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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.11.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-11-08
- Erscheinungsdatum
- 08.11.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19131108
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191311082
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1913
- Monat1913-11
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^ 260, 8. November 1913. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 12023 «u srilk 11954 ) Devise »Ounäsamus i§itur« in Fraktur gut lesen ließ, soweit überhaupt die Schrift gut leserlich war. Ein besonders fort schrittlich gesinnter Entwurf zeigte in einem sehr phantasievollen Kostüm das Brustbild einer Studentin und eines Studenten auf der Einbanddecke, die Zeit dieses Entwurfs ist aber noch nicht gekommen. Beim Besuch dieser Ausstellung sah ich gleichzeitig in der Vorhalle des Museums einige prächtige orientalische Schrift werke, die von Freunden des Museums geschenkt sind: einen . Koran aus dem 16. Jahrhundert, türkisch nach persischem Muster, die schwarzlederne Buchhülle in reichster Goldpressung, die Blätter in farbenprächtiger Ornamentik in Blau, Rot, Grün; einen persi schen Lackband aus dem 17. Jahrhundert, zwei weitere persische Lederbände in schwarzem Leder mit reichster Goldpressung, alles Prachtstücke von sehr guter Erhaltung. Eines großen Verlegers, der in diesem Jahre Ausgang Sep tember sein 25jähriges Jubiläum feierte, muß mein Bericht ge denken, wenn es auch kein Buchhändler ist. Unzähligen wander frohen Buchknechten hat der Schwäbische Albverein, dies ist der Jubilar, die Wege in die Schönheiten des Schwabenlandes geeb net, und in der Liste der Albvereinsveteranen, die dem Verein seit 25 Jahren angehören, finden sich auch verschiedene Buchhändler namen: vr. Gerlach, Kunsthändler Gutekunst (der Veranstalter der weltberühmten Stuttgarter Kupferstich-Auktionen), W. Kohlham mer, E. Schaller, E. Ulmer der Ältere. Was der Verein mit seinen 41 000 Mitgliedern als Verleger bedeutet, zeigt die Summe sei ner Ausgaben für literarische Zwecke: 418 380.— für das Ver einsorgan, ^ 184 227.— für Karten. Die Hauptjubelfeier war mit der Einweihung des neuen Aussichtsturms auf dem Roß berg, bei dem berühmten Blumensamenhandelsort Gönningen verbunden. Dieses Gönningen hat auch eine literarische Bedeu tung eigener Art. Ein großer Teil seiner Bewohner vertreibt Blumensamen auf weiten Reisen, und ein solcher Gönninger Hau sierer früherer Zeit, ein Auchbuchhändler, der Reutlinger Volks bücher milführte und ein vorzüglicher Geschichtenerzähler war, kam auch in das Herrsche Haus in Töß in der Schweiz. Dieser Gönninger Samen- und Buchhändler war es, der in die Kindes brust des späteren Dichters Heer die ersten Keime literarischen Verlangens legte und den Wunsch in dem Knaben erweckte, auch einmal Geschichten zu schreiben. Bei dem Aussichtsturm steht ein Denkmal des berühmten Geologen Quenstedt, dessen Werke bei Laupp in Tübingen und Schweizerbart in Stuttgart erschie nen sind. Zum Schluß noch einiges von unserer Presse: Seit Mitte September haben wir hier eine neue Zeitung größeren Stils, die »Süddeutsche Zeitung«, Morgenblatt für nationale Politik und Volkswirtschaft. Verlag der Süddeutschen Zeitung G. m. b. H., Druck der Ehr. Belser'schen Buchdruckerei. Sie trägt am Kopfe das Reichswappen wie die Wappen Badens, Bayerns und Würt tembergs, und stellt sich in politischer Richtung, nach den bisheri gen Nummern zu urteilen, alseine konservativ-agrarische Zeitung dar, die auch die innerpolitischen Dinge außerhalb Württembergs in denDetails eingehender behandelt, als es bei unseren bisherigen Blättern vielfach der Fall war. Bei der bekannten, mehr liberal demokratischen Eigenart unseres Landes dürfte sie nach der poli tischen Richtung hin immerhin keinen leichten Stand haben, sich durchzusetzen. Andererseits zeigt das neue Blatt Eigenschaften, die es als eine vielen willkommene Ergänzung unserer im großen und ganzen gut redigierten Stuttgarter Presse erscheinen lassen. Die Rubrik »Literatur«, die in unserem Lande der Dichter und Denker eine besondere Pflege erfährt, findet auch in dem neuen Blatte sorgsame Berücksichtigung, wenn auch der spezifisch schwä bische Einschlag, wie ihn z. B. der Schwäbische Merkur und das Neue Tagblatt zeigen, bisher weniger zutage tritt. Die wöchent liche Beilage »Kirche und Schule«, die dem außerhalb der Re daktion stehenden Pfarrer Wurm unterstellt ist, ist besonders reich haltig. Der lokale