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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.10.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-10-28
- Erscheinungsdatum
- 28.10.1913
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- Deutsch
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- Saxonica
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251, 28. Oktober 1913. Redaktioneller Teil. Börienblatl f. d. Dlschn. Buchhandel. 11451 >,>ortienunft zu Lette 11390.) Auch auf den Gesichtspunkt glaubt der Vorstand Hinwei sen zu sollen, daß der Zweck des Universitätsbesuchs der Studierenden, der doch lediglich dem Studium gewidmet sein soll, leiden dürfte, wenn die Studierenden sich mit der Begründung und Leitung kaufmännischer Betriebe befassen, die noch dazu mit den vorhandenen, der Gewerbeordnung und den Steuergesetzen unterstehenden in Konkurrenz zu treten beabsichtigen. Wir sind der Überzeugung, daß Ew. Magnifizenz sich unserer Anschauung anschließen werden, und erlauben uns die ergebene Bitte auszusprechen, uns von den Entschließun gen Ew. Magnifizenz und des Senats der Königlichen Fried- rich-Wilhelms-Universität seinerzeit in Kenntnis setzen zu wollen. Mit vorzüglicher Hochachtung Ew. Magnifizenz ergebenster Vorstand des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine im Deutschen Buchhandel.« Darauf erhielt der Verbandsvorstand folgende Antwort, die ich ebenfalls verlesen werde. Sie lautet: »Auf die gefälligen Eingaben vom 31. Mai und 14. Juli d. I., betreffend buchhändlerische Unternehmungen der Freien Studentenschaft, beehre ich mich zu erwidern, daß die An gelegenheit zur Klarstellung einer längeren Untersuchung be durft hat. Nach deren Ergebnis hatte allerdings die Freie Studentenschaft geplant, mit Hilfe eines Leipziger Kommis sionärs neue Bücher zu Wiederverkaufspreisen zu beziehen. Dieses Unternehmen ist nicht geglückt und der Plan aufgr- geben worden. Eine Anzeige am schwarzen Brett der Uni versität, die den Studierenden die Lieferung neuer Bücher von seiten eines Bücheramts der Freien Studentenschaft in Aussicht stellt, ist entfernt worden. Dieses Bücheramt ver mittelt nur den Verkauf antiquarischer Bücher unter den Studierenden. Es ist dem Präsidium der Freien Studenten schaft der Universität Berlin von mir eröffnet worden, daß irgendwelche darüber hinausgehende buchhändlerische Unter nehmungen als nicht vereinbar mit den Verpflichtungen der Studierenden der Freien Studentenschaft schon allein aus diesem Grunde verboten werden müßten. Ich hoffe, die Angelegenheit damit auch für den Vorstand des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine im Deutschen Buchhandel als erledigt ansehen zu dürfen. Unterschrift (Rektor).« Diese Antwort ist für den Buchhandel nach verschiedenen Richtungen eine hocherfreuliche. Einerseits ist damit von beru fener Stelle in Berlin ein generelles Verbot für die Wildenschaft erlassen worden, buchhändlerische Geschäfte zu betreiben. Anderer seits ist aber mit diesem Verbot der Beweis erbracht, daß in den Kreisen der Professoren jetzt eine dem Buchhandel freundlichere Stimmung herrscht, als zur Zeit der Gründung des Akademischen Schutzvereins. Ich möchte nun allen Kollegen empfehlen, in ihren Städten aufmerksam die Anschläge am Schwarzen Brett zu verfolgen und sobald Anzeigen dort erscheinen, die geeignet sind, den Buchhan del zu schädigen, sofort in derselben Weise wie in Berlin dagegen borzugehen. Dabei könnte der Brief des Verbandsvorstandes be nutzt werden, mit dem gleichzeitigen Hinweis darauf, daß der Rektor der Berliner Universität sich durchaus auf den Stand punkt des Buchhandels gestellt habe. Das dürfte auch die Rek toren anderer Universitäten veranlassen, in ähnlichen Fällen gleiche Entscheidungen zu treffen. Hoffentlich kommen das Publikum und besonders die wissen schaftlichen Bücherkäufer immer mehr zu der Einsicht, daß sie nichts Besseres tun können, als ihren Bücherbedarf im Sortiment zu decken. Die kleinen augenblicklichen Vorteile, die man durch anderweitigen Bücherbezug sich verschafft, wiegen nicht den Schaden auf, den das bücherkaufende Publikum sich dadurch zu fügt, wenn es mit dazu beitragen hilft, den