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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.11.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-11-11
- Erscheinungsdatum
- 11.11.1913
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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12150 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 262, 11. November 1913. Behörden und der Bürgerschaft erfreute, den Druck des Regierungs blattes, der Karlsruher Zeitung mit Staats-Anzeiger, zu erhalten, für die ein Or. F. Gichne als Herausgeber und Verleger zeichnete. Aber schwere Zeiten folgten: im Rcvolutionsjahr 1848, an dem Knittel auch als Offizier der Bürgerwehr beteiligt war, wurde die Karlsruher Zei tung von der provisorischen (revolutionären) Negierung zwangsweise mit Beschlag belegt und vom 15. Mai bis 27. Juni von Blind für den Eigentümer »Bürger Knittel« redigiert. Nach dieser Zeit konnte sich die Firma auch wieder Hofbuchdruckerei nennen, und die Karlsruher Zeitung wurde wieder von Or. F. Giehne verlegt und redigiert; erst 1859 ging sie in den direkten Verlag der G. Braunschen Hofbuchhand lung über. Neben seiner ersprießlichen geschäftlichen Wirksamkeit be tätigte sich Albert Knittel auch in öffentlichen Ämtern. Er war längere Zeit Landtagsabgeordneter und, wie schon oben bemerkt, Offizier der Bürgerwehr, bei der er es bis zum Major und stellvertretenden Kom mandanten brachte, nachdem ihm im Jahre 1848 auf Antrag seines Gegners Hecker das Vertrauen seiner Mitbürger abgesprochcn worden war und er hatte abdanken müssen. Am 1. November 1884 nahm Albert Knittel seine beiden Söhne August und Heinrich als Teilhaber in das Geschäft auf, die es in den alten bewährten Bahnen weiterführten. August Knittel starb 1880, und sein Bruder Heinrich zog sich im Jahre 1900 von dem Geschäft zurück, in das 1895 der älteste Sohn von August Knittel Or. zur. Richard Knittel eingetreten war, dem 1897 sein Bruder Or. Albert Knittel an die Seite trat. Unter diesen beiden Brüdern, die außer ihren Studien gründliche fachmännische Ausbildung als Buchhändler und Buchdrucker genossen hatten, hat die Firma weiter an Umfang und gutem Ruf zu genommen. Or. Richard Knittel ließ es sich angelegen sein, den Verlag nach verschiedenen Richtungen auszubauen, vor allem wurden neue Schulbücher und Werke nationalökonomischen Charakters gepflegt, später das Zeitschriftenwesen. Im Jahre 1898 wurde, nachdem bas Sorti ment an G. Pillmeyer aus Osnabrück verkauft war, ein Teil des Biele- feldschen Verlags, der nach Freiburg verlegt wurde, angekauft, darunter das Karlsruher Adreßbuch. Or. Albert Knittel widmete sich der Druckerei, die durch ihn niit den neuesten technischen Errungenschaften ausgestattet und durch umfangreiche Umbauten zu einer der leistungs fähigsten Druckereien Karlsruhes ausgestaltet wurde. Während im Jahre 1888 bei Begehung des 75jährigen Jubiläums die Firma 19 An gestellte und 86 Arbeiter beschäftigte, davon 85 in der Steindruckerei, verfügt sie zurzeit insgesamtüber ungefähr214Angestellte,davon 62 in der Steindrnckcrei, 46 allein im Verlag, worunter 28 weibliche Angestellte, von denen einige recht verantwortungsvolle Stellen bekleiden. Der Verlag steht mit einer Reihe hervorragender Männer der Wissenschaft und solchen aus Beamtenkreisen in regem geschäftlichen Verkehr und besitzt auch unter den Redakteuren seiner Zeitschriften Mitarbeiter, die sich auf ihrem Gebiete einen angesehenen Namen zu verschaffen gewußt haben. Augenblicklich erscheinen folgende