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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.10.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-10-02
- Erscheinungsdatum
- 02.10.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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100l8 Börsenblatt f. d. Dtschn. Bnchhandcl. Redaktioneller Teil. ,)v 229, 2. Oktober 1913. entwickelt. Als für den Buchhändler besonders beachtenswertes Verlagswerk sei die im Erscheinen begriffene 2. Auflage der »Jllu- strerad Svensk Litteraturhistoria« der Professoren Schuck und Marburg erwähnt. Bisher erschienen Bd. 1 l Sveriges Litteratur till Frihetstidens Början, und Bd. 2: Frihetstiden och Gusta- vianska Tidehvarfvet. Der Preis des ganz vortrefflich ausge statteten Werkes beträgt 14 L., geb. 16.79 17. für den Band. Zu Ehren des Festtages erschien eine von seinem Sohne Doktor Nils Geber herausgegcbene, nur in 50 Exemplaren gedruckte Festschrift, die Beiträge der bekanntesten schwedischen Gelehrten, wie Ar- rhenius, Gustaf F. Steffen, Nathan Söderblom und Rudolf Kjel- lön, enthält. Besonderes Interesse verdienen die Aufsätze, die den Buchhandel betreffen, von Professor Schlick über Petrus Johan nes Gothus, angeblich Schwedens ersten Verleger, und von Profes sor Karl Marburg »Frön Bokhandelsprivilegiernas portläsings- tid«. Der Pensionsverein schwedischer Buch- und Musikalien händler nahm am Jubeltage eine Ehrengabe von 10 000 17 ent gegen, deren Zinsen in erster Linie als Reisestipendien für fleitzige und begabte Schüler der Buchhandelsschule verwendet werden sollen. Der schwedische Buchhandlungsgehilfenverein feierte am 27. September sein 25jähriges Stiftungsfest. Außer einer reich haltigen Bibliothek (ca. 8000 Bände) steht dem Verein ein Reisestipendien- und Unterstützungsfonds von 20 000 L. zur Verfügung. Dieser Betrag wurde vor einigen Jahren von einem Buchbindermeister namens Lindman gestiftet. Eine Kranken- und Begräbniskasse ist 1890 gegründet worden, deren Mittel sich jetzt auf ungefähr 14 000 17. belaufen. Der Vorsitzende des Vereins, dessen Mitgliederzahl ungefähr 120 Personen beträgt — die meisten davon sind in Stockholm ansässig —, ist seit ca. 12 Jahren O. Arweson (Fritzes Hosbokhandel). Der vorgeschlagene und glücklich abgelehnte amerika nische Zolltarif für Bücher aller Sprachen ließ den schwe dischen Buchhandel nicht unbeteiligt. Die Auswanderung von hier nach den Vereinigten Staaten ist ganz bedeutend (meines Wissens nach halten sich ungefähr 3 Millionen Schweden in Ame rika aus), und demzufolge ist der Export, vorzugsweise billiger Bücher, ziemlich umfangreich. Die Firmen, die in erster Linie be troffen worden wären, sind Lhlen und Akcrlund mit einem Export von ca. 100 000 L. jährlich, sowie die Firma Albert Bonnier, die eine Filiale in den Vereinigten Staaten hat. Aus der schwedischen Schriststellerwelt ist zu berichten, daß das erste Denkmal für August Strindberg durch Errichtung einer Sammlung von Büchern, Bildnissen, Manuskripten usw. im Nordi schen Museum errichtet wurde. Eigentümlicherweise ist dieses sogenannte Strindbergnmseum der Allgemeinheit noch nicht zu gänglich. Ein Monument Strindbergs, vom Bildhauer Karl Eldh entworfen, wurde vom Reichstag im vergangenen Jahre ab gelehnt. Am 11. September starb nach kurzem Krankenlager der Schriftsteller Gustav Janson, ein geborener Stockholmer. Lange Zeit schwankte er zwischen der Malerei und dem Schriftsteller berufe und erst 1900, also in seinem 34. Lebensjahre, erschien das erste Buch, betitelt »Paradiset« (Paradies). Der Roman wurde beim Erscheinen von dem feinsinnigen Kritiker Oscar Levertin sympathisch besprochen und damit Jansons Schriftstellerlaufbahn begründet. Ein Jahr später folgte »Abrahams Offer« (Abrahams Opfer), der das gleiche Motiv wie sein letzter, unter dem Titel »Lögnerna« (Lügen) erschienener Roman behandelt, nämlich die Verwerfung der modemen Kriege mit ihren Greueln. Abrahams Offer spielt im Burenkriege, während die Handlung von »Lög nerna« nach dem türkisch-italienischen Kriegsschauplatz verlegt ist. Abgesehen von den modernen Gesellschaftsromanen, wie Paradi- set und I Mörkret (Im Dunkel), ist Janson vor allem durch den Abenteuerroman aus dem neuzeitlichen Südamerika »Affären Costa Negro« in weiten Kreisen bekannt geworden. Durch die lebhafte und fesselnde Art der Schilderung von Begebenheiten hatte er den großen Leserkreis gewonnen, der den frühen Tod des liebgewonnenen Erzählers aufrichtig