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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.11.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1913-11-13
- Erscheinungsdatum
- 13.11.1913
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- Deutsch
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12220 Wil-nblatt f. 0. Dtlchn. Buch?<n,dN. Redaltioneller Teil. pik 264, 13. November 1013. Eingeführt: «fg. Nr. GenaueBezeichnung deSBuches <Name des Vers.,Ausgabe, Druck- ori, Verleger, Erscheinungsjahr der letzten Auflage). Dalum der Ein führung Klaffe Verfügung des Prooiuzialschul- kollegiums oder Minist.-Erlas; (Nr.und Datum.) Vordruck 6, Wachweisrrrrg der an de» höhere» Lehranstalten für die männliche und für die weibliche Jugend der Provinz neu einzusührenden Schulbücher. den 19 . . (Unterschrift.) An den Herrn Minister der geistlichen und Unterrichts-Angelegenheiten in Berlin. lAblieserungszeit spätestens am I1. Januar.) Lfd. Nr. Genaue Bezeichnung des einzusührenden Buches. (Namedes Verfassers, Ausgabe, Druckort, Verleger, Erschei nungsjahr der letzten Auflage.) Anstalten, an denen das Buch ein- geführt werden soll. Bemerkungen des Provinzial- schulkollcgtums zu dem Vorschlag. Leipziger Briefe. VI. iv stehe Rr. ISO.) Das Ende der Jestzeit. — Leipzigs Entwicklung zur Großstadt und seine kulturelle Zukunft. - Grundsteinlegung der Deutschen Bücherei. — Jahrhundert-Ausstellung. Schrifttum-Ausstellung. -- Vorträge. Nun hat der Alltag wieder bei uns seinen Einzug gehalten, und die ehrwürdige llxsia hat ihren bunten Festschmuck abgelegt. Aus den Schaufenstern der Sortimenter ist die Jahrhundertlite ratur zum größten Teil wieder verschwunden und hat besonders den wissenschaftlichen Büchern Platz gemacht, die zum Beginn des Wintersemesters der akademischen Jugend harren. Die Bau fachausstellung hat ihre Pforten geschlossen, und hundert fleißige Hände sind an der Arbeit, um die kurzlebige Pracht da draußen wieder zu zerstören. Eine Anzahl der Bauten bleibt freilich von diesem Lose verschont, um noch im nächsten Jahre auf der Bugra Verwendung zu finden. Der Buchhandel ist für seine Auslagen aus der Iba von den Preisrichtern mit einer großen Anzahl von Auszeichnungen bedacht worden, die ein ehrenvolles Zeugnis für die Bedeutung des Buchhandels im Rahmen dieser Ausstellung bilden. Mit dem Ende der Iba ist das letzte Halbjahr der Leipziger Geschichte, das an außerordentlichen Ereignissen so reich war, auch äußerlich abgeschlossen worden, und man kann zurückblickend den Einfluß betrachten, den diese Zeit der Feste auf das Gesamt leben unserer Stadt ausgeübt hat. Alle diese Veranstaltungen, die sämtlich mehr oder weniger unter dem Zeichen jener schicksals schweren Oktobertage von 1813 standen, das Turnfest, die Bau fachausstellung, der Feuerwehrtag und die zahlreichen Kongresse, haben einen ungeheuren Strom von Besuchern hierhergelockt, der Leipzig im verflossenen Halbjahr als eine Fremdenstadt ersten Ranges erscheinen ließ. Diesen Charakter hat Leipzig sonst mit Ausnahme der regelmäßigen Meßzeiten nicht gehabt; denn Fremdenverkehr und weltstädtisches Wesen traten ganz hinter dem Hauptzuge der Stadt zurück, den ihr die Arbeit gab. Der Riesenverkchr dieses Jahres ist ja in solchem Umfange als eine Ausnahmeerscheinung zu werten, aber er hat dennoch mit beson derer Deutlichkeit gezeigt, daß Leipzig sich in einem neuen Sta dium der Entwicklung befindet. Leipzig hatte mit seinem vorsichtigen Kaufmanns ge ist lange gezögert, den Forderungen der modernen Zeit in großzügiger Weise Rechnung zu tragen, aber im Laufe des letzten Dezenniums hat es dieses Versäumnis mit beinahe hastigem Eifer nachgeholt. Der Prozeß dieser Umwandlung ist noch keineswegs abge schlossen. Schon die gewaltigen