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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.06.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1925-06-20
- Erscheinungsdatum
- 20.06.1925
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- Deutsch
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142, 20. Juni 1925. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. DUclin. Vi,«t,bandel. 9979 Urteil liefen Kurt Ehrlich Verlag. —Den Mitgliedern des Börsen vereins ist bekannt, dass gegen die Firma Kurt Ehrlich Verlag in Berlin SW. 61, Blllcherstraße 12, Klage erhoben morden ist, die sich auf Unterlassung der Benutzung des Titels »Börsenblatt« oder einer ähnlichen Bezeichnung bei Herausgabe des von der Firma Kurt Ehrlich Verlag verlegten InscratenorganS richtet. Nachdem das Landgericht l Berlin bereits durch einstweilige Verfügung dem Klageantrag statt- gegeben hatte, ist diese Verfügung nunmehr durch Urteil vom 12. Juni 1925 bestätigt worden. Das Urteil lautet: »Der Beklagte wird verurteilt, die Herstellung und Verbrei tung des von ihm unter dem Titel »Börsenblatt für den gesamten Buchhandel« gegründeten Blattes unter diesem Titel oder mit einem anderen Titel, welcher die Worte »Börse und Buchhändler« in irgendeiner Verbindung miteinander enthält, bei Vermeidung einer fiskalischen Strafe für jeden Fall der Zuwider handlung zu unterlassen. Das Urteil ist gegen Sicherheitsleistung von 3000 Mark vorläufig vollstreckbar. Die Kosten des Rechtsstrei tes werden dem Beklagten auferlegt«. Auf den Prozeß wird noch zuriickzukommen sein, wenn die Ur teilsgründe erst vorliegen. Verstcigcrungskalcnder. 24. und 25. Juni: K. A. Staufs L Cie., Köl n. Kupferstiche, Ra dierungen, Schabkunstblätter, Handzeichnungen alter Meister des 16. bis 18. Jahrh. 401 Nrn. Mitte Juli: Wissenschaftliches Antiquariat Creutzer G. m. b. H., K ö ln. Nachlaß-Auktion I. M. Nöntz-Düsseldorf. Der Rhein und seine Nachbargcbiete. Tl. I. 2500 Nrn. Ausstellungen. — In Königsberg i. Pr. hat die Buchhand lung Gräfe L Unzer in letzter Zeit S o n d c r a u s st e l l u n - gen ins Leben gerufen, die sie »Wege zum Buch« nennt. Es handelt sich um zusammengefaßte Büchersammlungen aus der Werk statt von etwa 80 deutschen Verlegern, deren Namen Wahrzeichen deutscher Geistesarbeit geworden sind. In den Schaufenstern uno in den Jnnenräumcn wurden in den letzten Wochen Werke der Verleger Franz De u ticke, Wien, und des Internationalen Psychoanalytischen Verlags in Wien ausgestellt. Die neue Ausstellung ist ganz und gar dem Verlage Eugen Dicderichs in Jena gewidmet. — In Stuttgart wird von der Kunsthand lung L. Schall er G. m. b. H. im Juni—Juli eine Kollektiv- Ausstellung gezeigt von Theodor Schüz, Handzeichnungcn und Graphik von KätheKollwitz und junge französische Kunst. Wirksame Werbung. Bei dem historischen Maigrasen- scstzug, der am Montag, dem 8. Juni, in den Straßen A l t - H i l d e s h c i m s veranstaltet wurde, stellte die Firma Franz Borg meyer einen großen Festwagen, der durch glückliche Verquickung moderner Formen und Farben mit alten Folianten, Pcrgamentrollen und Kostümen sehr anziehend wirkte. Ans einem gewaltigen Buche (Ausmaße: 3,60X2,40X0,75 m) war Fansts Studierstube aufgebaut. Auf dem Sessel saß Faust in weitem Talar, umgeben und halbbegraben von alten Folianten. Hinter ihm, eine Hand auf Fausts Schulter haltend, stand Mephisto in flam- dendem Not und Gold, ans den Pferden ein Fuhrknecht in mittelalter licher Tracht. Der Wagen, der äußerst imposant wirkte, wurde vom Publikum mit Blumen überschüttet. Wir empfehlen den Herren Kol legen diese Art eigentümlicher und eindringlicher Werbung: Ansichten des Wagens stellt die genannte Firma gern zur Verfügung. Schaufensterwettbewerb in Vraunschwcig. In der Woche vom 14.—20. Juni fand auf Anregung der Arbeitsgemeinschaft des Einzel handels in Braunschweig ein allgemeiner Schaufenster-Wettbewerb statt. Der Verlag Georg W e st e r m a n n hat dafür drei Preise in Höhe von 100, 50, 50 Mark für die besten Schaufenstcrdckorationen unter Voranstcllung seiner Vcrlagswcrke ausgesctzt und als Preis richter den Direktor der Städtischen Handwerker- und Kunstgewerbc- fchulc Herrn Rudolf Kurt gewählt. Das Berliner Biichcrschaufenster. — Der Berliner Korrespondent des 8ven8ka OaZblacket macht die Leser des genannten Blattes in einer kleinen Plauderei mit den Eindrücken bekannt, die der Anblick eines Berliner Bücherschausensters hcrvorrust. Zunächst, meint der Verfasser, gibt uns das Buchfcnster schon an und für sich eine Vor stellung davon, was das Publikum liest, von der wissenschaftlichen Speztatliteratur natürlich abgesehen. Um den rechten