betrauert. Sein Schicksal ist umso tragischer, als er durch seine Romane auf den diesjähri gen Friedensnobelpreis große Anwartschaft hatte. Sein neuestes Werk, für das er in den letzten Monaten studienhalber Deutschland bereist hatte und das nun leider nicht vollendet ist, war ein histo rischer Roman aus der Zeit Gustav Adolphs II., des großen Schwedenkönigs. Jansons Werke erschienen Ende vorigen Jahres in billiger Ausgabe gesammelt in 3 Bänden zu 6 17. Den Norske Boghandlerförening (der norwegische Buchhänd lerverein), die Organisation der Verleger und Sortimenter, sieht zurzeit vor einer schweren Entscheidung, die alle Gemüter im norwegischen Buchhandel bewegt. Durch die Generalversamm lung vom Juni sind im Vereine so starke Meinungsverschieden heiten entstanden, daß die weitere Existenz des Vereins gefährdet erscheint. Das Streitobjekt ist der Paragraph 4 der Satzungen, der folgenden Wortlaut hat: »Einem Gehilfen, der mindestens 12 Jahre bei Mitgliedern des norwegischen Buchhändlervereins be schäftigt gewesen ist und die in Paragraph 5 geforderte Kaution stellen kann, darf die Aufnahme nicht verweigert werden, es sei denn, daß 5 Mitglieder der Leitung sich darin einig sind. In die oben genannten 12 Jahre können auch 3 Jahre Beschäftigung im ausländischen Buchhandel oder im Papierhandel eingerechnet werden«. Da nun der eigentümliche Fall eintrat, daß im ver gangenen Jahre 5 der Vorstandsmitglieder die Geschästseröff- uung eines Gehilfen verweigerten, trat die Vereinsleitung selbst für Änderung des Paragraphen ein, indem sie den Vorschlag machte, daß nur dann die Aufnahme verweigert werden könne, falls alle 7 Mitglieder des Vorstandes gegen die Aufnahme sind. Der Erweiterung des Paragraphen widersetzten sich jedoch aus Kurzsichtigkeit und Konkurrenzangst die Provinzbuchhändler mit aller Heftigkeit, und da diese den Kristianiaer Buchhändlern an Stimmenzahl überlegen sind, so wurde der Paragraph in seiner ur sprünglichen Fassung bcibchalten. Allerdings war es nur ein Pyrrhussieg der Provinzler, denn die Diskussion war so scharf, daß die Fortsetzung der Generalversammlung bis zum Herbste verschoben werden mußte, und die Leitung des Vereins bekannt machte, unter Beibehaltung des Paragraphen die Ämter nicht weiterhin führen zu können. Da ein neuer Vorstand in Kristiania nicht zustande kommen kann und die Provinzbuchhändler hart näckig auf Erhaltung des Paragraphen bestehen, so ist zurzeit »Sein oder Nichtsein« die Frage des norwegischen Buchhändlervereins. Falls sich nun nach 60jährigem Bestehen der Verein auflösen sollte, so würde der Verlegerverein die Führung im norwegischen Buchhandel übernehmen, was jedoch nur zum Nachteil der Sorti menter wäre, abgesehen davon, daß durch die Auflösung der ge samte norwegische Buchhandel im Ansehen Schaden erleiden würde. Eine Gewitterwolke, die über den norwegischen Buchhandel heraufzieht, ist außerdem der Antrag eines sozialdemokratischen Abgeordneten im Reichstag auf staatliche Übernahme des Schul- büchergeschästs. Der Abgeordnete führte aus, daß den Eltern durch Wechsel und viele Neuauflagen der Schulbücher zu hohe Kosten erwachsen, die teilweise erspart werden könnten, falls der Staat das Monopol für Schulbücher übernehme. Die sem Vorschläge stimmten Abgeordnete (Lehrer) von der bürger lichen Partei bei. Es ist bedauerlich, daß das Gejammer über die teuren Schulbücher der sonst oft gar nicht so sparsamen Eltern vor den Reichstag gebracht wird. Ein goldener Ring für die 10jährige Tochter oder eine goldene Uhr für den 11jährigen Sohn kann nicht teuer genug sein, kostet aber eine lateinische Grammatik 3 17., so kann man sich 8 Tage nicht beruhigen. Jedem Kenner der Ver hältnisse wird übrigens klar sein, daß eine staatliche Monopoli sierung der Schulbücher unhaltbar ist und bei einer Verwirkli chung nicht nur das Schulwesen, sondern die geistige Entwicklung des Volkes Schaden erleiden würde. Aus Finnland wäre zu berichten: In der Nummer vom 15. August der Zeitschrift »Den Finska Bokhandeln« wird der Jahresbericht des »Finska Bokhandelns Centralutskott« ver öffentlicht. Nach diesem rechnet »Finska Bokhandelns Central organisation« bisher 77 Mitglieder, wovon 26 in Helsingfors seß haft sind. Aus Anlaß des 10jährigen Bestehens veröffentlicht der fin nische Sortimentsbuchhändlcrverein eine Broschüre unter dem Titel »Finska Sortimentsbokhandlareföreningen 1903—1913«. fForisctzung auf Seite IMKs.I
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