und edlen Formen des Haupt bahnhofes, der seiner Vollendung entgegengeht, bieten dem an- kommcnden Fremden ein Symbol des neuen Geistes in unserer Stadt, und wer etwa, der Rückzugslinie der Franzosen nach gehend, über die Lindcnauer Wiesen gekommen ist, der sah dort in den ausgedehnten Erdarbeiten den Anfang einer durch greifenden Verwandlung des westlichen Stadtbildes. Auch im Verkehr und im öffentlichen Leben haben sich bedeutsame Ver änderungen vollzogen. Riesenrestaurants und Riesencafes sind entstanden, deren gleichförmige Einrichtung auf Massenbesuch und lärmendes Grotzstadtleben abgestimmt ist. Ja, Leipzig ist drauf und dran, eine moderne Großstadt zu werden. Haben wir Ursache, uns dessen zu freuen? Die Frage mag vielen überflüssig, ja sogar ketzerisch erscheinen in einer Zeit, die ihre Größenbegriffe am liebsten nach Metern und Kilogram men benützt und in vielstelligen Zahlen ausdrllckt. Gewiß ist die rapide Entwicklung Leipzigs hocherfreulich, aber sie birgt zugleich die Gefahr in sich, daß ihre materielle Seite die geistige überwuchert. Einst, im 18. Jahrhundert, war »Klein-Paris« auf geistigem Gebiete die führende deutsche Stadt. Sie ahmte die französische Kultur nicht blindlings nach, sondern sie prägte deren Werte für das deutsche Geistesleben um und pflegte eine feine durchgeistigte Eigenart. Könnte Leipzig nicht wieder ein Brenn punkt der deutschen Kultur werden, wie es einst ein feingeschliffe ner Spiegel der französischen war? Jeder gebildete Leipziger sollte dieses Ziel im Auge behalten, auf alles achten und alles unterstützen, was uns dahin führen könnte. Gerade in dieser Zeit der Wandlung, die Leipzig jetzt durchmacht, kann für seine geistige Bedeutung viel gewonnen, aber auch viel verloren lverden. Wenn wir von diesem Gesichtspunkte aus auf die Ereignisse der letzten Zeit zurückblicken, so haben wir besonders eines zu würdigen, das für die künftige Stellung Leipzigs im geistigen Leben unseres Volkes die größte Bedeutung hat. Das ist die Grundsteinlegung der Deutschen Bücherei. Nicht weit vom Völker schlachtdenkmal wird die Deutsche Bücherei sich in einigen Jahren erheben, und diese Nachbarschaft hat gleichsam eine hohe symbo lische Bedeutung. Wie Leipzigs Name durch die Völkerschlacht auf ewig mit Deutschlands Geschichte verknüpft ist, so wird er künftig eine neue nationale und kulturelle Wichtigkeit gewinnen, wenn unsere Stadt den Sammelpunkt für das gesamte deutsche Schrifttum birgt. Mit Stolz kann Leipzig auf die Ehre blicken, die ihm durch die Gründung der Deutschen Bücherei in feinen Mauern widerfahren ist, und dankbar denkt es aller, die daran mitgearbeitet haben, den lange gehegten Plan zu verwirkliche». Wir haben vorhin der Stellung gedacht, die Leipzig als die Stadt der Völkerschlacht in der deutschen Geschichte einnimm!. Unsere Stadt hatte daher besonderen Anlaß, das Andenken an jene große und schwere Zeit in diesem Jahre der Erinnerung zu Pflegen und zu beleben. Zu diesem Zwecke hat der Rat die Jahrhundertausstellung veranstaltet, die im zweiten Stock des Alten Rathauses untergebracht ist, in dessen erstem Stock sich das Stadtgeschichtliche Museum befindet. Auf dem breiteren Hinter gründe des ganzen napoleonischen Zeitalters werden uns hier die Tage der Völkerschlacht durch eine Fülle von Material lebendig vor Augen geführt. In zahlreichen Gemälden und Zeichnungen zeit genössischer Künstler sind viele einzelne Szenen aus dem großen Völkerringen und anschauliche Bilder von dem kriegerischen Treiben jener Tage dargestellt, und eine Menge von Porträts und Porträtbüsten zeigt uns die Bildnisse der Männer, deren Taten uns die Geschichte überliefert hat. Eine wertvolle Ergänzung lFortsetzung auf Seite 1LL8L.)
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