Blick hierfür zu gewinnen, ist es am besten, einen Buchladen zu wählen, der nur über ein einziges Schaufenster verfügt und darin alles das ansstcllt, womit das Publikum angclockt werden soll. Als besonders ins Auge fallend wird da gleich festzustellcn sein, daß das deutsche Buch nunmehr eine Amerikanisierung erfahren hat. vornehmen Einbände nicht. Während die Umschläge und Einbände vorwiegend in Antiqua gedruckt sind, herrscht im Text die Fraktur vor, die allem Anschein nach mehr denn je geehrt wird. Trotzdem die Preise ziemlich hoch stehen, erscheinen doch täglich neue Bücher, die auch Käufer finden, und man kann hieraus daraus schließen, daß die Verleger sich von den Ubergangsjahren allmählich erholt haben. Der Absatz bleibt aber hinter dem der Vorkriegsjahre zurück. Der Verfasser hat sich, wie aus seinen weiteren Ausführungen zu entnehmen ist, durch eine Anzahl gerade im vorigen Monat infolge des Schanfensterprogramms der Werbestclle des Börsenvereins ays- gelegter Sprachlicher irreleiten lassen. Es erweckte seine Verwunde rung, daß das Interesse für Sprachen, Neiseschilderungcn und tech nische Fächer so groß wäre, während diese doch in das Programm der Werbestelle fallen und zum Beginn der Reisezeit eigentlich nur Saison artikel darstellen. Ansfallend erscheint ihm hierbei die geringe Zahl russischer Bücher, die früher überall gesehen wurden. Der große Ab satz, den einige volkstümliche Sprachlchrbücher erreicht haben, zeuge von einem ungeheuren Interesse für fremde Sprachen, das wieder auf den durch die Stabilisierung hcrvorgerufenen Auswanderungs zwang zurückzuführcn sein dürfte. Dies wäre wohl auch den zahl reichen Neisebeschrcibungen gegenüber der Fall, die übrigens billig und inhaltlich vorzüglich seien. Die ebenfalls zahlreichen populären illustrierten Werke über die Fortschritte der Technik und die Nadio- literatur werden ebenfalls erwähnt. Bezüglich der belletristischen Literatur, meint der Antor, suche man nun das während der Kriegsjahre notgedrungen Versäumte, soweit es sich um Übersetzungen handelt, nachholcn zu wollen. Fran zösische, englische, amerikanische und italienische Literatur konnte ja während des Krieges nicht übersetzt werden, und während der In flationszeit war es wieder unmöglich, die Honorare dafür zu er schwingen. Das ist jetzt anders geworden, und die Zahl der in den Schaufenstern ausgestellten modernen und auch älteren Übersetzungen ist eine ganz beträchtliche, darunter auch dramatische Werke mitgcrech- uet. Die deutsche Originalliteratur scheine hingegen nicht ebenso zahl reich vertreten zu sein, was den Eindruck erweckt, als ob sich, die deutschen Schriftsteller von den Folgen der letzten zehn schweren Jahre noch nicht so recht erholt hätten. Die verschiedenen Schilderungen aus dem Leben der Berliner Neureichen können ja hierbei nicht als ernsthafte Literatur in Betracht kommen. Des weiteren sind dem Verfasser des Artikels die zahlreichen okkulten und psychologischen Schriften ausgefallen, die aber ebenfalls ins Fcnstcrprogramm ge hören, während er gleichzeitig eine Abnahme der biographischen Litera tur. wie auch das Fehlen von politischen und militärischen Schriften hervorhebt. Wenn auch die Anschauungen des Berichterstatters durch den be reits erwähnten Umstand, d. h. das Monatsprogramm der Werbe- stcllc, nicht überall das Nichtige treffen und er vielleicht doch ein Sortiment hätte wählen sollen, das über mehrere Schaufenster ver fügt, so zeigt doch der nahezu zwei Spalten lange Artikel, wie wichtig die sorgfältige Behandlung der Schaufenster ist, die sogar dem Aus lände Material zu Betrachtungen über die deutsche Kultur bzw. die Kultur des büchcrkaufenden Publikums bieten. F. N. Ein belgisches Urteil über die Florentiner Buchmesse. - Im Brüsseler »Vinxtieme Liöele« berichtet Naoul de Noloa über die Florentiner Buchmesse, auf der durch einen seltsamen OrganisationS- fchler Belgien, dessen Buchkunst, wie allein die schönen Kuustpnbli- kationen des Verlags van Oest in Brüssel und von Buschmann in Antwerpen beweisen, durchaus konkurrenzfähig wäre, unvertreten geblieben ist. Der belgische Kunstkritiker rügt mit Recht diese pein liche und vermeidbare Lücke und fährt fort: »Man kann nicht umhin, zu bekennen — nnd die Kongreßteilnehmer haben es mit Bedauern sestgestcllt —, daß in diesem Mittelpunkt des lateinischen Gedankens, der lateinischen Kunst Deutschland einen Sieg davonträgt durch die vortreffliche Einrichtung seines Pavillons, den Geschmack der Ein teilung und Ausschmückung und die vollständige Übersicht, die es den Besuchern über die deutsche Verlagstätigkeit bietet.« 1323*
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