Zeitschriften im Verlage der Firma: Allgemeine Botanische Zeitschrift; Badische Gewerbe- und Handwerkerzcitnng; Badische Heimat; Badisches Landwirtschaftliches Wochenblatt (seit 1833 bzw. 1862); Badische Rcchtspraxis; Badische Notarszeitschrift; Blätter des Badischen Frauenvcreins; Blätter für soziale Arbeit; Gartenstadt; Handwerkstechnische Rundschau; Heimat und Handwerk: Jung-Baden; Mein Heimatland; Mitteilungen des Badi schen Lanbesvereins vom Roten Kreuz; Neue Frauenkleidung und Frauenkultur; Neue Bahnen; Ratgeber für Schulbüchereien und Lehr mittelsammlungen; Volksschulwarte. Im Jahre 1899 trat Herr Di-. Friedrich Bran als wissenschaftlicher Mitarbeiter in die Firma ein, der im Sommer 1899 Prokurist, am 1. November d. I., als Herr Or. Richard Knittel aus der Firma aus schied, als vollgültiger Teilhaber in die Firma ausgenommen wurde. Herr Or. R. Knittel, der sich sozialen und politischen Interessen widmen will, wird seinen Rat der Firma auch weiterhin angeöeihen lassen. Wie aus dem Vorstehenden ersichtlich, wurde das Sortiment der Firma Braun im Jahre 1898 an Herrn G. Pillmeyer, den früheren Besitzer der Firma seines Namens in Osnabrück, abgegeben, der Braun'sche Hofbuchhandlung (G. Pillmeyer) firmierte. Er starb Anfang 1907, und von seiner Witwe kaufte es Herr A. Troschütz, der die alte Firma mit Hinzusetzung seines Namens führt. Aus dem Handelsregister. — Nr. 12 787. Verlagsan stalt Wolf L Co. Gesellschaft mit beschränk ter Haftung. Sitz: Berlin. Gegenstand des Unter nehmens: Der Betrieb des bisher von dem Direktor Julius Wolf unter der Firma Wolf L Co. zu Berlin betriebenen Verlagsgeschäfts für musikalische und dramatische Werke. Stammkapital: 82 000 Ge schäftsführer: Direktor Julius Wolf in Charlottenburg. Dem Kauf mann Heinrich Weidemann in Berlin-Wilmersdorf ist Einzelprokura erteilt. Die Gesellschaft ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Der Gescllschaftsvertrag ist am 24. September 1913 abgeschlossen. Die Dauer der Gesellschaft ist bis zum 30. September 1923 festgesetzt. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Als Einlage aus das Stammkapi tal wird in die Gesellschaft eingebracht vom Gesellschafter Julius Wolf das von ihm bisher unter der Firma Verlagsanstalt Wolf L Co. zu Berlin betriebene Geschäft mit allen Aktiven und Passiven und insbe- ondere auch mit allen Rechten aus abgeschlossenen Verträgen, wofür ein Wert von 50 000 festgesetzt ist, unter Anrechnung auf dessen volle Stammeinlage in dieser Höhe. Nr. 12 790. »Unser Berlin« Verlagsgesellschaft mit beschränkter Haftung. Sitz: Berlin. Gegenstand des Unter nehmens: Die Herausgabe der Zeitschrift »Unser Berlin« sowie all gemein die Geschäfte des Buchhandels. Zur Erreichung des Gesellschafts zwecks ist die Gesellschaft befugt, gleichartige oder ähnliche Unternehmun gen zu erwerben oder sich an solchen zu beteiligen. Stammkapital: 20 000 „/(. Geschäftsführer: Verlagsbuchhänöler Paul Gerhardt Schmidt in Berlin-Schöneberg, Kaufmann Anton Klauser in Berlin. Die Gesellschaft ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Der Ge sellschaftsvertrag ist am 20. August und 2. Oktober 1913 abgeschlossen. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so erfolgt die Vertretung durch mindestens zwei Geschäftsführer oder durch einen Geschäftsführer in Gemeinschaft mit einem Prokuristen. Als nicht eingetragen wird ver öffentlicht: Öffentliche Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen durch den Deutschen Reichsanzeiger. