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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.08.1913
- Strukturtyp
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- Band
- 1913-08-12
- Erscheinungsdatum
- 12.08.1913
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- Deutsch
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185, 12. August 1913. Redaklioneller Teil. Dörscnblatl f. b. Dlschn. Duchriandcl. 8013 «Ivleinc bereits kurze Zeit nach dessen Erstaufführung in Buch form erschienen (Fasquelle, 3 krs. SO ots.). Die Xouvell«- ksvus krauqaisa gibt als posthumes Werk von Charles-Louis Philippe, dessen Bände in trefflicher deutscher Übersetzung bei Fleischet L Co., Berlin, erschienen, 6>ig,iles Llauvkarcl (3 krs. SO ots.) heraus. Dann wären noch zu erwähnen: Paul Margueritte, I-es svureos vivos (Plon); Ohnet, I-e kartisau und Binet-Valmer, lÄ Vreatuis (beide bei Ollendorff), sowie Gyp, dlapolevuetta (Calmann-Lävy); der Preis eines jeden Bandes beträgt 3 krs. 20 ets. Am 22. Juli ist auch seitens der Deputiertenkammer der als dringend eingereichte Gesetzentwurf betreffs der Beteiligung der französischen Republik an der Internationalen Buchgewerbeaus stellung in Leipzig 1914 angenommen worden. Paris. Johannes Gretzmann. Kleine Mitteilungen. Zu »Eine Leihbibliothek vor 50 Jahren« (vgl. Nr. 178). — Auch ich hatte Gelegenheit zur Durchsicht alter Bibliotheksbestände, allerdings nur ausraugierter Bände. Doch ergänzten diese die noch heute bestehen den Bestände einer Leihbibliothek. Ein noch vorhandener Katalog aus dem Jahre 1844 gewährt einen guten Überblick über den Bestand einer damaligen Leihbibliothek. Der 20 600 Bände umfassende Katalog bei einer gleichzeitigen Einwohnerzahl von 11 000—12 000 läßt darauf schließen, daß die Bibliothek viel benutzt wurde. Das Lescpublikum setzte sich, wie wohl auch heute, hauptsächlich aus drei Kategorie« zusammen: 1. den Lesern von Clauren, Hahn-Hahn, Pichler usw., die heute wohl mit den Marlitt-, Eschstruth- usw. Lesern zu vergleichen wären; 2. denjenigen Lesern, die nur unterhalten sein wollten und doch eine gewisse Note von der Lektüre verlangten, wie sie Kotzebue, Jean Paul, Gutzkow, Alexis, Scheffel usw. besaßen; heute bevorzugt dieser Kreis etwa Stratz, Heer, Herzog u. a.; 3. den gebildeten Lesern, die mit großer Auswahl lasen. Diese fanden in dem genannten Kataloge reiche Auswahl, und auch die heu tigen Leser dieses Kreises finden viele Bekannte, in erster Linie die Klassiker: Achim von Arnim, Bürger, Fvuquo, Geliert, Goethe — nur in Einzelausgaben, die aber häufig Nachdrucke sind —, Jffland, Klop- ftock, Kleist, Körner, Hauff, Heine (Buch der Lieder in 1. Ausg.), Herder, Hölty (Gedichte), Lessing, Schiller — in Einzelausgaben und sämtliche Werke in 18 Bänden. Dritte, neue verschönerte Ausgabe, komplett, auf schönem milchweißen Papier, mit hübschen lithogr. Titelblättern —, L. Tieck, Voß, Wieland u. a. Die Art der Ankündigung von Schillers Werken zeigt, daß Ansätze gewisser Bestrebungen bekannter Verlagshäuser, ihre Artikel in guter Ausstattung zu bieten, schon damals vorhanden waren. Wir finden aber auch »römische Prosaiker«, sowie Dante, Byron, Shakespeare, Lafontaine, Chateaubriand, Voltaire, Scott, Dickens, »Taschenbuch ausländ. Klassiker« und »Theater des