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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.08.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-08-23
- Erscheinungsdatum
- 23.08.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. ^ 195, 23. August 1913. nicht untergeschoben werden, daß er die Vollständigkeit behaupten wolle. Fällt es doch auch keinem Theater-Direktor ein, dem Publikum besonders anzuzeigen, daß er den »Faust« oder den »Hamlet« nur gekürzt zur Aufführung bringe, und niemand wird hierbei etwas finden; es gibt überhaupt keine Aufführung, die mit der Buchausgabe übereinstimmt! Ja, es liegt, wenn der Verleger jede nicht vollständige Aus- gäbe ausdrücklich als gekürzt bezeichnen wollte, umgekehrt die Gefahr vor, daß der Käufer glaubt, die gekürzte Ausgabe enthalte nicht alles Wesentliche. Solchen Mißverständnissen würde die Forderung Fuchs Tür und Tor öffnen. Die gemeinschaftlichen wohlverstandenen Interessen des Buchhandels wie des Publi kums Widerstreiten dem. Selbstverständlich darf dem Käufer nichts Falsches vorgespicgelt werden. Ebensowenig aber soll ihm Mißtrauen gegen seine Geistes-Nahrung eingeflößt, sozusagen der Spiritus denaturiert werden. Kleine Mitteilungen. Die Hauptversammlung des Gustav Adols-Vereins soll vom IS. bis 18. September in Kiel stattfinden. Am Nachmittag des IS. wird in drei, am Vormittag des 17. in zwei Kirchen Festgottesdienst, in mehreren Kirchen auch Kindergottesbienst gehalten. An jedem Abend finden immer gleichzeitig in zweien der größten Säle öffentliche Volksversammlungen statt. Für die Beratungen der Abgeordneten hat die Universität ihre Aula zur Verfügung gestellt. Aus den Gegenständen der Vorträge ist zu ersehen, wie wett sich die Arbeit des Gustav Adolf-Vereins erstreckt. 0. Zöckler aus Stanislau wird über die evangelischen Deutschen in Galizien sprechen, und Geh. Rat Kapplcr, der jetzt im Auftrag des preußischen Obet- kirchenrats Deutfch-Siidwest bereist, wird über seine Reiseerlebnisse berichten. Den Festgästen ist auch Gelegenheit geboten, eine Seesahrt zu machen, den Kaiser Wilhelm-Kanal zu besuchen und ein Kriegs schiff zu besichtigen. Personalnachnchlsn. Jubiläum. — Am heutigen Tage kann die Firma H. Osterwald in Hannover aus ein SOjähriges Bestehen zurückblicken. Die Firma wurde als Buchbinderei und Mtlitär-Formular-Ver lag 1883 gegründet und beschäftigte schon damals etwa 10 Arbeiter, deren Anzahl heute auf das Zehnsache gestiegen ist. In demselben Verhältnis ist auch das ganze Geschäft gewachsen, das seit 1807 mit dem Buchhandel in Verbindung steht und sich auch mit dem Verlag von Fachzeitschristen befaßt. Im Jahre 1895 wurde Herr H. Behrens Inhaber des Geschäfts, dem 1803 Herr P. Schefe an die Seite trat. Im Jahre 1911 wurde ein neues, mit Rohrpostanlage und allen Erfordernissen der Neuzeit eingerichtetes Geschäftshaus bezogen. Herr Schefe konnte am 15. Juni d. I. sein LS jähriges Buchdrucker-Beruss-Jubelsest begehen, wozu wir ihm noch nachträglich unseren Glückwunsch aussprechen, ebenso wie wir ihm und seinem Sozius Herrn Behrens zum Ehrentage ihres Hauses aufs beste gratulieren. 58 Jahre im Dienste einer Firma. — Am L3. August begeht der technische Direktor des Bibliographischen Instituts in Leipzig, Herr Sophia» Brückner, sein fünfzigjähriges Jubiläum als Angestell-! ter dieses Hauses. Geboren am 31. August 1844 in Coburg, wo er auch j seine Lehrzeit verbrachte, trat er 18K3 als Setzer in das Bibliographische Institut, damals noch in Hildburghauscn, ein. Hier wußte er sich bald, bemerkbar zu machen, lernte die übrigen Zweige des typographischen! Betriebes kenne» und gewann dadurch das Vertrauen seines Chefs, des Herrn Hermann Julius Meyer, der ihm nachdrückliche För derung zuteil werben ließ. Nach der im Jahre 1874 ersolgten Über siedlung des Hauses nach Leipzig übernahm Herr Brückner die Direktion der technischen Abteilungen, denen sich im Lause der Zeit noch weitere angliederten und die heute so ziemlich alle Zweige des graphischen Gewerbes umfassen. Den damit in beträchtlichem Maße gesteigerten Anforderungen an seine Umsicht und Arbeitskraft suchte Herr Brückner in rastloser Weise durch Weiterbildung und Nutzbarmachung der neuesten Fortschritte gerecht zu werden. Er besuchte die Fachausstel lungen in Parts und London, lernte die berühmtesten Buchdruckeiei betriebe der deutschen und ausländischen Großstädte kennen und erwarb sich auch hervorragende Kenntnisse aus dem gesamten Gebiet der Buch druckmaschinen, Schnellpressen, Setzmaschinen usw., die bei der stetigen Entwicklung des Bibliographischen Instituts z» einer Weltsirma in allen Zweigen zur Anwendung gekommen sind. Wir wünschen dem Jubilar, der sich in einer beneidenswerten Frische des