11436 «Srscnblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Künftig erscheinende Bücher. ^ 251, 28. Oktober 1913. Soeben wird ausgegeben Gustav Frenssens: Jörn Ah Mit 100 Holzschnitten nach Zeichnungen von Professor Bernhard Winter Groß-Oktav Allgemeine Ausgabe tu Leinwand gebunden 20 Mark Vorzugs-Ausgabe auf holländischem Büttenpapier, die Holzschnitte in der Handpresse auf Chinapapier ab gezogen in Leder gebunden 60 Mark ^?^ie Illustration bedeutender Dichtungen ist von je eine lockende und dankbare Aufgabe für die Künstler gewesen, und -^2 illustrierte Ausgaben waren immer den Bücherliebhabern besonders willkommen. Nachdem die Doktrin der .Moderne", daß Illustrationen Ansinn seien, glücklich überwunden ist, beginnt man auch heute dem illustrierten Buch wieder erhöhtes Interesse zuzuwenden. ^er Verlag hat geglaubt, eine so hervorragende Dichtung wie „Jörn Ahl", die zu den seltenen Werken gehört, in denen die Nation sich selbst wiederfindet, auch in einer illustrierten Ausgabe darbieten zu müssen, und hofft. Ihnen damit ein in den weitesten Kreisen verbreitbares Buch zu übergeben. ^^er Schöpfer der Illustrationen, Professor Bernhard Winter, ist ein vorzüglicher Kenner des niedersächsischen Bauern- tums und steht, als stammverwandter Oftfriese, der Dichtung auch innerlich nahe. Er war vor allem bestrebt, die tief im Boden der Heimat wurzelnde Dichtung in treuen, wahrhaftigen Schilderungen der Landschaft, des Ortes, der Dinge und Menschen zu begleiten. Er wollte Goethes Gebot »wer den Dichter will verstehen, muß in Dichters Lande gehen" dienstbar sein. Er hat nach unserer Meinung nicht nur ein künstlerisch sehr bedeutsames Werk von feinen Stimmungsreizen, sondern auch ein kulturhistorisch wertvolles Dokument des niedersächsischen Volkstums geschaffen. Reproduktion der sehr subtil ausgeführten Federzeichnungen gestaltete sich nicht leicht und so wurde, da die Ätzung nicht im Stande war, eine einwandfreie Wiedergabe zu liefern, zur Handarbeit durch künstlerischen Faksimile-Holz schnitt gegriffen. Dadurch sind die Aufwendungen zwar sehr beträchtlich geworden, wir hoffen aber, daß auch hierin etwas geleistet ist, was des Gegenstandes würdig ist, und die Ausgabe so als eine seltene, ja einzigartige Erscheinung in neuerer Zeit bezeichnet werden kann. Wir haben die Bezug 'edingungen so günstig als möglich gestaltet und bitten um Ihre rege Verwendung für die schöne Ausgabe. Wir liefern 1 Probeexemplar der Allgemeinen Ausgabe mit 40^«. weitere Exemplare mit 33'/»^ und 11/10 die Vorzugs-Ausgabe mit B-rlin, ,m o«°b-r IS» G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung