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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.10.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-10-22
- Erscheinungsdatum
- 22.10.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Zz 246, 22. Oktober 1913. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 11133 sFortsetzung zu Seite 11064.» rer erfreuen möge. Seine Rede klang in ein Hoch auf Se. Maje stät den König von Sachsen aus. Der nächste Redner, vr. Francke- Bern, nahm Bezug darauf, das; der 18. Oktober der Vergangen heit gewidmet gewesen sei, der Erinnerung an schwere Zeiten, während der heutige Tag der Zukunft gelte, einem Bau, von dem inan hoffen dürfe, daß er in wenigen Jahren als ein jedem zu gängliches Werk des Friedens erstehen werde. Daß es dem Bör senverein der Deutschen Buchhändler vergönnt gewesen sei, dieses Unternehmen ins Leben zu rufen, müsse alle seine Angehörigen mit besonderer Freude erfüllen. Ihr Dank gebühre vor allem Herrn IW. Erich Ehlermann, von dem die erste Anregung ausge gangen sei, nicht minder aber dem Ersten Vorsteher des Börsen verein Herrn Geheimen Hofrat Karl Siegismund, Herrn Hofrat Arthur Meiner und den anderen Herren des Börsenvereinsvorstandes. Ihnen allen gälte darum seiu Hoch. Mit dem Danke an den Redner verband Ge heimer Hofrat Siegismnnd die Verlesung eines Telegramms von I)r. Ehlermann und schlug der Versammlung, einer Anregung vr. Franckes nachgehend, die Absendung eines Telegramms an vr. Ehlermann vor. Nachdem Geheimrat Prof. vr. Bohsen dem Danke der Bibliothekare unter Hinweis auf die engen Be ziehungen zwischen Bibliotheken und Buchhandel Ausdruck ge geben und der Deutschen Bücherei eine weitere gedeihliche Ent wicklung gewünscht hatte, gedachte der Erste Vorsteher noch mit Worten des Dankes des Festausschusses für seine mühevolle und meist wenig dankbare Arbeit. * * * Nicht lange mehr, und im Osten unserer Stadt wird sich neben dem Völkerschlachtdenkmal die Deutsche Bücherei er- heben: die Stätte des Friedens neben dem Monument des Krieges, Vergangenheit und Zukunft miteinander ver knüpfend. Ein stiller, ernster Mahner das eine, nicht kleinmütig zu verzagen, wenn der Weg des deutschen Volkes wieder einmal durch schwere Prüfungen gehen sollte, da es nur zu sein brauche, wie jene waren, denen dieses Denkmal gilt, — ein Zeugnis der Gegenwart das andere, wie sie das Erbe der Vergangenheit verwaltet und was sie an Werten der Zukunft vermittelt. So werden sich beide ergänzen, wie die Vergangenheit die Gegenwart, die Gegenwart die Zukunft ergänzt und zu einer unlösbaren Einheit verbindet. Nur daß der Vergangenheit ihr Denkmal ge worden ist, das sich Gegenwart und Zukunft noch schaffen müssen, da erst die in die Deutsche Bücherei aufzunehmenden Werte von dem Geiste unserer und künftiger Zeit zeugen werden. Denn das Volk hat immer die Literatur, die wir verlegen und verbreiten, sie sei gut oder böse. Jetzt, da unser Schrifttum in allen seinen Äußerungen einer kommenden Zeit an einer be stimmten Stelle überliefert werden soll, ist daher die Mahnung um so mehr am Platze, allzeit Hüter und Mehrer des Guten, Schönen und Wahren in Literatur uud Kunst zu sein, damit wir mit unserm Tun und Lassen vor dem Richterstuhl der Geschichte bestehen und das Werk des Friedens Rechenschaft ablege, daß die Opfer des Krieges nicht umsonst gebracht worden sind. Als ein günstiges Omen mag es angesehen werden, daß auf den Ruf des Börsenvereins alle, alle kamen, d. h. 2000 Verleger sich bereit erklärten, ihre Produktion der Deutschen Bücherei un entgeltlich zur Verfügung zu stellen. Diese Opferwilligkeit im Dienste eines den geistigen Interessen aller gewidmeten Unter nehmens kann als ein überzeugender Beweis dafür gelten, daß der Buchhandel seine Interessen am besten durch die In schutznahme und Förderung der Interessen der Allgemein heit wahrnimmt. Man darf daher auch erwarten, daß er in Erkenntnis seiner Verantwortung für das Gedeihen unseres Schrifttums seine Arbeit nicht in den Dienst flüchtiger Tageserfolge stellt, sondern an seinem Teile bestrebt ist, der Zukunft durch Förderung unserer nationalen Interessen auf geistigemGebiete zu dienen, deren Hüter dieDeutsche Bücherei werden soll. Dann wird sich auch das stolze Wort: »Deutsch land in der Welt voran« erfüllen und die Zukunft in gleicher Dank barkeit der Gegenwart gedenken wie wir heute der Vergangenheit. Monuments Oermaniae ei ttaüse lypoZrapIileA. voutsollo und itulisnisoko Iinmnabslll in Astrsusn Kuotr- Piläung'tzn. UsrausAoAsbsn von der Direktion der Ueielrs- drnekerei, begründet von K. Uurxer s-, kort^ekülrrt von krnst Voullitzme. 