Stuttgarter Teil tritt zurück. Ihr Erscheinen am Morgen ist ein besonderer Vorzug und wird die Einführung erleichtern. Die neue Konkurrenz hat den Lesern des »Schwäbischen Merkur« gegen einen Zuschlagspreis von 20 H pro Monat eine illustrierte Sonntagsbeilage verschafft, deren Bilder in dem neuen Kupferdruckverfahren, dem Rotogravüreverfahren, hergestellt sind. Es ist m. W. die erste derartige Beilage, die in dem neuen Ver fahren nach Stuttgart kommt, einem Verfahren, das mit der Zeit bestimmt sein dürfte, das Jllustrationswesen der jetzigen Zeit ebenso zu revolutionieren, wie es seinerzeit die Autotypie getan hat. Das Aufsehen, das damals die Freiburger Zeitung hervor rief, als sie als erste deutsche Zeitung den Mertens-Tiefdruck zeigte, dürfte noch in allseitiger Erinnerung sein. Die »Frank furter Zeitung« und das »Hamburger Fremdenblatt« haben seit dem das neue Verfahren besonders gepflegt, auch die neue Bei- läge des »Merkur« wird in Hamburg hergestellt. Der heliogravüre ähnliche Charakter des neuen Verfahrens ist sein besonderer Vor zug, ein weiterer ist der, daß es hinsichtlich des Papiers nicht so anspruchsvoll ist wie die Autotypie. Vor mir liegt z. B. ein Prospekt von Oberstdorf, der eine Ansicht in dem neuen Ver fahren zeigt und auf einem nicht einmal satinierten Papier ge druckt ist; hergestellt ist er in der Fremdenblatt-Druckerei in Ham burg. Die technische Herstellung soll allerdings noch ziemlich schwierig sein, so daß es mit der allgemeinen Einführung noch gute Wege haben dürfte. Unser »Neues Tagblatt« hat zu seinem 70jährigen Bestehen einen für engere Kreise bestimmten Reklame-Band herausgegeben, der sehr vornehm wirkt. Er nennt sich auf dem Titelblatt »Ein blick in einen Zeitungs- und Buchdruck-Großbetrieb. Betrach tungen über das Wesen einer modernen Tageszeitung« und hat den Direktor des Neuen Tagblatts, Karl Esser, zum Verfasser. Die Ausstattung erinnert an das »Jagdtagebuch« des Deutschen Kron prinzen. Eine kurze Geschichte des Blattes leitet den Band ein, dessen Lektüre leider durch seitliche Heftung erschwert ist. Wenn auch diese Heftung im vorliegenden Falle eleganter wirkt durch die starke Seidenkordel, die den Band zusammenzuhalten scheint, so sollte sie doch bei Schriften, von denen man wünscht, daß sie wirklich gelesen werden (dieses Tagblatt-Bändchen verdient eine eingehendere Lektüre), vermieden werden. 16 mustergültig ge druckte Autotypien, auf geprägten Karton aufgezogen, ergänzen das gedruckte Wort. Aus dem Inhalt sei eine Bemerkung hier wiedergegeben, die sich gegen die übliche Ausstattung der An zeigen in unseren deutschen Zeitungen wendet: . . . »Da soll ein Inserat auffälliger sein als das andere, wodurch in der Zu sammenstellung mitunter Satzbilder entstehen, die das Auge und Empfinden des Buchdruckers oft mehr verletzen, als das Schön heitsgefühl des Laien. Des Kunden Wille aber muß dem Setzer Befehl sein, und wenn man mitunter auf einer Anzeigenseite, wie man zu sagen Pflegt, vor lauter Bäumen den Wald nicht sieht, so ziehen die meisten Inserenten daraus leider nicht den Schluß, ihren Anzeigen eine ruhigere und darum bessere Wirkung zu geben, im Gegenteil, sie sinnen nach, wie man es wohl beim näch- stenmal noch auffälliger, noch fetter machen könnte. Es wäre schöner, auch übersichtlicher und für die deutschen Zeitungsbe triebe wesentlich einfacher, wenn wir allmählich zu einer im Schriftcharakter und in der ganzen Anlage einheitlichen Satz ausstattung gelangen könnten, wie sie z. B. die englischen Blätter aufweisen . . .«. Auch dieser kleine Band »Das Stuttgarter Neue Tagblatt« ist ein Beweis für die sorgsame Pflege, die die Kunst Gutenbergs in der süddeutschen Buchhandelshauptstadt findet. Nesenbächler. Wie schützt sich die Zeitung vor Verlusten gegenüber auswärtigen Inserenten? von Otto Bader, Heidelberg-Rohrbach. Selbstverlag des Ver fassers. Geheftet —.85 ord. inkl. Porto. Der Verfasser entwirft ans 58 Seiten ein Bild der dem modernen Zeitungsbesitzer von seiten unlauterer Inserenten drohenden finan ziellen Schädigungen und bespricht im Anschluß daran die Abwehrmaß regeln, die er auf Grund seiner langjährigen Erfahrungen für die wirksamsten hält. Es ist überhaupt ein wesentlicher Vorzug des Heftchens, daß es vollständig aus der Praxis herausgewachsen ist. Der Verfasser kennt die mannigfachen Tricks, deren sich unlautere Elemente bedienen, um den Zcitungsbesitzer »hineinzulegen«; er deckt sie alle auf, und, was die Hauptsache ist, er pariert sie durch Gegenstoß.
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