Geistes und des Körpers befindet, noch viele Jahre kräftigen Schaffens. Gestorben: am 21. August Herr Berlagsbuchhändlcr Ferdinand Lomnitz, Inhaber der Firma Georg Wigand in Leipzig. Der Verstorbene kaufte am l. Januar 1881 von der Witwe des unvergeßlichen Martin Wigand das alte Geschäft Georg Wigand, da? er durch manchen neuen Berlagsartikel bereicherte. Daneben war er im Börsenverein und im Verein der Buchhändler zu Leipzig ehren amtlich tätig; im letzteren hat er seit 1984 dem Vorstand angchört und ist seit 1888 sein erster Vorsteher gewesen. Im Börsenverein gehörte er 1888—1884 dem Wahlausschuß an, in dem er 1882/83 als Vorsitzender, 1881/82 und 1883/84 als Schriftführer tätig war. Von 1883 bis 1988 arbeitete Lomnitz im Ausschuß für das Börsenblatt, dessen Vorsitzender er 1864—1888 war, aus welcher Zeit ihm die Redaktion des Börsenblattes ein dankbares Gedächtnis über den Tod hinaus bewahren wird. Emile Ollivier s. — Der französische Staatsmann Emile Ollivicr, der im Jahre 1878 Ministerpräsident war, ist am 28. August in St.- Gcrvais (Dop. Hautc-Savoie), 88 Jahre alt, gestorben. Emile Ollivicr ist bekannt durch seine Geschichtswerke und ganz besonders durch seine Wirk samkeit als Ministerpräsident im Jahre 1878. Fast Jahr für Jahr erschien ein Band seines »dlmpirs liberal«, das die Geschichte des zweiten Kaiserreiches vom Juli bis September 1878 enthält und bas jetzt auf fünfzehn Bände angewachsen ist. Wenn das Werk nicht ver mochte, das Bild Emile Olliviers wesentlich anders zu zeichnen, wie wir es kennen, so rief doch bas Erscheine» jedes neuen Bandes bei deutschen und französischen Historikern immer neue Erörterungen über die Entstehungsgeschichte des deutsch-französischen Krieges hervor. Robert Rißmann f. — Einem Herzschlag ist der bekannte Schul mann Rektor Robert Rißmann in Berlin im Alter von KL Jahren er legen. Er war seit dem Jahre 1887 Redakteur der Zeitschrift »Die deutsche Schule« und hat sich um den Ausbau der pädagogischen Zentrale des Deutschen Lehrervereins große Verdienste erworben. Ludwig von Bar 's. — Auf einer Reise in England, in Oxford, ist der Geheime Justizrat Professor Or. L. von Bar, Mitglied des Inter nationalen Schiedsgerichtshofes im Haag und früherer deutscher Reichs tags-Abgeordneter, im Alter von 77 Jahren gestorben. Für Strafrecht und Völkerrecht, vor allem aber für das internationale Privatrecht hat Bar in stiller, unablässiger Arbeit Leistungen von bleibendem Wert geschaffen. Mit dem ersten größeren Werk »Das internationale Privat- und Strafrecht« 18K2, mit dem zweibändigen Werke »Theorie und Praxis des internationalen Privatrechts« 1888 und mit dem 1882 erschienenen »Lehrbuch des internationalen Privat- und Strafrechts« hat er sich eine sllhrenöe Stelle unter den Gelehrten aller Völker aus diesem damals noch so gut wie unbeackerten Gebiet gesichert. Noch vor wenigen Jahren, 1988 bis 1888, faßte er niit dem dreibändigen Werke »Gesetz und Schuld im Strafrecht« seine Lebensarbeit auf diesem zweiten Hauptgebiete seiner wissenschaftlichen Betätigung zusammen, um sie für die Reform unserer Strafgesetzgebung verwertbar zu machen. Daneben läust eine übergroße Anzahl von Büchern und Schriften, von Abhandlungen und Vorträgen, die auch das Feld der deutschen Rechts- geschtchte, des Zivilprozesses, des Hypothekenrechts, des Staatskirchen- rcchts wie des Völkerrechts umfasse». OsMchsMi. »6 Erpl. zur Besprechung!?« «Vgl. Nr. 182.) Das ist noch gar nichts. Wie erhielten vor einigen Tagen vom Leiter eines großen staatlichen Kinderkrankenhauses in Berlin das Ansinnen, von einem neuen Büchlein über Kinderpflege, das 1 ord. kostet, 28 Exemplare gratis zu überweisen, da zur Anschaffung keine Mittel vorhanden seien. Es handelt sich um eine Anstalt, deren Einrichtung und Betrieb einen Aufwand von Hunderttausenben er fordert', — aber die Bibliothek wird zusammengebettelt. Das ist in des durchaus kein vereinzelter Fall: ein ähnliches Ansinnen ging „ns in der gleichen Zeit auch von einem anderen großen staatlichen Kinder krankenhaus zu, dessen »Direktor, Professor, Doktor« aber nicht von uns, sondern direkt vom Verfasser dessen sämtliche Schriften für die Bibliothek erbettelte. Man steht wirklich vor einem Rätsel, daß sich Leute, die sich für die eigenen Arbeiten doch sehr gut honoriere» lassen, einer solchen Bettelei nicht schämen. Berantworiltcher Redakteur: Emil r h ° m a «. - Verlag: Der V « r I - n o e r e i :: der Deutschen vnchiiändler zu Leipzig. Deutsches V::chl:ä::dicr!:o::S. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich In Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 lBuchhäiidlcrhansi. Verlag der Ärztlichen Rundschau. Otto Gmelin.
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