Sortimenterstand zu untergraben. Der Vorsitzende dankt dem Referenten und ergänzt dessen Ausführungen. Herr Gottlieb Braun erklärt, daß es sich hier um eine Prinzipienfrage handle, in der man ganze Arbeit machen müsse. Die Rektoren der Universitäten wechseln und mit ihnen ihr besse res oder schlechteres Verhältnis zur Freien Studentenschaft. Man solle an den Minister gehen, da ein für allemal alle Geschäfte der Studentenschaft verboten werden müßten, auch z. B. die Jn- seratengeschäfte. Redner warnt davor, die Zeitschriften und an dere Unternehmungen der Freien Studentenschaft zu unterstützen. Herr Richard Quelle: Er schreibe seinen Autoren bei Anfragen wegen billigerer Lieferungen an ihre Hörer stets, daß der kleine augenblickliche Vorteil in keinem Verhältnis stehe zu dem Schaden, der entsteht, wenn der Student dem Sortiment ent fremdet werde. Dieses ideelle Moment müsse stets in den Vor dergrund gerückt werden. Herr Bernhard Staar (Schlußwort) stimmt Herrn Braun zu und ist auch der Ansicht, daß ein Gesuch an den Mini ster noch wirkungsvoller wäre, als eine Eingabe bei den betref fenden Rektoren. Er bittet den Verbandsvorstand allein oder mit dem Börsenvereinsvorstand gemeinsam sich an den Minister zu wenden. Herrn Quelles Verhalten gegenüber den Autoren usw. ist ihm außerordentlich sympathisch, und er wünscht, daß doch möglichst alle Verleger sich ebenso verhalten möchten im Interesse des Sor timents. Punkt 4 der Tagesordnung: Kleine Anfragen und Anregungen. Herr Heinrich Schöningh: Er vermisse etwas auf der Tagesordnung, und zwar die Leipziger Wiederverkäuferfrage. Ein Referat über diese Frage habe er zwar abgelehnt, würde es aber für falsch halten, hier nicht darüber zu sprechen. Bei allen Mißständen, die sich zeigen, spielt der Leipziger Zwischenhandel eine Rolle. Redner begründet das durch eine Reihe von Bei spielen aus seinem Kreisverein und verweist auf die Resolution in seinem Jahresbericht. Es finde in Leipzig ein Wettlauf statt zwischen den Leipziger Kommissionären um neue Kommittenten, und zwar ohne genügende Prüfung. Verlegerverein und Bör senverein müßten hier einschreiten. Redner führt einen Fall an, in dem ein Leipziger Zwischenhändler eine größere Partie eines Schulbuches an ein Institut geliefert habe, das sei durch die Auskunft der betreffenden Vorsteherin festgestellt worden. Der Zwischenhändler habe behauptet, nicht direkt, sondern durch einen Vermittler geliefert zu haben; dieser Vermittler existiere zwar, sei aber gar keine Firma buchhändlerischer Art, sondern Wohl le diglich für den Zweck dieser Vermittlung bestellt worden. Auch mit gefälschten Verlangzetteln sei gearbeitet worden. Redner hat festgestellt, daß viele größere Institute seines Bezirks vom Leipziger Zwischenhandel mit 20 bis 25°/-, Rabatt versorgt werden; alle solche Verbindungen gehen dem Sortiment verloren. Der Verleger müsse dafür Sorge tragen, daß der Zwischenhändler an gibt, für wen er die Bücher braucht, und müsse das nachprüfen. Er bittet die Versammlung, sich seinen Anschauungen anzu schließen, daß der Leipziger Zwischenhandel von Grund aus re formiert werden müsse. Der Vorsitzende ist Herrn Schöningh dankbar, daß er diese Frage angeregt habe. Der Verbandsvorstand sei nicht in der Lage gewesen, von sich aus die Frage auf die Tagesordnung zu setzen, da sie in Bayreuth ausführlich erörtert worden sei, später aber nicht die genügende Unterstützung gefunden habe. Herr Karl Siegismund: Dem Börsenvereinsvorstande könne man keinen Mangel an Initiative vorwerfen, die Wieder berkäuferfrage beschäftige ihn dauernd. Die Regelung der Rabatt frage habe nahezu 15 Jahre beansprucht, an der Wiederverkäufer frage werde erst seit kurzer Zeit gearbeitet. Es sei nicht möglich, 40jährige Mißstände so schnell zu beseitigen. Es sollte aber diese Frage die Vereine stets beschäftigen, der Börsenverein werde es nicht übelnehmen, wenn er immer wieder auf die Sache hinge wiesen werde. Am 17. Oktober werde in der Vorsitzendenkonfe renz die Angelegenheit weiter erörtert werden. Das Ziel müsse sein, eine Kontrolle auszuüben über alle Personen, die buch händlerische Bezugsbedingungen eingeräumt erhalten. Dazu
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