12. viet'erun^. Heidin, Ueiepsdruekerei, 1913. In Kommission bei Otto Uarrassovvitr, vsipriA. Mit großer, aufrichtiger Freude wird die 12. Lieferung des ftir die Geschichte und die Entwicklung der Erfindung der Buchdruckerkunst hochbedeutcndcn Werkes, das mit dieser Lieferung zum Abschluß ge laugt, von Gelehrten uud Graphikern begrüßt worden seiu, denn vor einigen Jahren haben wohl nur wenige noch an dessen Vollendung glauben wollen; — vielleicht ist auch die im nächsten Jahre kommende große Graphische Ausstellung mit Veranlassung zur Wiederaufnahme der »Llonumsuta« und damit zu ihrer prompten und energischen Zuendeflihrung geworden. Dem sei, wie ihm wolle, — wir und alle Nachfolger Gutenbergs dürfen uns freuen, jetzt wieder ein in der Tat monumentales und mustergültiges Werk zur Geschichte der hochwichtigsten, unvergleichlichen Erfindung aller Zeiten zn be sitzen. Beteiligt durch Drucke sind an dieser letzten Lieferung der Nonu- msnta, einem wahren Schatzbchaltcr kostbarer Perlen aus den frühesten Tagen Gutenbcrgschcr Kunst, die Städte Basel mit 7 Tafeln, Heidel berg mit t, Lübeck mit 3, Magdeburg 2, Nürnberg 2, Reutlingen 1, Straßburg 8, uud Ulm mit 1 Tafel. Schriften, Initiale und der ganze Stil der Drucke gleicht noch im allgemeinen denen der in den vorhergehenden Artikeln besprochenen Tafeln der Inkunabeln: Gotisch, Scmigotisch, sich mehrfach zur Schwa bacher hinneigend, sporadisch auftretend auch Antigua, erscheinen auf allen 23 Blättern, vortrefflich gedruckt auf dem äußerst kräftigen, leicht gelblich getönten, geschöpften Papier. Das Not der Drucke ist fast aus nahmslos leuchtend und intensiv, das Schwarz von tadelloser Tiefe und Kraft. Das erste Blatt, Nr. 276, enthält in Schwarzdruck drei schöne gotische Initialen verschiedener Größe; Blatt 278 aber bringt ein großes Initial in Blau und Rot, auf einer aus kleiner Kanon gesetzten, in Rot und Schwarz gedruckten Seite. Ein reiches, ebenfalls rotschwarz geschmücktes Jnitial-L beginnt das nächstfolgende Blatt, und Margina lien, die bei manchen Druckern oder Druckausgebern jener Tage sehr- beliebt gewesen seiu müssen, erblicken mir auf diesen« und mehreren anderen Blättern. — Eine sonderbare Form, die au einen gewaltigen Fischrachen erinnert, hat das Initial auf Blatt 281; die daneben stehenden Foliospaltcn aus Garmond zeigen eine» kräftigen halb fetten Schnitt. Das folgende Blatt 282 bringt eine Ouartseite von Basels berühm testem Drucker, Johann Frobcu, die sich durch die Kleinheit ihrer Schrift — cs gehen 0 Zeilen auf 10 Nonpareille — auszeichnet, die einen quadratischen Satz aus Petit umrahmt; der Drucker von zwei der anderen Seiten war Jakob Wolf von Pforzheim, der sie mit einem roten uud einem schwarzen Initial geschmückt hat, crsteren stark aus der Spalte vorspringen lastend. Auf dieser Tafel machen sich aber für das Einfügen von Initialen, schriftlich oder durch Druck, weiß gelassene Stellen recht störend bemerkbar. Tafel 286 von Bartholomeus Ghotan in Lübeck fesselt die Auf merksamkeit durch den Abdruck von Bild und Schrift von zehn falschen Gulden, die in den Niederlanden angefcrtigt worden waren; ihr Zeichnung und ihr Schnitt sind durchaus wohlgelungcn, und ihre Be schreibung im Text dürfte den Fälschern ihr Handwerk nicht un wesentlich erschwert haben. Der Drucker von 287 ist nicht namentlich genannt, sondern nur als »mit dem Mohnkopfsignet« bezeichnet; als Druckjahr wird 1488 angegeben mit Lübeck als Druckort. Die eine Folioscite ist durch eine schöne gotische Einfassung umschlossen, die indes nicht für diese Seite besonders geschnitten erscheint, denn Kopf- und Fußleiste erwiesen sich beim Satz zn breit, und man hat sich dadurch helfen müssen, daß man Einschnitte in die vordere Längslciste machte und sich so den fehlen den Raum schuf. Die Schrift ist nicht sehr regelmäßig und einzelne Buchstaben weichen in ihrer Gestalt nicht unwesentlich untereinander ab. Die Sprache des Textes ist niederdeutsch. Steffen Arndes, ein anderer Lübecker Drucker, ist durch zwei Folioscitcn in nicdcrsächsischem Dialekt vertreten, beide geziert durch zivci schöne, etwa 7 Cicero hohe Blnmen-Jnitiale; die Bedeutung des einen muß man allerdings aus dem Wortlaut des Textes erraten. Die Abbildung einer Monstranz ist auf dieser Tafel ebenfalls ge geben.
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