Auslandes«. Humoristen finden wir in Saphir, Beckmann (Eckensteher Nante), Brennglas (Berlin, wie es ist s^els und — trinkt) u. a. vertreten. Die Cüronique seanckaleuZe des Päpstlichen Stuhles, des Pariser Hofes und die Chronik des Oeil Loeuk sind heute noch gelesene Bücher. Auch finden wir eine ganze Anzahl Reisebeschreibungen und historische Bücher (von 1813: »Der heilige Krieg«) verzeichnet. Sehr zahlreich sind die Taschenbücher. Von den Zeitschriften, die unter der Rubrik »Fortsetzungen u. Zeitschriften« angezeigt sind, findet man literarische, Wochenzeitschriften, musikalische, Modenzeitungen, Zeitschriften für Unterhaltung, geographische u. a., wie »Natioual- zeitung der Deutschen« und »Allgemeine Hanöluugszeitung«. Kunst wurde auch gepflegt, wenigstens könnte man das aus dem Titel schließen: »Zehmeu, Neue Erklärung und Beschreibung der Hogarth- schen Kupferstiche«. Die Titel: »Höchstnöthige Belehrung und Warnung für junge Mädchen zur frühen Bewahrung ihrer Unschuld, von einer erfahrenen Freundin«; »Hain, Rath an meine Tochter«; »Halberstadt, Briefe über Moralität, Würde und Bestimmung des Weibes«; »Hufe- land, Anleitung zur physischen und moralischen Erziehung des weib lichen Geschlechts« sprechen für sich selber. Daß die Bibliothek sehr vielseitig war, beweisen auch folgende Titel: »Bildungsbuch fiir Jünglinge«; »Die gelehrige Hauswirtin«: »Die Knnst zu gefallen und zu fesseln, oder guter Rath an Frauen über die Mittel ihre Reize zu heben«; »Die Kunst mit Weibern glücklich zu sein; nach Goethe, Lafontaine, Rousseau und Wieland«; »Die Kunst eine reiche Partie zu machen. Ein Handbuch für arme Teufel« oder gar »Die wahre Kunst, dergestalt zu lügen, daß es der Mühe lohnt ge druckt zu werden, oder wunderbare Neisegeschichten des Frhrn v. Münch hausen«. Daß man auch aktuelle Schriften bevorzugte, geht aus dem Titel: »Aktenmäßigc Darstellung der wider den Gemeinderath Ernst Emil Hoffmanu in Darmstadt anhängig gemachten Untersuchung wegen Theil- nahme an angeblich bei den Wahlen zum 6. großh. Hess. Landtage vor- gefallcner 17 Kreuzer (!) betragender Bestechung« und anderen zahl reichen Flugschriften hervor. Dumas, Victor Hugo, Eugen Sue sind anscheinend recht fleißig gelesen worden. Heute finden wir deren Werke im »Kino« wieder. Der große Erfolg von »Schillers Räubern« ist wohl die hauptsächliche Veranlassung der in großer Anzahl vorhandenen Schauerromane und Räubergeschichten. Titel wie »Gerillo, Der große Näuberhauptmann, oder das warnende Gerippe im Brautgemach« muten uns doch ein wenig sonderbar an. Geschmack muß für diese Art Romane oder besser für diesen Stoff auch heute noch vorhanden sein, wenigstens lassen gewisse schreiend bunte Ankündigungen von »Kinodramen« darauf schließen, und der große Andrang zu diesen wäre nur ein Beweis mehr. Bemerkenswert ist noch, daß viele Bücher einen Polizeistcmpel tragen, zum Zeichen, daß sie die damals übliche Steuer passiert haben. Ein mir vorliegendes Anmelduugs- und Quittungs-Buch über steuer pflichtige Gegenstände weist z. B. aus, daß am 2. März 1844 neue ge bundene Bücher das Steueramt passiert haben und dafür 22 86- "nd 4 ^ an Steuern bezahlt worden sind. Unsere Klassiker waren also in den alten, gut geführten Leih bibliotheken reichlich vertreten. Sollten die durchgesehenen