Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.08.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-08-12
- Erscheinungsdatum
- 12.08.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19130812
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191308125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19130812
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1913
- Monat1913-08
- Tag1913-08-12
- Monat1913-08
- Jahr1913
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktion Aus dem französischen Buchhandel. VII. <VI stehe Nr. 153.) Der neue Verkaufstarif. — Schriftstellergruppe und Kritik. — I« llvre des IndLpsndants. — Von den Futuristen und der typo graphischen Revolution. — I-'Lntr'aidc tittöraira. — Genter Aus stellungsbericht. — Novitäten. — Frankreich und die Bugra. In der Juni-Nummer des »llournal äcs löbraires« werden die offiziellen Sitzungsberichte der letzten Generalversammlung der 6kambro sz-ncklcalc clcs I-ibraircs äk krancc veröffentlicht, und es dürfte sich Wohl verlohnen, auf verschiedene Punkte hinzu- weisen, die als treffende Illustration des französischen Buch handels angesehen werden können. M. Michaud, der Präsident, stellte mit Befriedigung fest, daß die Sortimenterkammer in jedem Monat einen Zuwachs an Mitgliedern zu verzeichnen habe, so daß die Mitgliederliste des Syndikats in absehbarer Zeit das Adreßbuch der wirklichen Buchhändler darstellen werde. Wenn dies Resultat nicht schon heute erreicht sei, so läge der Grund darin, daß noch nicht alle Buchhändler deutlich die Rolle erkannt hätten, die sie in einer Gemeinschaft zu spielen haben. Denn die überzeugtesten Egoisten müßten verstehen, daß sie für sich selbst arbeiten, wenn sie sich für das Gedeihen ihres Berufs interes sieren, und auch die eifersüchtig über ihre Unabhängigkeit Wachen den müßten sich klarmachen, daß sie nichts von ihrer Freiheit aufgäben, wenn sie sich zur Verteidigung der Lebensinteressen ihrer Korporation zusammenschlössen. Der genannte Redner bemerkte dann, daß ein offizielles Adreßbuch des französischen Buchhandels zwar noch nicht bestände, doch seien alle dafür nötigen Grundlagen gesammelt, so daß es genüge, diese auf dem laufenden zu halten. Es sei nur abzuwarten, ob das Syndikat der Verleger seine Zustimmung und Unterstützung für die ge plante Veröffentlichung gäbe. In seinem Vortrag über die Mittel, durch die das Los der Sortimenter gebessert werden könne, betonte M. Pericat, daß Buchhändler heute nicht mehr in der Lage seien, ihren Kunden Geschenke machen zu können. Aus dem Grunde spricht er sich für die Einhaltung des Ladenpreises aus, schlägt aber vor, dem Kunden bei Barzahlung einen Skonto zu gewähren. Zur Unter stützung der Autoren belletristischer Literatur mögen die 3 krs. 50 cts.-Bände auch fernerhin für 3 krs. abgegeben werden, aber alle wissenschaftlichen Werke, die ebenfalls 3 krs. 50 vts. kosten und oft nur mit 20 Prozent Rabatt geliefert werden, sollten nur zum Katalogpreis abgegeben werden. Die Verleger müssen ge beten werden, den Preisbezeichnungcn das Wörtchen »net« bei zufügen. Ein anderer Sortimenter bemerkte zu dieser Frage, daß es für den Absatz eines Buches gar nicht darauf ankäme, mit welchem Rabatt es dem Publikum angeboten würde, vielmehr seien seine Notwendigkeit, rcsp. sein künstlerischer oder literarischer Wert ausschlaggebend. Als Hauptergebnis dieser Generalversammlung muß der von ihr angenommene neue Verkaufstarif angesehen werden, der ab 1. September 1913 in Kraft tritt und dessen be achtenswerteste Punkte nachstehend folgen: eller Teil. Es müssen zum Katalogprets, ohne jeglichen Rabatt, oder Prämie oder Skonto irgendwelcher Art, verkauft werden: 1. Schulbücher; 2. alle Werke, die hinter dem Preisaufdruck das Wörtchen not tragen; 3. alle Werke zum Preise von 5 ots. bis 5 krs. inklusive. Ausnahmen: a) Die Klassikerausgaben verschiedener Firmen, wie Charpentier, Hachette usw., die den Preisaufdruck von 3 krs. oder 3 krs. 50 ots. tragen, könnsn für 1 kr. 75 ots. abgegeben werden; b) Die 3 krs. 50 ots.-Bände können für 3 krs. verkauft werden. Es können mit einem Höchstrabatt von 57» abgegeben werden: alle Werke über 5 krs. bis zu 20 krs. inkl. (ausgenommen die unter die ZK 1 und 2 fallenden Bände); mit einem Höchstrabatt von 10 7°: alle Werke, deren Preis 20 krs. übersteigt, mit Ausschluß der von ZZ 1 und 2 betroffenen Bände. Bemerkungen: Für Werke, die eine »Kollektion« oder das »Gesamtwerk« desselben Autors bilden, ist der gestattete Höchstrabatt nach dem Katalogpreis eines jeden Bandes gesondert zu berechnen, solange der Käufer die bolle Serie nicht auf einmal und in feste Rechnung abnimmt. In den Fällen, wo der Verleger den Ladenpreis für ein Werk aufhebt, erhält der Sortimenter das Recht, das Buch zu einem beliebigen Preise zu verkaufen. Kein Sortimenter kann sich durch Herstellung besonderer Einbände der Anwendung des vorliegenden Tarifs entziehen. Ausnahmsweise bleibt für juristische Werke der Tarif vom 16. April 1911 bestehen. An dieser Stelle ist seinerzeit von der Spannung berichtet worden, die zwischen den Schriftstellern der rechten und denen der linken Seite der Seine herrschte. Als Folge dieses »Krieges der beiden Seiten« hat sich unlängst ein »6onsoii central des lit- teratenrs libros« gebildet, der aus 60 Mitgliedern besteht, wo von je die Hälfte Poeten resp. Prosaschriftsteller sind; weitere Schriftsteller werden als »membres amis« ausgenommen. Alle 14 Tage werden je fünf Poeten und fünf Prosaschriftsteller durch das Los bestimmt, um aus der Reihe der neuen Werke, die dem »6vnsei>« übersandt wurden, diejenigen auszufuchen, die eines Hinweises würdig erscheinen, und diese Bücher können dann mit einer Binde versehen werden, die folgende Worte tragen soll: »kccommaucke par Io Oonseil central ckes litteratcurs libres«. Als Hauptgrund für die Bildung des »Lonseil central« wird an gegeben, daß es im Interesse der »literarischen Wiedergeburt« nötig sei, gegen den immer stärker werdenden merkantilen Geist in der Literatur und die bezahlten Reklamen vorzugehen. Bekanntlich gibt es in Paris neben den offiziellen »Salons« für Malerei, Plastik und angewandte Kunst den »Salon Oos In- clepeuckants«, in dem jedes eingesandte Kunstwerk zur Aus stellung gelangt. Es gibt in diesem Salon für die ausstellenden Künstler weder eine Jury, noch Preise. Nun haben bekanntlich 1045
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder