihn das nichts anginge, er habe nur einige Stichproben gemacht und gefunden, daß Fehler in dem Werke seien, vor allem fehle der und der Ort. Das letztere stimmt zwar nur zum Teil, indem das betreffende Dorf allerdings nur znm kleinsten Teil, beziigl. seines Gütcrkomplexes, ansgeführt ist. Bin ich zur Rücknahme verpflichtet? Durch das teilweise Aus schneiden ist das Buch doch in den Besitz des Betreffenden über- gegangcn, und für eventuelle Mängel, in bezug auf den Inhalt, kann ich doch unmöglich haften. Ich bitte um Anssprache. Erwähnen will ich noch, das; es sich um einen ausgesprochenen »Prozeßhansel« der hiesigen Gegend handelt, der bei einer Klage mit Vergnügen sämtliche Instanzen durchpeitscht. Halle a. S., 7. August. Rudolf Heller. Der ä cond-Vertrieb. (Vgl. Nr. 179.) Wir halten cs für hochinteressant, das; dieses Kapitel einmal ange schnitten wird, es ist geeignet, manchem Verleger die Augen zu öffnen. Tie »alte westdeutsche Verlagshandlung« hat also festgestellt, daß sie von einer Jahres-ä cond.-Auslieferung in Höhe von 159 987 .// 8^ 7o ab ge setzt hat! Ein trauriges Ergebnis, wenn man berücksichtigt, das; der Zustand der Nemittcnden derartig zu sein pflegt, das; der Ver leger kaum die Hälfte davon wieder voll verwerten kann. Das Gesamt ergebnis ist also für ihn ein e r h c b l i ch c r V c r l u st gewesen. Und Beraiwvortlichcr Redakteur: E in i l Thomas. — Verlag: Ter^ B ö r s e n so geht es sehr, sehr vielen Verlegern, mehr als man glaubt, so das; dieses Kapitel nicht nur den Verlegern, sondern a u chdenSort i- mcnter n zu denken geben muß. Eine weitere betrübende Erscheinung für den Verleger ist die, das; die Mehrzahl der Sortimenter sich nachträglich den Barrabatt gutzn- schreibcn beliebt. Es geniert sie dabei gar nicht, wenn sie das Buch schon 2—3mal (vielleicht auch noch blind) disponiert hat. Daß dem Verleger bar bezogene Werke, wenn auch unbeabsichtigt, znm ü cond -, also zum höheren Preise remittiert werden, ist ja leider auch eine all tägliche Erscheinung. Der Lortimeter betrachtet eben jeden Verleger als denjenigen, dem es unverdicntermaßen besser geht, als ihn», und daher führt er den »Kampf bis aufs Messer«. Daß er damit den Ast absägt, ans dem er selbst sitzt, will er immer noch nicht einsehen. Hk. Eine süddeutsche Verlagsbuchhandlung schreibt: Seit mehreren Jahren schon stelle ich fest, wieviel prozentual von dem Kommissionsgut zu den beiden Messen bezahlt wurde, und kann mit folgenden Zahlen dienen: 1908 — 15 X> 7o. 1909 — 13-/3 7o- 1910 - 11',io 7- 1911 — knapp 11 1912 - IO'/.« ')o. In der Zeit von fünf Jahren ist also das Ergebnis um rund ein Drittel langsam, aber unaufhaltbar ge>unken. Da mein Geschäft sich nicht im Niedergang befindet, so erkläre ich mir diesen Rückgang nur mit den ständig zunehmenden Barnachbezügen bzw. den Meßabrech- nungen zu Barpreisen. Die »Rabattnot« des Sortiments findet durch obige Zahlen eine gewisse Beleuchtung. In der Schlußbemerkung zu dem Eingesandt im Börsenblatt Nr. 179 vermisse ich den Hinweis darauf, daß sehr viele Verleger nur geheftete Bücher in Kommission liefern, so daß in sehr vielen Fällen von den Kunden, denen das broschierte zur Ansicht gesandt wurde, auf Grund dieser Ansichtssendung gebundene Exemplare bestellt werden. Diese Bestellungen sind dann doch direkte Erfolge der Kommissions sendung. Ich habe im vergangenen Jahre bei einer großen Verlags- sirma die Sache nachgeprüft und gefunden, daß die festen Nachbezügc gebundener Exemplare gar nicht unbedeutend sind. Hierbei ist bei der mir unverständlichen Vorliebe vieler Sortimenter für den Bezug vom Barsortiment auch deren Absatz zu berücksichtigen. Ferner ist zu berücksichtigen, ob die westdeutsche Verlagsfirma unverlangte Sendungen macht. Ich kenne eine derartige große west deutsche Vcrlagshandlung, die sich nach meiner Anschauung nicht wun dern kann, wenn der Absatz von ä cond.-Liefernngen nicht im Ver hältnis zur aufgcwandten Mühe steht, denn sie sendet mir z. B. viel zu viel von ihren Neuigkeiten. Daß von einigen Verlegern zu viel in Kommission verlangt wird, dürfte allerdings vollständig richtig sein, dem gegenüber steht die Erfah rung der mittleren und kleineren Verleger, deren Vcrlagsartikel trotz Wahlzettel und Anzeigen nur ganz ungenügend bestellt werden. Es gibt eben viele Sortimenter, die einen Verlagsartikcl nur nach der Größe des Verlegers beurteilen, nicht aber nach dem Titel und der bei- gcgebencn Empfehlung des mittleren oder kleineren Verlegers. Wie stark dies der Fall ist, kann ich an einem Beispiel meines eigenen Ver lages der letzten Wochen beweisen. Pfingsten zeigte ich das Erscheinen eines Werkes mit dem Titel »Großstadt und Religion« an. Dieses Thema interessiert Lehrer und Theologen jeder Richtung in allen Gegenden, in denen Industriearbeiter leben; cs interessiert Armen- behördcn, Stadtverwaltungen, wie überhaupt alle Kreise, denen das Wohl unseres Volkes am Herzen liegt. Trotzallcdem ist die Nachfrage auf meine erste Anzeige sehr gering gewesen. Jetzt wird auf das Buch in den verschiedensten Zeitschriften aufmerksam gemacht, und täglich laufen Bestellungen aus Industriestädten ein. Weshalb hat das Sorti ment die Bedeutung dieses Buches nicht gleich erkannt? Liegt es viel leicht daran, daß mein Verlag sehr klein ist, und das; cs sich daher nicht der Mühe lohnt, von mir ein Buch zu vertreiben? H a m b u r g. H e i n r. B oyse n. Warnung. Von einer erzgebirgischen Firma wird vor einem Reisenden ge warnt, der unter Vorlage von Papieren, die ans den Namen Günthe r lauten, vorgibt, von der Firma W. Vobach L Co. in Berlin beauftragt zu-sein, Abonnenten zu sammeln. Wer so vertrauensselig ist, ihm die Provision im voraus zu bezahlen, wird ihn bald als Schwindler er kennen. G. wird beschriebe» als ein kleiner, schmächtiger, im Alter von ca. 28 Jahren stehender Mann mit rötlichem Haupt- und Barthaar (kleinem Schnurrbart). verein der Lettischen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 sBuchhändlerhauS).
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