Bestände in dem besagten Artikel nicht auch ausrangierte Bücher gewesen sein? Ich nehme an, daß bei Aufhebung der alten Leihbibliothek vorher ver kauft worden ist, was sich verkaufen ließ; nun, und das waren doch in erster Linie die gelesenstcu Bücher, also auch die Klassiker. Der Schluß, daß fast nur oder größtenteils Schauerromane gelesen wurden, ist meines Erachtens ein Trugschluß. Osnabrück. Wilhelm Gehrisch. Internationaler Verein fiir medizinische Psychologie und Psycho therapie. — Die diesjährige Tagung findet am 10. und 20. September in Wien statt. Von den augemeldeten Vortrügen ermähnen wir Pros. Bleuler-Zürich über »Medizinische Psychologie«, Prof. Nanschburg- Budapcst über »Gedächtnisstudieu«, Or. Stickel-Wien über »Psycho- genese und Psychotherapie des Fetischismus«, vr. v. Stauffenberg- Münchcn: »Zur Pathologie der Angst«, I)r. Häberlin-Basel über »Psychoanalyse und Erziehung«, vr. Klafka-Münchcn über das Verhältnis der Tierpsychologie zur Physiologie und Bio logie, vr. v. Hattingberg-Heidelberg zur Psychologie des kindlichen Eigensinns, vr. Paul Schrickcr-Wicn über erste Kindheitserinnerungen, 1)r. Alexander Schmid-Wien über Schillers Frauengestalten, Otto Krus-Wien über Kinderlügcn und Or. Kramer-Wien über Berufswahl. Verband Deutscher Waren- und Kaufhäuser. — Wie der B. B.-C. mitteilt, beabsichtigt auf der demnächst in Leipzig stattfindcnden Generalversammlung des Verbandes Deutscher Waren- und Kauf häuser, der etwa 800 ordentliche Mitglieder umfaßt, eine große Anzahl mittlerer und kleinerer Warenhäuser ihren Austritt aus dem Verbände anzumelden, um eineu neuen Verband zu gründen, in dem sich speziell die Warenhäuser zusammcuschließen sollen, die weniger als eine Mil lion umsctzcn. Die kleineren Warenhäuser sind mit den Maßnahmen des Verbandes Deutscher Waren- und Kaufhäuser unzufrieden, da sie der Ansicht sind, daß dieser in erster Linie die Interessen der Niesen- warenhäuscr wahrnimmt, die der kleineren Betriebe aber vernachlässigt. Für den 10. Vcrbandstag des Alldeutschen Verbandes, der vom 5. bis 8. September in Breslau stattfindet, ist folgende Tages ordnung festgesetzt worden: Freitag, den 5. September, vormittags 10 Uhr, Sitzung des geschäftsführeuden Ausschusses. Sonnabend, den 6. September, vormittags 10 Uhr, Sitzung des Gesamt- Vorstandes: 1. Die politische Lage. — Berichterstatter: Rechts anwalt Claß, Mainz, und General Keim, Berlin. 2. Zur Lage in Nordschleswig. — Berichterstatter: Landgerichtsdirektor I)r. Hahn, Kiel. 3. Die Welfenfrage. — Berichterstatter: Zeituugsherausgeber l)r. Pohl, Berlin. 4. Die Fremdenlegion. — Berichterstatter: Schrift steller Heinrich Sievers, Flensburg. 5. Wahlen. 6. Sonstiges. Sonntag, den 7. September, vormittags 10 Uhr im Kammermusiksaale des Kouzerthauses: Verbandstag: 1. Eröffnungsansprache des Vor sitzenden. 2. Die Lage des Niederdeutschtums in Südafrika. — Be richterstatter: Negierungsrat Gerstenhauer, Meiningen. 3. Über Raffen und Raffen-Pflege. — Berichterstatter: vr. meck. Flituer, Weißenfels (Saale). 4. Polnische Fortschritte und der Abbau der preußischen Poleupolitik. — Berichterstatter: Pfarrer Friedland. Bromberg. 5. Jahresbericht für das Jahr 1012. 6. Verbaudstag für das Jahr 1014. 7. Geschäftliches.
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