Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.12.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-12-02
- Erscheinungsdatum
- 02.12.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19131202
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191312024
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19131202
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1913
- Monat1913-12
- Tag1913-12-02
- Monat1913-12
- Jahr1913
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
13248 s-ri-»il»u f. d. DIschn. Buchhandel. Redakttoneller Teil. 279, 2, Dezember 1913. siebziger Mid achtziger Jahren zu großer Bedeutung sitr den deutschen Büchermarkt gelangten sogenannten modernen Anti quariats (Ramsch- ober Restbuchhandels) allgemein bekannt geworden. Er hatte seine Tätigkeit im Sortiment begonnen und in einem ver hältnismäßig jungen Lebensalter am IS. September 1888 in Gera sRcuß j. L.) eine Buch-, Kunst-, Musikalien- und Anttquarhandlung gegründet, nachdem er sich während seiner Lehr- und Wanderjahre in Schleiz, Bremen und Basel eine gute Ausbildung angeeignet hatte. Das Geschäft schlug schnell ein, und er konnte sich in wenigen Jahren so viel erübrigen, baß er an weitere Unternehmungen denken konnte. Im März 1873 verkaufte er seine Sortiinentsfirina, und mit Hilfe des durch den Verkauf und «ährend seiner erfolgreichen Sortimentertätigkeit gewonnenen Betriebskapitals erweiterte er unter der Firma C. B. Griesbachs Verlag in Gera seinen bis dahin nur nebenbei geführten gangbaren Lokalverlag durch größere Unternehmen sz. B. Müller und Pabst, Kryptogamen - Flora, 3 Bde.) und wandte sich vor allem dem Vertrieb im Preise herabgesetzter Bücher zu. Die nach dem Kriege von 187V/71 gesteigerte Verlags- spekulation zeitigte natürlich manche selbst siir große Verlags firmen empfindliche Niete, weil auch der mit verstärktem Druck em- porgepreßtcu Produktion noch nicht die entsprechenden Absatzquellen in genügendem Matze gegenüberstanden, so daß auch manches an und für sich gute Buch eine» Mißerfolg brachte und die Verleger öfters als bisher zu großen Lagerverkäufen ge zwungen wurden. Für eine Reihe von angesehenen Verlags- Häuser» wurde Griesbach ständiger Abnehmer aller nicht von der Gunst des Publikums getragenen Verlagsartikcl, und seiner geschäftlichen Tüchtigkeit und großen Verkaufs-Routine gelang es auch meist, die oft recht ansehnlichen Verlagsvorräte mit gutem Ver dienst unterzubringen. Mit seiner Kapitalkraft stieg auch fein Wage mut, und selten klopfte ein Verleger vergebens mit einem Angebot, wen» auch noch so großer Vcrlagsreste, bei ihm an. Immer mehr stiegen aber auch die Schwierigkeiten, diese Masten an den Mann zu bringen; zu viele hatten sich dem anscheinend sehr lukrativen Restbuchhandel mit der Zeit zugcwandt, erschwerten durch ihre Konkurrenz den Absatz und schmälerten dadurch in bedenklicher Weise den Verdienst. Nach vielen guten Jahren kamen für den Restbuchhandel die Jahre der Krisis, und Griesbach, der die veränderten Verhältnisse des Absatzes in altem Optimismus nicht richtig in Rechnung stellte, wurde ein Opfer der geänderten Marktlage des modernen Antiquariats und mußte um die Wende des Jahrhunderts sein einst blühendes Geschäft zusammcnstiirzen sehen. In den letzten Jahren lebte er in Leipzig und war immer noch in bescheidenem Maße buchhändlerisch tätig. Möge ihm die Erde leicht sein! Ferner: am 28. November nach Illjährigem, schwerem Leiden, im 58. Lebens jahre, Herr Hermann Risel in Bornim fMark). Der Verstorbene gründete unter der Firma seines Namens am 1. Oktober 188Ü in Hagen i. W. eine Verlagsbuchhandlung und Buchbruckerei, t» der u. a. die Hagener Volkszeitung erschien. Am IS. September 1881 nahm er unter Änderung der Firma in Hermann Risel L Co. seinen bisherigen Prokuristen Johannes Warnatzsch als Teilhaber auf, der ihm am 19. Juli des solgenden Jahres seinen Ge schäftsanteil abkaufte, um bas Geschäft unter der alten Firma allein fortzusetzen. Risel war nach Verkauf seines Geschäfts lange Jahre Vorstandsmitglied der Verlagsanstalt und Druckerei lvormalS I. F. Richter) in Hamburg, arbeitete dann im technischen Betriebe der Firma E. S. Mittler L Sohn in Berlin und gründete 1SV5 die Firma Hermann Risel, deutsche Centrale für Militär-Wissenschaft in Berlin. Im Jahre 1911 zog er nach Bornim i. d. Mark, wo er nun von jahrelangem schweren Leiben durch den Tob erlöst wurde. Henry F. B. Lynch f. Aus der Rückreise von Paris ist der For- schungsrcisende Henry Finnis Blosse Lynch im Alter von 52 Jahren gestorben. Unter seinen zahlreichen Schriften ist die wichtigste „Lrmenia, llravels anck Stuckies", die auch ins Russische überseht wurde. Sprechsaal. iOhne Verantwortung der Redaktion: jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Ein ansehnlicher Verdienst!!?? Die I. G. Cotta ' sche Buchhandlung N a ch f., Stutt gart, versandte am 8. November d. I. ein Rundschreiben über »Gott fried Keller, Der grüne Heinrich«, Erste Fassung, Ausgabe für Bücher freunde in 1250 numerierten Exemplaren, 4 Bände, 50 Bogen, groß 8°. In weiß. Ziegcnlcder geb. mit reicher Goldpress, 65.