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 258 vom 31./X. 1913.) Der Hinweis auf Ausstellungs-Auszeichnungen in Inseraten. — Die Handelskammer für Oberfranken hat es als handelsüblich bezeichnet, daß Firmen bei öffentlichen Ausschreibungen ihrer Firma die Aus zeichnungen beifügen, die sie auf Ausstellungen erhalten haben. Auch bet Anpreisungen eines Spezialfabrikates soll damit nur gesagt sein, daß diese Auszeichnungen der Firma im allgemeinen zugesprochen worben sind. Auf das angepriesene Spezialfabrikat würden die im Inserat erwähnten Auszeichnungen nur zu beziehen sein, wenn das entweder im Inserat wörtlich zum Ausdruck gelangte, oder der Beidruck der Auszeichnung unmittelbar mit der Bezeichnung des angepriesenen Spezialfabrikates oder seiner Abbildung (also nicht mit der Firma) in Verbindung gebracht wäre. In gleichem Sinne hat sich auch die Handelskammer zu Bromberg vor ca. 2 Jahren ausgesprochen, die es als den kaufmännischen Ge pflogenheiten nicht widersprechend bezeichnet hat, in einer Annonce auch neben dem empfohlenen Artikel Klischees von anderen, insbe sondere von verwandten Artikeln darzustellen. Gründung einer deutschen Eichendorff-Gesellschast. — Zum 125. Ge burtstag Joseph v. Eichendorffs ist jetzt in Oberschlesien eine »Eichen- dorff-Gesellschaft« gegründet worden, über die Absicht, eine solche zu gründen, hatten wir bereits seinerzeit berichtet. Die Gesellschaft hat sich zum Ziel gesetzt, alle erreichbaren Eichenborff-Handschriften und Drucke zu sammeln, das Leben und Schaffen des Dichters wissenschaftlich zu erforschen und ihn selbst dem Volke, für das er lebte und schaffte, näher zubringen. Sic wird auch der gesamten Romantik in ähnlicher Weise zu dienen suchen, so daß die Gesellschaft gewissermaßen ein Verein zur Erforschung und Förderung der Romantiker sein wird. Die Gesell schaft wird die Arbeit fortführen und ergänzen, die das Oberschlesische Museum in Gleiwitz in seiner Abteilung »Eichendorff« bereits be gonnen hat. Dem geschäftsführenden Ausschuß der Gesellschaft ge hören u. a. Major Frhr. v. Eichendorff-Wiesbaden und der Leiter des Oberschlesischen Museums, Geh. Justizrat Schiller-Gleiwitz, an; zum Ehrenausschnß gehören u. a. Major Frhr. v. Eichendorff-Altona, Ober bürgermeister Bernert-Ratibor, Prof. Dr.-Jng. Goerens-Aachen, Guidotto Graf Henckel v. Donnersmarck-Koslowagora, Oberst von der Heydc-Metz, Chefredakteur Or. Hoeber-Köln, Oberbürgermeister Pelzer- Aachen, Bürgermeister Or. Trentin-Breslau, Febor v. Zobeltitz-Ber- lin, Or. Schaukal-Wien und Senatspräsident Ring-Berlin. Die Mit glieder erhalten Jahresgaben in Buchform, u. a. im Dezember jedes Jahres einen Eichcndorff-Kalender. Die Geschäftsstelle der Gesellschaft befindet sich in Gleiwitz, Nieberdingstraße 2. Zwei Konferenzen über Handwerkersragcn. — Außer der am 17. November stattsindenden Konferenz mit Vertretern der großen Verbände von Handel und Industrie über gemeinsame Fragen der Industrie und des Handwerks wird auch bereits am 15. November eine Handwerkerkonferenz stattfindcn, bei der diejenige Organisation des Handwerks durch ihre Vertreter gehört werden soll, die bisher noch nicht zu den Einzelfragen der kommenden Handwerkernovelle zu Worte gekommen ist. Bei der Handwerkerkonferenz Ende Juni waren lediglich vertreten der Deutsche Handwerks- und Gewerbekam- mertag und der Zentralausschuß der Vereinigten Jnnungsverbände Deutschlands. Am 15. November wird nun der Verband der Ge werbevereine mit den Vertretern der Reichsregierung und der größeren
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