—, und bemerkt nach einer einleitenden Empfehlung: »Wir behalten den Vertrieb aus schließlich dem Sortiment vor und laden dasselbe zu tätiger Verwen dung ein. Der Verdienst von 13 am Exemplar wird bei einer der artigen Ausgabe gewiß als ein ansehnlicher befunden werden. Der Preis von 65 ^ ist im Verhältnis zu dem Gebotenen ein mäßiger«. Gleich mir wird jeder Sortimenter über den »ansehnlichen Ver dienst« ganz entgegengesetzter Meinung sein als die Verlagsfirma. Für diese Ausgabe kommen nur Bücherliebhaber mit einem großen Geldbeutel in Frage, für die es ziemlich belanglos sein dürfte, ob sie dafür 65 ^ oder 75 bis 80 anlegen werden. Es könnte der I. G. Cotta'schen Buchhandlung Nachf. bekannt sein, daß in den größeren Städten wohl nur ganz wenige Sortimentsfirmen mit einem Spesen satz unter 20°/, rechnen können, und ich frage deshalb: wo bleibt über haupt der Verdienst? Gerade bei solchen Ausgaben muß das Sorti ment entsprechend verdienen, und es ist meiner Ansicht nach die Be schränkung des Preises auf 65 ^ durch nichts berechtigt. Wenn die Verlagsfirma mit der Möglichkeit rechnet, daß auch diese Ausgabe bald nach Erscheinen zu einem höheren Ladenpreise verkauft werden wird, so ist nicht einzuseheu, warum sie den Ladenpreis auf Kosten des Sorti ments so niedrig ansetzt. Im Gegenteil spricht ihre ganze Beweis führung für einen höheren Ladenpreis. Es kam mir nur darauf an, hier vor aller Öffentlichkeit der Annahme der I. G. Cotta'schen Buch handlung Nachf. entgegenzutreten, als ob ein Verdienst von 20°/> als ein ansehnlicher gelten könne! F r a n k f u r t a. M. Friedrich Alt. Erwiderung. Auch wir siuü der Ansicht, daß die Sortimentsfirmcn in den größeren Städten mit einem hohen Spesensatz zu rechnen haben. Dem Anwachsen der Spesen im Sortiment Rechnung tragend, haben mir denn auch seit geraumer Zeit den Rabatt auf unsere Verlagsartikel — soweit dies irgend angängig war — erhöht; selbst bei einer Reihe nicht belletristischer Werke (z. B. Koser, Geschichte Friedrichs des Großen — v. Bernhardt, Deutschland und der nächste Krieg — v. Unger- Colomb, Blücherbriefe) sind wir auf 30°/, Rabatt und 11/10 bzw. 13/12 gegangen. — Wir möchten aber doch darauf Hinweisen, daß es nicht unbedenklich ist, die Tatsache der hohen Gesamtspesen des Sortiments als in allen Fällen gleichmäßig in Betracht kommend hinzustellen. Es ist doch gewiß etwas ganz anderes, ob der Sortimenter einen Umsatz von 65 .// erzielt einerseits z. B. durch Verkauf einer großen An zahl billiger Schulbücher oder sonstiger wohlfeiler Artikel, auch durch zahlreiche Ansichts- und Auswahlsendungen von Werken im Betrage von vielen hundert Mark, oder andererseits dadurch, daß sein Kunde ihm eine feste Bestellung auf ein im Verhältnis zum Umfang und Gewicht teueres Werk zum Preise von 65 ins Haus schickt! Was nun die Rabattierung der Ausgabe für Bücherfreunde von »Der grüne Heinrich«, erste Fassung, im besonderen betrifft, so liegt hier ein auch von uns nicht gern gesehener Ausnahmefall vor. Der Herr Einsender schreibt, daß es für die bei unserer Ausgabe in Betracht kommenden Bücherliebhaber ziemlich belanglos sein dürfte, ob sie dafür 65 oder 75 bis 80 ^ anlegen. Dem können wir nicht unbedingt zustimmen, denn es gibt natürlich auch bei derartigen Ausgaben gewisse Grenzen, die man nicht ohne Schaden für Verlag und Sortiment überschreiten kann, und zudem wurde im vorliegenden Falle von den für den Vertragsabschluß maßgebenden Faktoren uns gegenüber auf Jnuehaltung eines nicht allzu hohen Preises besonderes Gewicht gelegt. Deshalb mußten wir bei dieser Ausgabe den Rabatt ausnahmsweise auf nur 20°/, bemessen, was wir um so eher für an gängig hielten, als wir durch direkte Propaganda auf unsere eigenen Kosten — aber unter ausdrücklichem Hinweis auf den Bezug durch das Sortiment — diesem in die Hände arbeiten und den Vertrieb aus schließlich dem Sortiment Vorbehalten. Unter diesen Umständen glauben wir immerhin auch einen Verdienst von 13 am Exemplar als einen an und für sich ansehnlichen be zeichnen zu diirfeu. Den Hinweis des Herrn Friedrich Alt darauf, daß wir eine Preis steigerung des Werkes nach seinem Erscheinen für möglich halten, können wir nicht als eine begründete Widerlegung unserer Auffassung betrach ten. Wenn der Preis einzelner Exemplare des Werkes nach Er scheinen wesentlich in die Höhe gehen soll, so ist dies eben nur dadurch möglich, daß die ganze Auflage desselben infolge eines annehmbaren Ladenpreises rasch vergriffen wird, so daß Sortimenter und Antiquare, die sich durch rechtzeitigen Bezug Exemplare gesichert haben, sie nun zu höheren Preisen an Liebhaber abgeben können. Stuttgart. Verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Der BSrsenvcretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig. Gerichtsweg S« lBuchhäudlerhauS).
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder